Meade Glenn
zu Frankie und Ricky. »Könnten wir unter vier Augen miteinander sprechen?«
Visto grinste. »Der Typ scheint unsere Gepflogenheiten nicht zu kennen. Wenn Sie mir was zu sagen haben, dann sagen Sie es im Beisein dieser Jungs. Wir sind keine Geheimgesellschaft.
Kapiert?«
»Ich brauche ein paar Dinge, die ich sonst nirgends auftreiben kann.«
»Was Sie nicht sagen! Und an was dachten Sie da?«
»Zunächst einmal brauche ich einen Lieferwagen der Stadtpolizei. Sie wissen schon, wie die aussehen. Diese Kästen, die die Bullen vom Bombendezernat benutzen. Mit der kompletten Ausstattung und Polizeifunk. Außerdem brauc he ich vier Polizeiuniformen mit den normalen Dienstwaffen. Neun-Millimeter-Glock-Pistolen mit den vorschriftsmäßigen Halftern und zwei Browning-Pumpguns.«
Visto spähte seinen Besucher über den Brillenrand hinweg an und fing lauthals an zu lachen. »Sie machen wohl Scherze, Mister? Was, zum Teufel, haben Sie vor? Wollen Sie Ihre eigene Polizeieinheit aufstellen?«
»Können Sie das besorgen oder nicht?«, fragte Gorev ungerührt.
»Hören Sie mal, ich hab Sie noch nie gesehen. Vielleicht kommen Sie geradewegs aus der Klapsmühle. Sie könnten sogar ein Undercover-Agent sein.«
»War wohl ein Fehler herzukommen.«
Gorev drehte sich um, doch Visto rief ihn zurück. »He, kein Grund, gleich abzuhauen. Ganz cool bleiben. Mal sehen, ob wir ins Geschäft kommen.«
»Können Sie mir helfen, ja oder nein?«
»Vielleicht ja, vielleicht nein. Visto hat Freunde, die alles beschaffen können, was das Herz begehrt, solange das Geld rüberwächst. Uniformen und Waffen dürften kein großes Problem sein. Wenn es aber darum geht, den Bullen einen Lieferwagen zu klauen, weil Sie ein Original brauchen, dann ist das was anderes. Damit könnten wir uns Riesenärger einhandeln. Die Bullen würden jeden Verdächtigen hochnehmen. Visto eingeschlossen.«
»Sie sollen den Lieferwagen nicht stehlen«, erklärte Gorev.
»Es würde mir gerade noch fehlen, dass die Bullen überall den gestohlenen Wagen suchen. Ich will einen Lieferwagen haben, der genauso aussieht und in den Originalfarben lackiert ist.
Können Sie das bewerkstelligen?«
Visto grinste Ricky und Frankie an. »Der ist nicht auf den Kopf gefallen. Der Lieferwagen könnte wie ein Original lackiert sein und die richtige Ausstattung haben. Funk und so weiter.
Wenn wir nur das klauen, wird es einfacher.«
»Geht das?«
»Ich persönlich spritze keine Wagen um, aber ich hab Freunde, die das machen. Ganz diskret.«
»Der Lieferwagen muss das richtige Weiß haben. Ohne die Logos, klar? Die muss man separat anbringen können. Zum Aufkleben.«
»Schon kapiert. Sie wollen die Logos im Bedarfsfall aufkleben.«
»Ganz genau. Ist das möglich?«
»Warum nicht?«
»Keine Fehler und keine Pfuscharbeit, Mr. Visto. Da müssen Profis ran.«
»Machen Sie sich mal keine Sorgen. Der Mann, an den ich denke, ist der Beste. Sie werden begeistert sein.«
»Wie viel?«
»Alles zusammen? Wird wohl etwas teurer als fünfhundert Piepen. Wann brauchen Sie das Zeug?«
»In drei Tagen.«
»Scheint ziemlich eilig zu sein.« Visto schürzte die Lippen und überschlug im Geiste die Kosten. »Bei so einem Job müssten schon zwanzig Riesen drin sein, wenn er ordentlich erledigt wird. Entweder Sie zahlen gleich oder leisten eine Anzahlung… sagen wir… von zehn Riesen, sonst können Sie gleich wieder gehen.«
Gorev nahm einen Umschlag aus der Tasche, zog ein Bündel Fünfhundert-Dollar-Scheine heraus und legte zehn auf Vistos Couchtisch. »Fünftausend als Anzahlung. Fünftausend bring ich morgen vorbei und den Rest bei Lieferung.«
Visto riss gierig die Augen auf, nahm die Scheine in die Hand und musterte sie wie ein Bankkassierer, der Banknoten auf Falschgeld überprüft. Dann stopfte er sie grinsend in seinen Hausmantel. »Hört sich gut an. Es macht Ihnen doch nichts aus, wenn ich Ihnen keine Quittung gebe?«
»Nein, sorgen Sie nur dafür, dass pünktlich geliefert wird.«
»Bei Barzahlung erfolgt pünktliche Lieferung. Darauf bin ich sehr stolz. Wir müssen aber noch was klären. Ein paar Regeln, damit wir beide weiterhin ein angenehmes Leben führen können. Sollte sich herausstellen, dass Sie undercover arbeiten, oder sollten hier jemals die Bullen aufkreuzen, dann ist Ihr Leben keinen Pfifferling mehr wert. Verstanden?«
»Verstanden.« Gorev reichte ihm einen zweiten Umschlag.
»In dem Umschlag finden Sie genaue Angaben zur Größe, Farbe und zu den
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