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Meade Glenn

Meade Glenn

Titel: Meade Glenn Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Die Achse des Bosen
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fuhr ich auf dem schnellsten Wege hierher und rief Sie vom Wagen aus an.«
    Der Präsident runzelte die Stirn. »Haben Sie das Paket mitgebracht?«
    »Ja, Sir, das habe ich.« Stevens öffnete seine Aktentasche und zog eine gepolsterte A4-Versandtasche heraus.
    »Wir haben das Paket selbstverständlich der üblichen Prozedur unterzogen. Es wurde auf gefährliche und explosive Materialien überprüft.«
    Pro Jahr wurden mindestens einhunderttausend Briefe und siebentausend Pakete unverlangt ans Weiße Haus geschickt. Die meisten Briefe, die an den amerikanischen Präsidenten adressiert waren, stammten von Befürwortern oder Bürgern, die seine Politik für ihre Zwecke nutzen wollten. Ungefähr fünf Prozent stammten von Spinnern, die den Präsidenten beleidigten oder Drohungen nach dem Motto »Ich bringe Sie um «
    ausstießen, denen der Geheimdienst und das FBI sofort nachgingen.
    Die meisten Pakete enthielten einfache Geschenke, Pasteten oder Plätzchen, die besorgte Mütter verschickten, um mit diesen selbst gebackenen Köstlichkeiten zum Wohlbefinden des Präsidenten beizutragen. Ein kleiner Anteil der Pakete - und das waren weniger als drei Prozent - enthielten anonym verschickte menschliche Exkremente bis hin zu Reizwäsche, die Verehr erinnen aufgegeben hatten. Es gehörte zu den harten Prüfungen, ins mächtigste Büro des Landes gewählt zu werden, ein Objekt der Verehrung, das Ziel für Beleidigungen und ein Objekt sexueller Begierde zugleich zu sein.
    »Das Paket ist sauber«, fügte Stevens hinzu, »und dieses sind die exakten Details der Auslieferung und des Inhalts. Ich dachte, Sie würden es sich gerne ansehen, bevor wir ins Detail gehen.«
    Der Präsident nahm das Blatt, das Stevens ihm reichte, und las es durch.
    FBI-REPORT betreffend das Paket, das am 11. November an den saudiarabischen Diplomaten Mohammed Faud in Georgetown ausgeliefert wurde.
    PAKET:
    Eine (1) gepolsterte A4-Versandtasche, die an den Präsidenten der Vereinigten Staaten adressiert ist.
    INHALT:
    Eine (1) sechzigminütige Videokassette, die möglicherweise im Fernen Osten hergestellt wurde und in einer durchsichtigen Kunststoffhülle steckt. Aufnahme: eine Aufzeichnung von acht Minuten und zweiunddreißig Sekunden Länge (8:32).
    Zwei (2) maschinengeschriebene DIN-A4-Seiten Papier. Die Seiten enthalten eine Liste arabischer Namen.
    Eine (1) handgeschriebene Seite, die den Ort eines Gepäckschließfaches Nummer 02-08 am Gate C der Washingtoner Union Station beschreibt.
    VORLÄUFIGE KRIMINALTECHNISCHE UNTERSUCHUNG
    DES INHALTS:
    Auf keiner der drei Seiten konnten bei den Tests Fingerabdrücke nachgewiesen werden. Auch die Kassette scheint weder außen noch innen Fingerabdrücke oder andere verwertbare Spuren aufzuweisen. Am Mechanismus der Kassette wurde weder manipuliert noch herumgebastelt.
    Laut Zeitangabe auf der Kassette wurde die Aufzeichnung am 16. November um 21.00 Uhr vorgenommen.
    ANMERKUNG; Die Kassette wurde von dem saudiarabischen Diplomaten Mohammed Faud entdeckt, nachdem es an seiner Tür geklingelt hatte. Das Paket wurde vor dem Eingang seines Hauses in Georgetown um etwa 0.15 Uhr am Morgen des 11.
    November hinterlegt. Es gab keine Spuren der Person(en), die die Videokassette abgegeben hat (haben). Faud berichtete, einen startenden Motor und einen langsam wegfahrenden Wagen gehört zu haben, nachdem es bei ihm zu Hause geklingelt hatte.
    Die Ermittlungen werden fortgesetzt.
    Der Präsident starrte auf den Bericht und lehnte sich in seinem Sessel zurück. »Und was genau ist auf der Videokassette aufgezeichnet?«
    Stevens wies auf das TV/Video-Gerät in einer Ecke des Büros, das für den persönlichen Gebrauch des Präsidenten zur Verfügung stand. »Wenn ich es Ihnen zeigen darf, Sir?«
    »Ich nehme an, das ist der Hauptgrund, warum Sie hier sind, Stevens.«
    »Ja, Sir. Ich muss Sie warnen, Mr. President. Bereiten Sie sich auf einen Schock vor.« Stevens ging durch den Raum, schaltete den Fernseher und das Videogerät ein und schob die Kassette in den Schlitz. Anschließend trat er mit der Fernbedienung einen Schritt zurück und drückte auf mehrere Knöpfe, bis der Bildschirm blau wurde. Sekunden später flackerten schwarze Streifen über den Bildschirm, und ein Araber, dessen Kopf und Brust zu sehen waren, erschien auf der Bildfläche. Er war etwa Mitte vierzig und hatte weiche, freundliche Gesichtszüge. Die Kleidung war typisch islamisch: ein flacher grauer Turban und ein weißer Kaftan. Als Erstes fiel sein

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