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Meade Glenn

Meade Glenn

Titel: Meade Glenn Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Die Achse des Bosen
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Schließfach gefunden und geöffnet haben.«
    Der Präsident strich sich mit der Hand durchs Gesicht, warf einen Blick auf den schwarzen Bildschirm und wandte sich wieder Stevens zu. »Glauben Sie, dass Hasims Drohung der Wahrheit entspricht, Stevens?«
    »Ich glaube ja, Mr. President. Es sieht mir nicht nach einer leeren Drohung aus. Warum sollte er sich die Mühe machen, das Band aufzuzeichnen und auszuliefern, wenn nichts dahinter steckt? Wir müssen abwarten, was wir in dem Schließfach finden.«
    »Um was für eine Waffe, glauben Sie, handelt es sich dabei?«
    »Das weiß Gott allein, Sir.«
    »Und welche Häftlinge stehen auf der Liste?«
    Stevens zog zwei Blätter aus dem Umschlag und reichte sie dem Präsidenten. Er beobachtete ihn, während er aufmerksam die Liste durchlas.
    »Dreihundertfünfundachtzig Namen. Es sind alles Männer«, erklärte Stevens. »Ich habe die Namen in unserer Datenbank checken lassen. Vierzehn sind Araber, die in amerikanischen Strafvollzugsanstalten sitzen. Bei mindestens zweihundert-fünfzig scheint es sich um islamische Guerillakämpfer zu handeln, die während des Tschetschenienkrieges von russischen Streitkräften gefangen genommen wurden. Die meisten sitzen in Moskauer Gefängnissen. Bis auf drei sitzen die übrigen in Israel im Gefängnis. Zwei sind in England inhaftiert, und der andere sitzt in Moabit in Deutschland. Sie sind fast alle wegen schwerer Terroranschläge zu langen Haftstrafen verurteilt worden.
    Bombenanschläge, Morde, Attentate. Fast der Hälfte der in den USA Inhaftierten wird zur Last gelegt, bei dem Bombenanschlag auf die Botschaft in Nairobi beteiligt gewesen zu sein.«
    Die Miene des Präsidenten verdunkelte sich. Er stand auf.
    »Und die sollen wir alle auf freien Fuß setzen? Schon das allein ist eine überzogene Forderung. Aber dass wir uns aus der Golfregion zurückziehen sollen, kann Hasim doch nicht ernst meinen, oder?«
    »Er scheint es ziemlich ernst zu meinen, Sir.«
    Der Präsident ging in seinem Büro auf und ab. Die Anspannung war ihm deutlich anzusehen. »Wir sprechen hier über einen Rückzug aus einem Gebiet, das nicht nur für uns, sondern für die ganze westliche Welt von lebenswichtiger militärischer und wirtschaftlicher Bedeutung ist. Haben Sie eine vage Vorstellung von den Schreckensszenarien, die wir erleben könnten, wenn wir in der Golfregion militärisch nicht mehr präsent wären? Der Ölfluss in den Westen wäre gefährdet, was verheerende Wirtschaftskrisen zur Folge hätte. Ganz zu schweigen von der Gefahr, der wir ins Auge sehen müssten, wenn islamistische Fundamentalisten die Macht in der Region an sich rissen, und der Position, in der sich Israel wieder finden würde. Wir sprechen nicht nur über das Gleichgewicht der Kräfte in der Golfregion, sondern in der ganzen Welt. Wenn Hasim glaubt, wir könnten uns so einfach zurückziehen, muss er total verrückt geworden sein.»
    »Das könnte sein, Sir, aber dieser Mann scheint seine Drohung und seine Forderungen verdammt ernst zu meinen.
    Wenn man seinen Worten Glauben schenkt, ist der ganze Washingtoner Bezirk gefährdet. Und es sieht nicht so aus, als könnten wir an jemandem wie Hasim ernsthaft Vergeltung üben.
    Das hat die Vergangenheit bewiesen. Wir sprechen nicht über ein fremdes Land, sondern über ein staatenloses Individuum, gegen das wir keinen effektiven Gegenschlag ausführen können.
    Wir können ihm nicht androhen, ihm die Marines auf den Hals zu schicken oder unsere Raketen oder Nuklearwaffen gegen ihn einzusetzen. Und am wenigsten jetzt, da er diese mörderische Waffe in Händen hält.« Stevens hielt kurz inne. Er war sichtlich erregt. »Vielleicht entpuppt sich das Ganze als schlechter Scherz, Mr. President, aber dafür würde ich nicht meinen letzten Dollar verwetten.«
    Der Präsident kehrte zu seinem Ledersessel zurück und griff nach dem Telefon. »Ich berufe für acht Uhr dreißig eine Krisensitzung des Nationalen Sicherheitsrates ein.«
    »Geht es nicht früher, Sir?«
    »Der Vizepräsident nimmt in Colorado an einer Parteiversammlung teil. Der Verteidigungsminister macht in Kansas einen Familienbesuch und übernachtet dort. Ich möchte, dass beide bei der Sitzung persönlich anwesend sind. Meines Erachtens können sie beide um acht Uhr dreißig im Weißen Haus sein.«
    Stevens griff in die Jackentasche, als sein Handy vibrierte.
    »Verzeihung, Sir.« Er schaltete das Handy ein, meldete sich und lauschte einen Moment den Worten des Anrufers. »Sind Sie

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