Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
McQuade - Der Kopfgeldjäger, Teil 1-12 der Saga (Western) (German Edition)

McQuade - Der Kopfgeldjäger, Teil 1-12 der Saga (Western) (German Edition)

Titel: McQuade - Der Kopfgeldjäger, Teil 1-12 der Saga (Western) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Pete Hackett
Vom Netzwerk:
mahlten, die Hufschläge wurden geschluckt, nur hin und wieder war ein trockenes Knarren zu hören, das sich mit dem leisen Klirren der Gebissketten vermischte.
    In den Schatten lagen einige Hunde. Auf der Straße befanden sich fast keine Menschen. Ein Mann trug ein Stück weiter ein dickes Brett über die Fahrbahn und verschwand zwischen den Häusern. Auf einem Vorbau saß ein weißbärtiger Oldtimer in einem Schaukelstuhl und döste vor sich hin. An einigen Fenstern war Bewegung zu erkennen. Undeutlich war das eine oder andere Gesicht hinter den verstaubten Fensterscheiben zu sehen.
    Und dann entdeckte McQuade ein flaches Gebäude, über dessen Tür ein Schild angebracht war, das die Aufschrift 'Sheriff's Office' trug. Als er es erreichte, zerrte er an den Zügeln und das Pferd blieb stehen. McQuade zog den Bremshebel an, wickelte die Zügel darum und sprang vom Bock. In dem Moment verließ ein hagerer Mann um die vierzig das Office. Der Stern an seiner linken Brustseite funkelte matt. Das Gesicht des Mannes schien nur aus einem wuchernden Bart, einer großen, gebogenen Nase und zwei kleinen, funkelnden Augen zu bestehen, deren Blick sich an McQuade regelrecht verkrallt hatte.
    Der Kopfgeldjäger deutete auf den Verwundeten, der mit geschlossenen Augen auf der Ladefläche des Fuhrwerks lag, und dessen Brust sich unter rasselnden Atemzügen hob und senkte. »Ich habe ihn etwa zwei Meilen weiter südlich auf dem Weg gefunden, der von Westen her um Fluss verläuft. Jemand hat ihm eine Kugel verpasst. Er braucht einen Arzt. Ich denke, er ist dem Tod näher als dem Leben.«
    Der Deputy hatte seinen Blick von McQuade losgeeist und starrte auf den Verwundeten, der wieder das Bewusstsein verloren hatte. Ein grimmiger Ausdruck setzte sich um seinen Mund fest und er sagte grollend: »Das ist Dexter Morgan. Er besitzt drei Meilen von Tubac entfernt eine Farm. Haben Sie denjenigen gesehen, der ihm das Stück Blei verpasst hat?«
    »Nein. Ich habe den Schuss gehört und bin dem Klang gefolgt. Sorgen sie dafür, dass er in die Obhut eines Arztes kommt, Deputy.«
    McQuade band sein Pferd los, schwang sich in den Sattel und schaute sich um. Auf den Giebel eines hohen Stallgebäudes war mit schwarzer Farbe gepinselt: 'Livery Stable'.
    »Heh, Fremder!« Die Stimme des Deputys hielt den Kopfgeldjäger davon ab, sein Pferd anzutreiben. Er drehte den Kopf und fixierte den Gesetzeshüter fragend. Dieser sagte: »Sie haben vergessen, sich mir vorzustellen.« Sein Blick war herausfordernd.
    »Mein Name ist McQuade.« Dem Texaner blieb das misstrauische Funkeln in den kleinen, listigen Augen des Gesetzeshüters nicht verborgen. »Ich bin lediglich auf der Durchreise. Zufrieden?«
    »Was ist Ihr Ziel?«
    »Tucson.«
    »Sie und Ihr Pferd – ihr seht beide ziemlich mitgenommen aus.«
    »Ich weiß.« McQuade ritt an und lenkte das Tier in den Hof des Mietstalles. Beim hohen Stalltor saß er ab, nahm das Pferd am Zaumzeug und führte es über die Schattengrenze ins Stallinnere. Hier war es düster. In den Ecken spannten sich verstaubte Spinnennetze. Durch die Ritzen in der Stallwand fiel das Sonnenlicht, Staubpartikel tanzten in den schrägen Lichtbahnen. Der Geruch von Heu, Stroh und Pferdeausdünstung stieg McQuade in die Nase.
    Der Stallmann, der ein Pferd striegelte, hielt in seiner Arbeit inne, legte die Bürste auf einen Querbalken und schlurfte heran. Es war ein zahnloser Oldtimer, dessen Gesicht zerfurcht war wie die Rinde einer alten Eiche.
    »Ich werde ein paar Stunden in dem Ort bleiben«, erklärte McQuade. »Kann ich mein Pferd so lange unterstellen?«
    »Sicher, Mister.« Der Stallmann legte den Kopf schief. »Es kommen selten Fremde nach Tubac. Wahrscheinlich ist unsere Stadt nicht einmal auf den Landkarten zu finden. Welcher Wind hat Sie denn hierher verschlagen?«
    McQuade erzählte dem Stallmann mit wenigen Worten von Dexter Morgan, den er verwundet in die Stadt gebracht hatte. Als er geendet hatte, pfiff der Stallbursche zwischen den Zähnen und brabbelte: »Vanderbildt beginnt also, Nägel mit Köpfen zu machen.« Er kratzte sich am Kinn, leckte sich über die Lippen, und fuhr fort: »Zur Hölle damit! Vanderbildt hat den Siedlern am Santa Cruz River den Krieg erklärt. Und es ist wohl nur eine Frage der Zeit, bis in diesem Landstrich die Gewalt eskaliert. Eine Stampede wird über das Land hinwegfegen – und sie wird alles in Grund und Boden stampfen, was dem verdammten Weidepiraten im Weg ist.«
    »Eine Stampede

Weitere Kostenlose Bücher