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McQuade - Der Kopfgeldjäger, Teil 1-12 der Saga (Western) (German Edition)

McQuade - Der Kopfgeldjäger, Teil 1-12 der Saga (Western) (German Edition)

Titel: McQuade - Der Kopfgeldjäger, Teil 1-12 der Saga (Western) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Pete Hackett
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Kopfgeldjäger. Etwas über sechs Fuß … »Du bist Emmett Dunn, nicht wahr?«
    Der Bursche nickte. Der erschreckte Ausdruck in seinen Augen war lauernder Anspannung gewichen. Er stand nach vorne gekrümmt, geradezu sprungbereit da, seine Hände öffneten und schlossen sich, seine Kiefer mahlten.
    Die Aufmerksamkeit des Kopfgeldjägers richtete sich auf einen grauhaarigen Burschen mit einem riesigen Schnurrbart, der seinen Mund verdeckte. »Und du bist Onkel Joshua, schätze ich.«
    »Sehr richtig«, dehnte der Fallensteller.
    Jason Blake, ein dunkelhaariger Mann Mitte dreißig knirschte: »Wer bist du, Mister? Hast du mit meiner Frau gesprochen? Wie kommt sie dazu, dir unser Versteck zu verraten?«
    »Mein Name ist McQuade. Deine Frau möchte, dass die Unschuld ihres Bruders festgestellt wird. Darum werde ich ihn und auch dich, Blake, nach Tubac bringen und euch dem Deputy ausliefern.«
    »Warum, McQuade? Warum machst du das?«
    Ein vages Lächeln umspielte die schmalen Lippen des Kopfgeldjägers. »Ihr seid zusammen siebenhundert Dollar wert. Ob dein Schwager schuldig ist oder nicht – er bringt mir fünfhundert Bucks, wenn ich ihn abliefere. Für dich kommen zweihundert hinzu.«
    In die Augen der drei trat ein böses Schillern.
    »Weiß das meine Frau?«, presste Jason Blake zwischen den Zähnen hervor.
    McQuade winkte ab. »Es geht mir nicht nur um das Geld. Ihr beide seid vogelfrei, verfemt, geächtet, und jeder, der euch erkennt, darf euch ohne jede Warnung erschießen. Deiner Frau, dem Deputy von Tubac – und vielleicht auch mir - liegt viel daran, dass ihr wohlbehalten vor dem Richter landet. Das ist einer der Gründe, weshalb ich mich auf eure Fährte gesetzt habe.«
    In den Gesichtern arbeitete es. Die Flamme des Misstrauens loderte hoch – das stand ihnen unübersehbar in die Gesichter geschrieben.
    »Werdet ihr freiwillig mit mir kommen?«, fragte McQuade.
    »Ich würde es nicht tun«, stieß Joshua Meredith hervor. »Selbst wenn er ein ehrliches Spiel mit euch zu treiben gedenkt – Big Jack Vanderbildt wird nicht ruhen, bis du von einem Ast baumelst, Emmett. Ich würde nicht freiwillig mit ihm nach Tubac …«
    Ein Schuss peitschte. Emmett Dunn fasste sich mit beiden Händen an die Brust, seine Finger verkrampften sich, ein Röcheln brach aus seiner Kehle, dann sackte er in sich zusammen wie eine Marionette, deren Schnüre man loslässt.
    Lähmung griff um sich. McQuade schüttelte sie ab, als ein zweiter Schuss knallte, und er setzte sich in Bewegung. Der Kopfgeldjäger hatte den ungefähren Standort des hinterhältigen Schützen lokalisiert. Er musste sich auf dem östlichen Rand der Schlucht befinden. Und jetzt kam auch in Jason Blake und Joshua Meredith Leben. Während der Fallensteller in die Hütte rannte, war Blake mit zwei Schritten bei Emmett Dunn und ging bei ihm auf das linke Knie nieder.
    Der Schuss war verhallt. McQuade rannte geduckt an der Schluchtwand entlang, erreichte sein Pferd, band es los und warf sich in den Sattel, hart trieb er das Pferd an.
    Der Kopfgeldjäger fand einen Aufstieg. Es war ein steiler Pfad voll Geröll, der sich zwischen den Felsen nach oben schlängelte und der manchmal so schmal war, dass die Beine des Reiters das raue Gestein zu beiden Seiten streifte. Das Pferd hatte Mühe, den Pfad zu erklimmen. Es trat Geröll los, das hangabwärts polterte. Immer wieder glitten die Hufe auf dem glatten Untergrund aus und hinterließen helle Kratzspuren. Das Tier stemmte seine Hinterbeine regelrecht gegen das Zurückgleiten. Von der Anstrengung begannen seine Flanken zu zittern.
    McQuade schaffte es und ritt am Rand der Schlucht entlang zu der Stelle, an der der Schütze gelauert haben musste. Unten sah er die Hütte des Fallenstellers. Die Distanz betrug höchstenfalls zweihundert Yard. Von Emmett Dunn oder seinem Schwager war nichts mehr zu sehen.
    McQuade saß ab und ging herum, den Blick auf den Boden geheftet. Bei einem Felsen, der gute Deckung gegen Blicke von unten bot, nahm er am Boden ein mattes Glitzern wahr. Es war eine Hülse. McQuade hob sie auf. Es war vom Kaliber .44, eine Henrypatrone also. Auf der Kartusche stand jedoch nicht der Name des Mörders. Sie war wertlos. Achtlos ließ sie der Texaner fallen.
    Der Schütze war verschwunden. Außer der Hülse hatte er keine Spuren hinterlassen. McQuade machte sich auf den Rückweg. Er führte sein Pferd den steilen Pfad hinunter und band es an einer der Corralstangen bei der Hütte an. Dann ging er hinein.

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