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Meade Glenn

Meade Glenn

Titel: Meade Glenn Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Die Achse des Bosen
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hatte vor, die Problemzonen der Stadt, die baufälligen Arbeiterviertel und Sammelplätze der Obdachlosen demnächst in Angriff zu nehmen. Er erinnerte sich nur zu gut an seine eigene Kindheit in einer Mietskaserne und die Schreie der hungrigen, streitenden, verzweifelten Menschen, die ihn nachts geweckt hatten. Es lag ihm besonders am Herzen, diesen Menschen zu helfen, damit sie ihrem Elend entfliehen konnten.
    Dafür brauchte er jedoch die Unterstützung des Präsidenten.
    Das Klingeln des Autotelefons riss Brown aus seinen Gedanken. Er drehte sich vom Fenster weg und griff blitzschnell nach dem Hörer. Nach einem kurzen Gespräch sagte er: »Danke, Marion. Sicher, ich komme.« Er legte auf und drehte sich zu Peterson um: »Das war die Sekretärin des Präsidenten.«
    »Ja? Hat sie endlich gesagt, worüber Andrew W. Booth mit Ihnen reden will?«
    Browns Miene erhellte sich. »Nein, hat sie nicht. Aber das Gespräch von meinem Büro aus findet nicht statt. Der Präsident will mich sofort sehen. Es muss, sehr wichtig sein. Er hat im Weißen Haus eine Sitzung einberufen.«
    »Ach?«
    »Verdammt, Peterson…« Browns Augen strahlten, und der Regen prasselte gegen die Scheiben. »Mein sechster Sinn sagt mir, dass der Präsident endlich den Kredit über eine halbe Milliarde Dollar lockermacht.«
    37
    Chesapeake
    14.38 Uhr
    Es regnete in Strömen, als Karla vor dem Cottage in Winston Bay anhielt. Sie waren beide nass bis auf die Knochen. Karla holte den Schlüssel, der unter dem Stein lag, und schloss die Haustür auf. Gorev presste noch immer eine Hand auf seine Leiste. Er sah furchtbar mitgenommen aus. Karla war beunruhigt. »Bist du okay?«
    »Es ging mir schon besser. Zum Glück hat die Blutung aufgehört.«
    »Die Wunde muss richtig verbunden werden. Mal sehen, ob ich etwas finde…«
    »Später, Karla. Wir müssen uns zuerst die nassen Sachen ausziehen. Sieh doch mal nach, ob du Klamotten für uns findest.
    Ich mache inzwischen ein Feuer. Vielleicht gibt es hier auch irgendwo Schmerztabletten.«
    Karla ging die Treppe hinauf. Gorev warf Holzscheite in den Kamin und entzündete ein Feuer. Als es brannte, überprüfte er den provisorischen Verband. Das Blut war getrocknet, und der Schal klebte auf der Wunde. Auf einem Regal in der Küche stand eine Flasche Wodka. Er nahm die Flasche und zwei Gläser und kehrte ins Wohnzimmer zurück. Karla wärmte sich vor dem lodernden Feuer. Sie trug einen Rock und einen Pullover und hatte eine Jeans und ein Hemd in der Hand. »Was anderes habe ich nicht für dich gefunden.«
    »Das wird schon gehen.« Gorev goss den Wodka in die Gläser und reichte ihr eins. »Hier, trink das. Es beruhigt die Nerven.«
    Karla nahm das Glas mit zitternder Hand entgegen. Sie sah sehr abgespannt aus. »Wie um alles in der Welt konnte uns das FBI auf die Spur kommen?«
    Gorev trank einen Schluck Wodka und schüttelte ungläubig den Kopf. »Das frage ich mich auch schon die ganze Zeit. Ein Zufallstreffer? Die ganze Sache ist mir unerklärlich. Ich wüsste nicht, dass wir einen einzigen Fehler gemacht hätten. Du vielleicht? Denk nach, Karla? Haben wir einen Fehler gemacht?«
    »Nein. Ich war sehr vorsichtig und Rashid ebenfalls.«
    »Wenn die Amerikaner gewusst hätten, wo sie uns finden können, hätte das FBI das Gebäude mit einem Großaufgebot gestürmt. Und sie wären nicht einfach ins Haus marschiert, ohne Vorsichtsmaßnahmen zu ergreifen. Außer Alexei habe ich nur zwei Männer gesehen. Nein, nein, es muss ein Zufallstreffer gewesen sein.« Gorev schüttelte fassungslos den Kopf.
    Karla stellte ihr Glas seufzend auf den Kaminsims.
    »Was ist los?«, fragte Gorev sie.
    »Einen Moment hab ich geglaubt, einer von uns müsste deinen Freund Alexei erschießen.«
    Gorevs Miene verdunkelte sich. Er zündete sich eine Zigarette an. »Ehrlich gesagt, weiß ich nicht, was ich getan hätte, wenn ich dazu gezwungen gewesen wäre. Ich könnte ihn nicht erschießen. Wie sollte ich? Alexei war wie ein Bruder für mich.«
    »Und wenn er noch einmal vor dir steht?«
    »Das müssen wir verhindern. Ab jetzt verlassen wir das Haus nur noch, wenn es unumgänglich ist. Wir gehen kein unnötiges Risiko mehr ein. Die Amerikaner werden die ganze Stadt durchkämmen und jeden Stein umdrehen.«
    Karla, die in ihrem Leben schon so manches erlebt hatte, war der Situation nicht gewachsen. Selbstzweifel nagten an ihr.
    »Durch diesen Zwischenfall hat sich unsere Lage dramatisch verändert, Nikolai. Das siehst du doch auch so,

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