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McJesus

McJesus

Titel: McJesus Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bill Fitzhugh
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Fenster und sagte: »Macht zwanzig Dollar, Schwesterherz.«
    »Okay«, sagte Schwester Peg. »Mein guter Rat kostet vierzig, also schuldest du mir zwanzig.«
    »Verdammt.« Josie holte irgendwo aus ihrem Lycraschlauch einen Zwanzig-Dollar-Schein hervor. »Aber ich will nicht, dass du dir irgendeinen billigen Wein dafür kaufst. Füttere lieber deine Kinder damit.«
    Schwester Peg nahm den Zwanziger. »Danke, Josie. Du bist ein Engel.«
     
    Dan fand, er habe für heute genug getan. Nachdem er das Geiseldrama im Altenheim beendet hatte, mit Müh und Not pünktlich bei Orens Sondersitzung erschienen war und Scotts Idee geklaut hatte, verbrachte er den Rest des Nachmittags mit der Ausarbeitung des More is more- Stoffs . Dabei war es spät geworden, und er hatte noch den Parodiespot für COD zu präsentieren. Außerdem musste er sich eine Strategie ausdenken für den Fall, dass es Scott einfallen würde, wegen des Plagiats zu mosern, bei dem es sich zufällig um sein geistiges Eigentum handelte. Dan hatte keine ethischen Bedenken wegen seines Umgangs mit der More is more- ldee . Es war eine rein geschäftliche Angelegenheit, und jeder, der nicht wusste, wie die Dinge liefen, konnte daraus nur lernen.
    Doch von seiner Karriere einmal abgesehen, war Dans größtes Anliegen im Augenblick, die abenteuerlustige Werbeleiterin Beverly ins Bett zu kriegen. Er hatte sie in ihrem Hotel erreicht, und sie hatte ihn auf einen Drink nach ihrem Geschäftsessen eingeladen. Im Grunde brauchte er nicht mehr zu tun, als ein paar Drinks zu spendieren und körperlich zu funktionieren. Er hatte seit einem Vierteljahr keusch gelebt, so dass er, was Letzteres betraf, ganz zuversichtlich sein konnte. Er hatte wundervolle Visionen von gymnastischem Sex, die es ihm irgendwann unmöglich machten, sich auf seine Arbeit zu konzentrieren.
    Also machte er Feierabend und ging zu seinem Wagen.
    Er legte das Fujioka-Material in den Kofferraum seines funkelnagelneuen Mercedes und fuhr auf dem Olympic Boulevard Richtung Küste. Er hätte auch den Freeway nehmen können, aber er fuhr lieber gemütlich auf dem breiten Boulevard, weil er hier in seinem fantastischen deutschen Auto gesehen werden konnte. Genau genommen war es natürlich nicht sein Wagen.
    Er hatte ihn nur geleast, und genau genommen hätte er sich ein solches Leasing-Auto auch nicht leisten können. Aber Image war alles in Los Angeles – schon gar im Werbegeschäft –, und so entschied sich Dan für das Ego und gegen finanzielle Solidität. Außerdem rechnete er damit, dass er nach dem Verkauf seines Werbekonzepts an Fujioka ein Eckbüro, eine beträchtliche Prämie und ein Angebot für eine Partnerschaft bekommen würde. Das würde ihm mit Sicherheit zustehen. Und damit wären seine Probleme gelöst oder zumindest bezahlt.
    Dan hielt an der Ampel der Cloverfield und träumte ein bisschen von Beverly, als er eine Frauenstimme hörte: »Entschuldigen Sie.« Es war eine Frau, die vom Mittelstreifen aus bettelte.
    »Haben Sie etwas Kleingeld übrig?« Sie hielt ihm die Hand hin, weder duckmäuserisch noch aggressiv. Sie wiederholte nur müde ihre Frage. »Kleingeld? Ich brauche etwas zu essen«, sagte sie.
    Almosen. Dan hatte generell ein Problem mit Almosen, aber diese Art von Mildtätigkeit war ihm besonders zuwider – nicht, weil sie den Empfänger zum Kind machte oder dessen Motivation untergrub, sich einen Job zu suchen, sondern weil sie ihn an seine armselige Kindheit erinnerte und wie er sich geschämt hatte, Almosen annehmen zu müssen. Dan verstand nicht, warum er so reagierte. Eigentlich sollte er Mitleid empfinden, nachdem es ihm einmal genau so oder zumindest fast genau so gegangen war. Bedauerlicherweise wog das, was Dan von früher mit sich herumschleppte, schwerer als seine altruistischen Instinkte, und das führte zu einem inneren Konflikt, der ihn armen Menschen gegenüber befangen machte.
    Der Autofahrer hinter Dan hupte, als die Ampel auf Grün schaltete. Dan nahm rasch einen Vierteldollar aus dem Kleingeldfach und warf ihn der Frau zu. »Schönen Tag noch«, sagte er, als er losfuhr. Die Frau las den Sticker auf Dans Stoßstange.
    He who dies with the most toys wins – Wer mit dem meisten Spielzeug stirbt, gewinnt.
    Zehn Minuten später fuhr Dan in die gesicherte Parkgarage seines eleganten Apartmenthauses in Santa Monica. Wie der Wagen überstieg auch die Vierzimmerwohnung mit fantastischem Blick auf den Ozean Dans finanzielle Mittel. Aber Dan hatte ein stark ausgeprägtes

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