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Meade Glenn

Meade Glenn

Titel: Meade Glenn Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Die Achse des Bosen
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sechzehn Jahre alt. Über den weißen Strapsen und dem String-Tanga trug es einen von Vistos Hausmänteln. Seine Augen waren vom Weinen rot und verquollen. »Kann… kann ich etwas für dich tun, Benny?«
    Die Stimme der Kleinen bebte vor Angst, aber Visto drehte sich nicht zu ihr um, sondern beobachtete die beiden Männer, die die 14. Straße überquerten und sich dem Eingang seines Hauses näherten. Der eine von ihnen war klein und sah gefährlich aus. Sein glattes pechschwarzes Haar hatte er nach hinten gekämmt. Der andere war fast eins fünfundachtzig groß und besaß eine brutale Visage, große Pranken und einen rasierten Schädel. Visto nahm die Sonnenbrille ab und sagte zu der Kleinen, ohne sich umzudrehen: »Was willst du denn für mich tun, du blöde Schlampe? Wenn ich mich recht erinnere, hast du bis jetzt noch rein gar nichts für mich getan.«
    Sie errötete. In der vergangenen Nacht hatte Visto recht ausgefallene Dinge von ihr verlangt, denen sie nicht gewachsen war. »Tut mir Leid, Benny.«
    »Scheiße!« Visto drehte sich jetzt zu ihr um und funkelte sie böse an. Die Kleine zitterte am ganzen Leib. Die Angst stand ihr ins Gesicht geschrieben. Visto genoss seine Macht, die ihn sogar ein wenig erregte. Er griff ihr ins Haar und riss ihren Kopf brutal zu sich heran. »Nächstes Mal tust du, was ich dir sage, du Schlampe. Kapiert?«
    »Ja… ja, Benny«, stammelte das junge Mädchen.
    »Jetzt beweg deinen Arsch und hau ab.«
    Als das Mädchen das Zimmer fluchtartig verließ, klingelte es an der Tür. Visto ging zu der stahlverstärkten Tür, spähte durch das Guckloch, öffnete die drei massiven Schlösser und trat einen Schritt zurück. Die beiden Männer, die er soeben beobachtet hatte, traten ein. Der große glatzköpfige Muskelprotz war Vistos Cousin Frankie Tate. Der Kleinere war Kubaner und hieß Ricky Cortez. Seinen Hals zierte eine auffällige Tätowierung, die an Stacheldraht erinnerte, und auch die Hände waren tätowiert.
    Seine blutunterlaufenen Augen waren ständig in Bewegung und sprühten gefährliche, ruhelose Energie aus. »Was ist los?«, fragte Visto.
    »Die Mädchen werden alle vor Gericht gestellt, Benny«, sagte Cortez. »Und die Bullen haben das Lokal geschlossen. Der Anwalt meint, es wird diesmal ganz schön was kosten.«
    »Diese Scheißbullen!«, brüllte Visto. »Haben die nichts Besseres zu tun? Außerdem bin ich um zwölf Riesen ärmer.
    Fängt ja prima an, dieser verdammte Tag, Frankie. Und was gibt es sonst noch?«
    »Dein Typ wird verlangt, Benny. Ein Weißer hat unten in der Bar nach dir gefragt.«
    »Ein Bulle?«
    »Sieht nicht so aus.«
    »Was will er?«
    »Hat er uns nicht gesagt. Meinte nur, du könntest ihm sicher helfen.« Frankie zog grinsend ein Bündel Banknoten aus der Tasche und gab es Visto. »Soll ich dir geben. Zum Beweis seiner guten Absichten. Fünfhundert Mäuse.«
    Visto riss seinem Cousin gierig das Geld aus der Hand und betrachtete interessiert die zehn Fünfzig- Dollar-Noten. Zum ersten Mal an diesem Tag erhellte ein Lächeln sein Gesicht, was immer der Fall war, wenn er Geld einsacken konnte. »Hübsche Scheinchen. Das gefällt mir. Da wird sicher noch mehr zu holen sein. Der Typ soll hochkommen, und dann sehen wir mal, was das Arschloch will.«
    Visto ging zu seiner Bar in der Ecke, nachdem Frankie und Ricky die Wohnung verlassen hatten. Er goss einen Schluck Bourbon in ein Kristallglas und war plötzlich merklich besserer Laune. Die Aussicht auf Geld hatte die dunklen Wolken ein wenig vertrieben. Vielleicht würde es am Ende doch noch ein angenehmer Morgen werden. Wenn der Typ so mit dem Geld um sich warf, musste er gut bei Kasse sein. Eine kleine Ablenkung konnte im Moment auch nicht schaden. Visto drehte sich zu einem Metallregal um, in dem zahlreiche Bücher standen, und zog ein Buch mit dem Titel Eine Einführung in die griechische Philosophie heraus. Er ließ sich mit dem Buch in einen Ledersessel am Fenster fallen und setzte sich die Ray Ban wieder auf.
    Die Tür wurde geöffnet, und Frankie und Ricky führten Nikolai Gorev zu Visto. »Das ist der Typ, Benny.«
    Visto schaute von seinem Buch hoch. »Haben Sie auch einen Namen, Mister?«
    »Ist das von Belang?«
    Visto lächelte und entblößte strahlend weiße Zähne. »Okay, meine Zeit ist knapp. Schießen Sie los.«
    »Mir wurde gesagt, Sie könnten einiges besorgen.«
    »Wer hat Ihnen das erzählt?«
    »Ein Freund.«
    »Vielleicht hat dieser Freund etwas Falsches gehört.«
    Gorev spähte

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