Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Meade Glenn

Meade Glenn

Titel: Meade Glenn Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Die Achse des Bosen
Vom Netzwerk:
zu werden. Mit ziemlich hoher Wahrscheinlichkeit war er den Verfolgern entwischt. Trotzdem kochte er innerlich vor Wut, die er kaum bändigen konnte.
    Rashid fuhr ein paar hundert Meter weiter durch den Wald, bis er zu einer Lic htung gelangte, auf der ein paar einfache Holzbänke und Tische standen. Weit und breit war niemand zu sehen. Er schaltete den Motor aus, stieg von der Maschine und ging mit seinem Rucksack zu einer der Bänke. Kiefernduft erfüllte die Luft des stillen Waldes. Er öffnete den Rucksack, zog den Laptop heraus und legte ihn vor sich auf den Tisch.
    Wie um alles in der Welt konnte das geschehen? Wie waren die Amerikaner auf seine Wohnung gestoßen? Diese Frage schoss ihm ununterbrochen durch den Kopf und schürte seine Wut. Es konnte im Grunde nur ein glücklicher Zufall gewesen sein, sagte er sich, doch das schmälerte seinen Zorn nicht.
    Sobald er im Cottage ankäme, würde er sein Aussehen verändern. Er hatte sich für alle Fälle verschiedene Haarfärbemittel gekauft. Das blonde Haar und der Ohrring mussten verschwinden.
    Rashid schloss die zusammenklappbare Satellitenschüssel am Laptop an und schaltete ihn ein. Nach ein paar Minuten startete das Windows-Programm. Der Laptop war mit Nickel-Kadmium-Batterien ausgestattet und konnte fünf Stunden laufen, ohne aufgeladen zu werden. Er richtete die Satellitenschüssel aus und tippte seinen kurzen Bericht. Nachdem er die Katastrophe skizziert hatte, bat er um Anweisungen. Bevor er die Nachricht abschickte, las er sie noch zweimal sorgfältig durch. Dann drückte er auf SENDEN, und in weniger als zwei Sekunden war seine Nachricht im Äther verschwunden. Fünfzehntausend Kilometer entfernt würde der Empfänger die codierte Nachricht fast augenblicklich erhalten.
    Wenn die Amerikaner sein kurzes Signal auffingen, hätten sie große Probleme, es zu decodieren. Selbst mit den leistungsfähigsten Computerprogrammen würden sie Wochen brauchen, um den Code zu knacken. Das hatte der Pakistani al-Qaida versichert, und es bestand kein Grund, an der Aussage des ausgezeichneten Programmierers zu zweifeln.
    Gefährlicher war die Zeitspanne, in der das Gerät online war.
    Ein Signal zu empfangen war kein Problem. Es wurde einfach aufgeschnappt, und niemand konnte herausbekommen, wo oder von wem es empfangen worden war. Eine heikle Angelegenheit war es hingegen, eine Nachricht zu senden oder eine empfangene Nachricht zu bestätigen. Mit etwas Glück könnten die Amerikaner sein Signal mit ihren Computern orten und den genauen Ort bestimmen, von dem aus es gesendet worden war.
    Sie mussten allerdings ziemlich großes Glück haben und sehr schnell sein, weil die Sendezeit nur Sekunden betragen hatte.
    Dennoch war er angewiesen, niemals von ein und demselben Ort aus mehrmals Nachrichten zu versenden. Und an diese Anweisung hielt er sich strikt. Für jede neue Nachricht wählte er einen Ort aus, der mindestens fünfzehn Kilometer vom ersten entfernt war.
    Er schaltete den Laptop aus und kochte noch immer vor Wut.
    Dieser Tag war eine einzige Katastrophe. Dennoch blieb ihm ein kleiner Hoffnungsschimmer.
    Wenn es nach ihm ging, würden die Amerikaner noch einmal bewiesen bekommen, über welch grenzenlose Macht al-Qaida verfügte. Als Rashid den Laptop einpackte, hörte er ein Knacken im Unterholz. Er zog sofort die Skorpion aus dem Rucksack, entsicherte sie und versteckte sie unter dem Tisch.
    Zwei Wanderer, ein dunkelhaariges Mädchen und ein blonder junger Mann in grünen Regenmänteln und mit Rucksäcken kamen aus dem Wald. Rashid fragte sich, ob sie ihn schon länger beobachtet hatten. Das Paar blieb zehn Meter von ihm entfernt stehen. Ihr Weg führte genau an ihm vorbei.
    Der Fremde, dem sie plötzlich im Wald gegenüberstanden, schien ihnen Angst einzuflößen. Das Mädchen umklammerte den Arm des jungen Mannes. Er lächelte nervös. »Hallo.«
    Rashid nickte.
    Der junge Mann sah ihn unsicher an und wusste offenbar nicht, was er sagen sollte. Er schaute auf den Tisch. »Das ist ein Laptop, nicht wahr?«
    Rashid nickte.
    »Ah, mit Satellitenschüssel, nicht wahr?«
    »Ja.«
    »Sieht cool aus.«
    Das Paar ging weiter, doch als der junge Mann die Maschinenpistole in Rashids Hand entdeckte, wuchs seine Unruhe. »Das ist eine Waffe, nicht wahr, Sir?«
    Diesmal antwortete Rashid ihm nicht und richtete stattdessen die Skorpion auf das junge Paar.
    Chesapeake
    14.55 Uhr
    Karla stand am Küchenfenster und schaute auf die dunklen Regenwolken. Der strömende Regen

Weitere Kostenlose Bücher