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McCorkle und Padillo 03 - Die Backup-Maenner

McCorkle und Padillo 03 - Die Backup-Maenner

Titel: McCorkle und Padillo 03 - Die Backup-Maenner Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ross Thomas
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Beglaubigungsschreiben, und die Chance war verlockend.«
    »Das ist sie nach wie vor«, sagte Kragstein.
    Scales sah ihn fragend an. In seine Augen trat wieder ein wenig Leben. Er sagte kein Wort, aber die Frage stand ihm ins Gesicht geschrieben.
    Kragstein nickte. »Niemand bei den Ölgesellschaften hat den richtigen König je gesehen?«
    »Vielleicht als Kind, bestimmt jedoch nicht als Erwachsenen.«
    »Und Sie sind sicher, daß niemand sonst Bescheid weiß?«
    »Niemand«, sagte Scales. »Niemand könnte etwas davon mitbekommen haben. Gothar schöpfte Verdacht. Wir hatten einen leichten Fehler begangen. Daher bestellten wir ihn telegrafisch in McCorkles Wohnung. Wir unterschrieben das Telegramm mit Padillos Namen.« Er sprach jetzt schneller, als würde ihn das Geständnis erleichtern. »Als wir dort ankamen, sagten wir ihm, wir hätten auch ein Telegramm bekommen. Ich gab es ihm – wir hatten es an uns selber geschickt – und er –« Scales machte eine Pause und betrachtete nachdenklich die zusammengesunkene Gestalt des Königs. »Er ging um Gothar herum und benutzte die Garrotte. Die Garrotte war meine Idee. Ich dachte, das könnte vielleicht Verwirrung stiften.«
    »Nicht schlecht«, sagte Kragstein. »Gar nicht schlecht. Nun also. Was sehen denn die Abmachungen bezüglich des Geldes vor?«
    Scales zuckte mit den Achseln. »Alle Absprachen wurden vom verstorbenen Bruder des Königs getroffen. Sobald die Dokumente unterzeichnet sind, deponieren die Ölgesellschaften fünf Millionen Dollar auf das Schweizer Bankkonto des Königs.«
    »Ein Nummernkonto?«
    »Selbstverständlich.«
    »Damit bleiben uns noch ungefähr zwei Tage«, sagte Kragstein.
    Scales sah ihn an. »Wozu?«
    »Um das Geld abzuheben.«
    »Du willst die Sache durchziehen, nicht wahr?« fragte Padillo.
    Kragstein musterte ihn flüchtig. »Natürlich. Allerdings tritt eine kleine Änderung ein.«
    »Welche?« fragte Scales.
    »Ihr Anteil beträgt jetzt nicht mehr viereinhalb Millionen, sondern nur noch eine. Einverstanden?«
    Scales zögerte nur einen Augenblick. »Einverstanden.«
    »Und wie steht’s mit Ihrem Kumpel?« fragte Gitner.
    »Fragen Sie ihn«, sagte Scales.
    »Wie steht’s, König?« fragte Gitner.
    Der König hob den Kopf und sah ihn an. »Mir ist alles egal«, sagte er. »Ich hätte von Anfang an nicht auf ihn hören sollen.«
    »Sie hätten Ihre Rolle etwas besser recherchieren sollen«, sagte Padillo.
    »Was hat er denn falsch gemacht?« fragte Kragstein. Er klang ziemlich interessiert.
    »Gebete und Fisch«, sagte Padillo. »Er sollte ein frommer Katholik sein. Das träfe auf jeden zu, der gerade fünf Jahre in einem Kloster verbracht hatte. Ich hab ihn einmal beten sehen. Er hat sich nicht bekreuzigt. Ich glaube, er weiß nicht, wie das geht. In New York haben wir an einem Freitag Kalbfleisch gegessen. Mir ist egal, was der Vatikan sagt, aber ein wirklich kompromißloser Katholik würde das nicht tun, und das sollte er sein.«
    »Das ist dünn, Padillo«, sagte Kragstein.
    »Das genügte, um mich mißtrauisch zu machen. Als sie uns dann wegliefen, war ich meiner Sache sicher. Als echter König wäre er spätestens in diesem Augenblick zur Polizei gegangen, egal, was er von ihnen hielt. Da er das unterließ, mußte er etwas zu verbergen haben. Und ich glaubte auch zu wissen, was das war.«
    »Hört sich jetzt jedenfalls gut an«, sagte Gitner.
    »Ich glaube, es kommt einen Dreck darauf an, wie es sich anhört«, sagte Padillo. »Es kommt jetzt darauf an, was als nächstes passiert.«
    »Mit dir«, sagte Kragstein.
    »Ja, mit mir.«
    »Da werden wir uns wohl etwas einfallen lassen müssen, nicht wahr?«

24
    Der König und Scales mußten Wanda die acht Treppen zum Keller des Gebäudes hinunter helfen. Unterwegs mußte sie sich zweimal übergeben. Wir blieben vor einem kleinen Kellerraum stehen, der nicht viel größer als zweieinhalb mal drei Meter war und einen Schreibtisch und drei Stühle enthielt, die aussahen, als stammten sie aus einem der verlassenen Büros oben.
    Die Tür zu dem Raum war aus Stahl, und sie hatte eine Metallstange mit einem Loch in ihrem Ende, die nach unten gedreht und mit einem Vorhängeschloß versehen werden konnte, so daß niemand den Raum betreten konnte. Falls jemand drinnen und die Stange unten war, war das Schloß nicht nötig. Er konnte nicht raus.
    Der König und Scales halfen Wanda in den Raum. Sie drehten sie um, drückten sie auf einen Stuhl und wichen dann schnell zurück, als wären sie

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