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McQuade - Der Kopfgeldjäger, Teil 1-12 der Saga (Western) (German Edition)

McQuade - Der Kopfgeldjäger, Teil 1-12 der Saga (Western) (German Edition)

Titel: McQuade - Der Kopfgeldjäger, Teil 1-12 der Saga (Western) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Pete Hackett
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gefallen war. Das Tier trat auf der Stelle und schnaubte unwillig.
    Die Cowboys rissen ihre Pferde zurück. Eines der Tiere wieherte hell. Sekundenlang erklang noch dumpfes Hufestampfen, dann ließ einer der Reiter seine Stimme erklingen: »Das ist Vanderbildt-Land. Big Jack duldet keine Landstreicher auf seinen Weidegründen. Wir haben Schilder aufgestellt. Sie warnen jeden Unbefugten davor, das Weideland der Diamant-V zu betreten, und sie weisen darauf hin, dass wir von der Schusswaffe Gebrauch machen.«
    »Tut mir leid«, murmelte McQuade. Er verspürte Anspannung. Sein Instinkt sagte ihm, dass ihn die Cowboys nicht ungeschoren davonkommen lassen würden. »Ich habe kein Schild gesehen.«
    »Was hast du hier zu suchen?«, blaffte der Weidereiter. Er hatte die Hände übereinander auf das Sattelhorn gelegt. Sein Blick war herausfordernd. Zusammen mit seinen beiden Begleitern fühlte er sich dem Kopfgeldjäger überlegen. Und das verlieh ihm Sicherheit.
    »Ich bin auf dem Weg zu Marsha Blake.«
    Der Cowboy kniff die Augen zusammen. »Ihr Bruder ist ein niederträchtiger Mörder, und ihr Mann ist nicht viel besser. Was willst du von ihr?«
    »Ich habe einige Fragen an sie.«
    »Hat sie dich etwa angeheuert?«
    »Angeheuert – wofür?«
    Der Cowboy winkte ungeduldig ab und stieß hervor: »Du kommst mit uns auf die Ranch. Der Boss soll entscheiden, was mit dir geschieht.«
    »Wir leben in einem freien Land«, murmelte McQuade und es klang trügerisch sanft. »Und das hier ist freie Weide. Niemand kann mich daran hindern, mir einen Weg durch dieses Gebiet zu suchen. Ich werde nicht mit euch auf die Ranch kommen, mein Freund. Dein Boss interessiert mich nicht.«
    Ihre Gesichter verkniffen sich böse. Das gefährliche Funkeln in ihren Augen entging dem Kopfgeldjäger nicht. Um den Mund des Sprechers hatte sich ein brutaler Zug festgesetzt. Und ohne jede Vorwarnung griff er zum Revolver.
    Er konnte McQuade nicht überraschen. Blitzschnell zog er, das Eisen schwang hoch, McQuade spannte den Hahn, die Mündung stach ins Ziel. Der Weidereiter erstarrte mitten in der Bewegung, seine Hand ließ den Sechsschüsser fahren, als wäre der Griff unvermittelt glühend heiß geworden, das Eisen rutschte ins Holster zurück und der Cowboy starrte in die kreisrunde, schwarzgähnende Mündung des 45ers in McQuades nerviger Faust. Würgend schluckte der Mann.
    »Überzeugt dich dieses Argument?«, klirrte die Stimme des Texaners.
    Die beiden anderen Cowboys hockten regungslos auf ihren Pferden.
    »Du – du bist ein Gunslinger!«, entrang es sich nach einer ganzen Weile dem Weidereiter, der nun gar nicht mehr überheblich und selbstsicher wirkte. »Du bist ein verdammter Revolverschwinger!«
    »Verschwindet!«, befahl McQuade. »Und kommt mir nicht mehr in die Quere auf meinem Weg zur Dunn-Farm. Wenn doch, schicke ich euch ohne Pferde und in Unterhosen nach Hause.«
    Der Cowboy knirschte mit den Zähnen, die schwelende Flamme einer düsteren Leidenschaft in seinen Augen mutete an wie eine unheilvolle Prophezeiung, er riss wild sein Pferd herum und setzte rücksichtslos die Sporen ein.
    Jetzt kam auch in die beiden anderen Reiter Leben. »Das verzeiht dir Stan Dodson niemals«, versicherte einer, dann zog er sein Pferd um die rechte Hand und gab dem Tier den Kopf frei. Der dritte Reiter folgte.
    »Stopp!«, rief McQuade und der Cowboy nahm das Pferd in die Kandare. Er drehte den Oberkörper halb herum und stemmte seinen linken Arm auf die Kruppe des Tieres.
    »Was ist?«
    »Nenn mir die Namen der beiden Cowboys, die dabei waren, als John Vanderbildt starb.«
    Der Cowboy dachte kurz nach. »Stan Dodson und Jesse Carter. Warum interessiert dich das? Untersuchst du den Mord? Bist du ein Staatenreiter?«
    McQuade blieb dem Weidereiter die Antwort schuldig. Er ließ den Colthahn in die Ruherast zurückgleiten, stieß das Eisen ins Holster und setzte sein Pferd in Bewegung.
    Zwanzig Minuten später stieß er auf einen niedergerissenen Stacheldrahtzaun. Auf der anderen Seite waren Felder und Äcker zu sehen. Der Mais stand etwa fußhoch. Der Weizen reichte einem Mann schon bis über die Knie. Durch das Maisfeld waren Rinder getrampelt und hatten eine breite Schneise der Verwüstung gezogen.
    McQuade wusste Bescheid. Dieser Landstrich stand dicht vor einem blutigen Weidekrieg.
    Weitere fünfzehn Minuten später tauchten die Gebäude der Farm vor ihm auf. Das Haupthaus war flach, besaß kleine, schießschartenähnliche Fenster mit Läden und eine

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