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McCorkle und Padillo 03 - Die Backup-Maenner

McCorkle und Padillo 03 - Die Backup-Maenner

Titel: McCorkle und Padillo 03 - Die Backup-Maenner Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ross Thomas
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Darf ich Sie etwas fragen, junger Mann? Sie mit den grüblerischen Augen.« Dabei nickte sie Padillo zu.
    »Alles«, sagte er.
    »Können Sie sich eine läppischere Art vorstellen, sein Leben zu verbringen, als zu entscheiden, wer als Mitglied von etwas betrachtet werden sollte, was man Gesellschaft nennt?«
    »Mehrere«, sagte er.
    »Tatsächlich? Nennen Sie mir eine, um mich aufzuheitern.«
    »Ich würde es hassen, mein Leben damit zu verbringen, daß ich mich frage, ob ich dem angehöre, was man Gesellschaft nennt.«
    Sie strahlte. »Und die Mistkerle haben sich das gefragt, nicht wahr?«
    »Ja«, sagte Padillo, »das haben sie bestimmt.«
    Wir gingen die Treppe hinauf und überprüften jedes Stockwerk. In keinem war etwas anderes zu sehen als Staub und Schmutz und ausrangierte Möbel.
    Vor der Treppe, die zum siebten Stockwerk führte, blieben wir stehen, und Padillo sah Wanda und mich an. »Ich glaube, wir werden hier keinen großen Überraschungseffekt erzielen«, sagte er.
    »Ist das eine Falle?« fragte ich.
    »Als Kragstein den Namen dieses Gebäudes erwähnte«, sagte Wanda, »geschah das nicht ohne Absicht.«
    »Nun?« fragte Padillo.
    »Gehen wir«, sagte ich. Er sah Wanda an, und sie nickte nach einem Moment.
    »Ich nehme die Flurmitte«, sagte er. »McCorkle übernimmt die rechte Seite.« Er warf Wanda einen Blick zu. »Du nimmst die linke. Falls etwas passiert, sucht ihr im nächsten Raum Deckung. Falls nicht, platzen wir wie vorhin in das beleuchtete Büro hinein.«
    Der Flur im siebten Stock war so ähnlich wie die anderen. Es gab Staub und einige unordentliche Stapel von alten Formularen. Zwei verschrammte Schreibtische auf abgebrochenen Beinen neigten sich einander zu. Am Ende des Flurs fiel Licht durch die Milchglasscheibe einer geschlossenen Tür.
    Wir gingen langsam vor und warfen einen Blick in jedes einzelne Büro. Sie waren alle leer. Dann schmiegten wir uns wieder neben der erleuchteten Tür flach an die Wand. Padillo legte die Hand an den Türknauf, drehte ihn herum und stieß die Tür auf. Sie knallte gegen die Wand. Padillo huschte geduckt über die Schwelle, die Pistole ausgestreckt wie ein dicker Zeigefinger aus Stahl. Ich folgte ihm schnell und gebückt, und dann krabbelte ich wie ein Krebs nach links. Die Mühe hätte ich mir nicht machen müssen. In dem Büro befanden sich nur der König und Scales.
    Sie saßen mit dem Rücken an der rechten Wand auf dem Fußboden. Ihre Beine waren an den Knöcheln mit etwas gefesselt, das wie Stahldraht aussah. Ihre vermutlich ebenfalls gefesselten Hände waren hinter ihrem Rücken. Ihr Mund war mit breiten Streifen von weißem chirurgischen Klebeband zugeklebt. Ihre Augen waren so weit aufgerissen wie möglich.
    Wanda stand neben mir, während Padillo auf den König zutrat und die Hand nach dem Klebeband ausstreckte. Er packte es an einem Ende und riß es ab. Der König stieß einen Schrei aus. »Nicht umdrehen, Padillo!« sagte eine Stimme hinter mir.
    Er wirbelte trotzdem unglaublich schnell herum – aber es nutzte nichts. Ein harter Gegenstand bohrte sich gegen meine rechte Niere. Padillo brach die Drehbewegung ab, bückte sich ein wenig und legte die Pistole neben seinem rechten Fuß auf den Boden. Dann richtete er sich auf und zuckte mit den Achseln.
    Die Stimme hinter mir sagte: »So leicht hätte ich mir das nicht vorgestellt, Mike.« Es war Gitners Stimme.
    »Es gab eine Zeit, da hätte er sich auf deine Beine gestürzt«, sagte eine andere Stimme. Die hatte ich auch schon mal gehört. Es war Kragsteins. »Aber das ist lange her, nicht wahr, Michael?« Seine Stimme kam von hinten links. Ich vermutete, daß Wanda ebenfalls eine Waffe an den Nieren hatte, aber ich drehte mich nicht um.
    »Langsam und vorsichtig, McCorkle«, sagte Gitner. »Legen Sie den Revolver genauso auf den Boden, wie Padillo es gerade getan hat.«
    »Sie auch, Wanda«, sagte Kragstein.
    Ich machte, was er gesagt hatte, und als ich mich aufrichtete, sagte Gitner: »Drehen Sie sich langsam nach links, McCorkle. Ganz langsam. Gehen Sie zur Wand und lehnen Sie sich mit gespreizten Armen und Beinen dagegen, genau wie im Fernsehen.«
    »Padillo zuerst«, sagte Kragstein.
    »Okay, Padillo, dann mal los!« sagte Gitner.
    Padillo ging zu der Wand, die dem König und Scales gegenüber lag. Er verließ mein Blickfeld. Ich konnte nur noch das gefesselte Paar auf dem Boden anschauen. Der König lächelte mir zaghaft zu, aber ich erwiderte das Lächeln nicht. Mir war nicht

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