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McQuade - Der Kopfgeldjäger, Teil 1-12 der Saga (Western) (German Edition)

McQuade - Der Kopfgeldjäger, Teil 1-12 der Saga (Western) (German Edition)

Titel: McQuade - Der Kopfgeldjäger, Teil 1-12 der Saga (Western) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Pete Hackett
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abdrückte, wurde er getroffen und er verriss. Ohne Schaden anzurichten pfiff seine Kugel hoch über McQuade hinweg. Der Bravado aber krümmte sich nach vorn, stolperte zwei – drei Schritte hangabwärts, strauchelte und stürzte.
    Pulverdampf zerflatterte. Die Stille, die sich dem Kampflärm anschloss, war bleiern und erdrückend.
    McQuade richtete sich auf. Die Streifschusswunde an seinem Oberarm brannte wie Feuer. Warm lief das Blut über seine Haut und ließ das Hemd daran festkleben. Nur langsam legte sich in ihm der Aufruhr der Gefühle.
    Er setzte sich in Bewegung, an dem reglosen Bravado vorbei ging er halb um den Hügel herum und erblickte das Pferd, das der Bandit an einem Strauch angebunden hatte. McQuade leinte es los und führte es am Kopfgeschirr davon. Er holte seinen Vierbeiner, schob das Gewehr in den Scabbard, nahm ihn mit der anderen Hand ebenfalls am Zaumzeug und lenkte seine Schritte in die Richtung, wo er den Banditen vermutete.
    Da erklang eine klirrende Stimme: »Heh, McQuade!« Sie erklang von dem Hügel, auf dessen Kuppe McQuade den ersten Bravado erledigt hatte.
    Sofort war dem Kopfgeldjäger klar, was die Stunde geschlagen hatte. Seine Wirbelsäule versteifte, er fühlte eine eisige Hand im Nacken, hielt an und ohne sich dem Rufer zuzuwenden, rief er: »Ich hätte es wissen müssen, Brady. Worauf wartest du, warum schießt du nicht?«
    Ein misstönendes Lachen trieb den Abhang herunter. »Das wäre zu einfach, Menschjäger. Du bist mir einiges schuldig. Ich will, dass du um dein Leben bettelst. Yeah, ich werde dich langsam in Stücke schießen. Und irgendwann wirst du um den Gnadenschuss flehen.«
    »Etwas anderes habe ich von einer niederträchtigen Ratte wie dir nicht erwartet.«
    McQuade rief es und zermarterte sich das Hirn nach einem Ausweg. Brady hatte sich die Waffen des toten Bravados auf dem Hügel angeeignet. McQuade ging davon aus, dass er sich auch der Fesseln entledigt hatte. Langsam drehte er sich halb herum. Hoch aufgerichtet stand Strother Brady auf der Hügelkuppe, ein Gewehr an der Hüfte im Anschlag.
    »Keine falsche Bewegung, McQuade!«, warnte er. »Geh von den Gäulen weg. Und dann zieh vorsichtig den Colt aus dem Holster. Wirf ihn auf den Boden.« Wieder lachte der Sheriffmörder; ein böser Laut, ebenso giftig wie der Blick des Banditen – dieser Blick voll Teufelei und Mordgier.
    Strother Brady setzte sich in Bewegung. Einen Fuß vor den anderen setzend schritt er langsam den Abhang hinunter. »So schnell kann sich das Blatt wenden, McQuade«, höhnte er. »Jetzt bin ich am Drücker. Und wenn ich mich auf einen der Gäule schwinge, um über die Grenze zu reiten, wirst du tot sein.«
    Der Kopfgeldjäger hatte die Kopfgeschirre der Pferde losgelassen und war zwei Schritte nach vorne getreten. Eine nahezu schmerzliche Anspannung brachte seine Nerven zum Schwingen. Sein Leben hing an einem seidenen Faden, eine knöcherne Klaue schien ihn zu berühren. In dem Moment richtete sich der Mexikaner, den McQuade am Fuß des Hügels erwischt hatte, auf und hob das Gewehr. Der Schuss dröhnte, Strother Brady erhielt einen furchtbaren Stoß und taumelte zwei Schritte zur Seite. Sein Gewehr krachte, doch der Lauf zeigte schräg zum Himmel.
    McQuade war mit einem kraftvollen Satz bei den Pferden, riss die Henrygun aus dem Scabbard, lud durch und feuerte. Seine Kugel warf den Mexikaner um. Er widmete sich Strother Brady. Der saß am Boden und presste die linke Hand gegen seine zerschossene Schulter. Blut quoll zwischen seinen Fingern hervor. Das Gewehr war ihm entfallen. In seinem Gesicht wütete grenzenloser Schmerz. Seine Lippen zuckten.
    Das Gewehr im Anschlag schritt McQuade auf den Sheriffmörder zu. Sein Mund war eine harte, entschlossene Linie in dem Gesicht, das aus Stein gemeißelt zu sein schien. Die Augen blickten hart wie Bachkiesel und zeigten nicht die Spur einer Gemütsregung. Zwei Schritte vor Strother Brady blieb McQuade stehen. »Das war's, Brady.« Die Stimme des Kopfgeldjägers hatte einen stählernen Klang. »In etwa einer Stunde sind wir in den Staaten, wo der Galgen auf dich wartet.«
    McQuade setzte sich wieder in Bewegung.
    Strother Brady stöhnte. Und er ließ es geschehen, dass McQuade die Henry Rifle, die ihm entfallen war, aufhob, zu einem Felsen ging und den Kolben abschlug.
    »Die Wunde wird dich nicht umbringen, Brady«, hub McQuade noch einmal zu sprechen an. »Steh auf. Ich habe ein Pferd für dich. Die Hölle hat uns wieder ausgespuckt. Wir

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