Meade Glenn
dichter grau melierter Bart auf. Wenn man genauer hinsah, zogen seine Augen die Aufmerksamkeit auf sich. Sie waren dunkelbraun, und in ihnen spiegelten sich eine Spur Mitleid und knallharter Fanatismus.
Diese Art von Gesichtern war Präsident Andrew Booth vertraut.
Bei dem Anblick biss er vor Wut die Zähne zusammen.
Er warf Douglas Stevens einen bedeutsamen Blick zu, als wolle er etwas sagen, doch der FBI-Direktor stellte das Standbild ein, zog einen Umschlag aus seiner Jackentasche und entnahm ihm zwei Blätter. »Der Mann wendet sich in arabischer Sprache an Sie, Sir. Unser bester arabischer Dolmetscher, Mr.
Edwin Marshall, hat alles übersetzt. Hier ist seine Übersetzung.
Wenn Sie sie bitte lesen würden.«
Stevens reichte ihm die Seiten. Gleichzeitig sprach der Araber mit leiser, fast höflicher Stimme in die Kamera, und während er sprach, las der Präsident die Übersetzung:
»Mit dem Segen Allahs, des Allmächtigen - gehe iligt sei sein Name - wende ich, Abu Hasim, mich an den Präsidenten der Vereinigten Staaten.
Ich spreche zu Ihnen als ein Mann Gottes, den das Leid und die Unterdrückung des arabischen Volkes betrübt. Über Jahrhunderte wurden wir vom Westen unterdrückt, zuerst von den Briten und Europäern, und nun sind es die Amerikaner, die uns unterdrücken. Meiner Meinung nach ist Amerika der größte Tyrann aller Besatzungsmächte und das größte Übel in der Geschichte der Menschheit. Sein schädlicher Einfluss erstreckt sich über den gesamten Nahen Osten, die Arabischen Emirate, Ägypten und die Länder am Jordan, Israel und Palästina. In diesen Ländern gebührt den Amerikanern kein rechtmäßiger Platz, und dennoch mischen sie sich immer wieder ein.
Besondere Erwähnung verdient die Tatsache, dass Ihre Streitkräfte gegenwärtig in Saudi- Arabien, meinem Heimatland, stationiert sind, dem Land der bedeutendsten Wallfahrtsorte, Jiddah und Mekka, den heiligsten islamischen Städten.
Diese Besatzung ist für alle gottesfürchtigen Anhänger des Islam inakzeptabel. In Saudi- Arabien unterstützen Sie das Regime der Königsfamilie - des Königs und seiner Prinzen -, die sich bestechen lassen und die Gesetze von Gott dem Allmächtigen verspotten. Währenddessen rauben die Amerikaner dem Land unverhohle n seine wertvollsten natürlichen Ressourcen, das Öl. Diese Ressourcen, die Allah uns geschenkt hat - gesegnet sei sein Name -, gehören rechtmäßig dem arabischen Volk, aber die Amerikaner benutzen sie, um die korrupte, teuflische Macht ihrer Wirtschaft anzukurbeln. Das tun Sie ebenso in vielen anderen arabischen Ländern - in Kuwait und den Arabischen Emiraten -, wo Ihre Anwesenheit von dem gottesfürchtigen islamischen Volk weder erstrebt noch erwünscht wird.
Sie, Präsident Booth, und Ihre Vorgänger haben verschiedentlich gesagt, dass Sie Ihre Anwesenheit in diesen Ländern aufrechterhalten, weil Sie im Nahen Osten Frieden schaffen wollen. Das ist eine Lüge. Anstatt beim Friedensprozess mitzuwirken, helfen Sie weiterhin Israel, während Sie islamische Krieger, die für die Freiheit oder die Selbstbestimmung des arabischen Volkes kämpfen, Krieger, die einen gerechten, rechtmäßigen bewaffneten Kampf gegen die amerikanische Unterdrückung aufnehmen, ermorden oder ins Gefängnis werfen. Sie haben sogar versucht, mich zu töten.
Doch durch die Gnade Gottes des Allmächtigen - geheiligt sei sein Name - blieb ich am Leben, um sein gutes Werk fortzusetzen. Um mein Gelöbnis einzulösen, das ich vor langer Zeit abgelegt habe, blieb ich am Leben. Ich habe gelobt, mich in den Diens t Gottes zu stellen und den Islam zu retten.
Um auf Ihre Aggressionen zu reagieren, haben ich und andere, die wie ich denken, versucht, uns zu verteidigen, indem wir Ihre Militärstützpunkte und Ihre Landsleute angegriffen und Ihre Interessen in der ganzen Welt bekämpft haben. Dadurch konnten wir das gewünschte Ziel nicht erreichen. Wir sind zwar viele und von Gott gesegnet, aber Sie besitzen die modernere Kriegs-Technologie, über die wir nicht verfugen. Diese Technologie haben Sie der arabischen Welt vorenthalten. Kein arabisches Land besitzt Nuklearwaffen oder andere Massenvernichtungswaffen. Nur Israel, dem Todfeind aller wahren Anhänger des Islam, ist es erlaubt, ein solches Arsenal zu besitzen. Warum sollte dieses Ungleichgewicht bestehen? Es ist nur so, weil Sie, Mr. President, und Ihre Vorgänger es so gewollt haben, um zugunsten Ihres Landes ein Ungleichgewicht der Machtverhältnisse im Nahen
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