Meade Glenn
ebenso.
Ich habe rasende Kopfschmerzen.«
Der tschetschenische Leibwächter kehrte mit zwei Handys und Gorevs Beretta zurück. Razan nahm die Sachen entgegen und sagte zu Karla: »Die Waffe gehört Nikolai, nicht wahr?«
»Ja.«
»Nehmen Sie sie.« Razan drückte ihr die Automatik in die Hand. »Sie werden sie brauchen können.«
Karla steckte die Waffe in die Tasche.
»Jetzt sage ich Ihnen, was ich von Ihnen will. Sie haben meine Hilfe abgelehnt. Ich biete sie Ihnen noch einmal an.« Er übergab ihr eines der beiden Handys. »Jeder bekommt eins.
Meine Nummer ist eingespeichert. Sollten Sie meine Hilfe brauchen, rufen Sie mich zu jeder Tages- und Nachtzeit an. Falls sich Nikolais Zustand verschlechtert und ich Sie brauche, rufe ich Sie ebenfalls an. Haben wir uns verstanden, Safa Yassin?«
»Ja, ich habe Sie verstanden.«
»Gut. Yegori bringt Sie nun zu Ihrem Wagen.«
Einige Minuten später stand Razan rauchend am Fenster und beobachtete den Plymouth, dessen rotes Scheinwerferlicht am Ende der Zufahrt verschwand. Die Tür wurde geöffnet, und Yegori trat ein.
»Ihr wisst, was ihr zu tun habt?«
»Ja, Ishim. Die Männer sind bereit.«
»Okay.«
44
Alexandria
17.30 Uhr
Auf dem eingezäunten Grundstück wimmelte es von Kraftfahrzeugen des FBI und der Kriminaltechnik. Vor und in der Lagerhalle war der Teufel los. Vor dem Tor standen Agenten, um die Schaulustigen zurückzuhalten. Ein paar Kinder und Passanten aus der Nachbarschaft glotzten neugierig durch den Maschendrahtzaun.
Es war dunkel, als Collins und Kursk aufs Tor zufuhren und vor der Lagerhalle parkten. Morgan stand vor der Bürotür und stemmte seine Hände in die Hüften. Er beobachtete die Kriminaltechniker, die ihre Geräte aus den Lieferwagen luden.
Als Kursk und Collins aus dem Wagen stie gen, ging er auf sie zu.
»Sieht so aus, als wären sie nach der Schießerei von hier aus verschwunden.« Morgan zeigte mit dem Daumen auf die Lagerhalle. »Einem unserer Teams istdas offene Tor aufgefallen. Daher beschlossen die Kollegen, sich einmal umzusehe n. Die Tür zum Büro war ebenfalls auf. Der Explorer stand hinter der Lagerhalle und ein Ryder in der Halle.«
»Haben sie in den Fahrzeugen etwas gefunden?«
Morgan nickte. »Im Ryder lagen zwei Holzplanken und ein paar Kleidungsstücke: Zwei Herrenparkas und eine Damenlederjacke. Ein Parka war voller Blut. Sieht aus, als wäre er von Granatsplittern durchbohrt worden. Auf dem Boden wurden Reifenspuren gefunden, die vermutlich von Motorrädern stammen. Wahrscheinlich hatten sie ein oder zwei Motorräder in dem Ryder versteckt, um im Notfall schnell fliehen zu können.
Alles gut geplant. Die überlassen nichts dem Zufall.«
Sie gingen zu der Ladezone, in der der Explorer stand. Das Rolltor der Halle, in der der Ryder stand, war geöffnet. Die Kriminaltechniker trugen Latexhandschuhe und untersuchten im grellen Schein sechs mobiler Neonlampen die beiden Fahrzeuge.
Ihre Kollegen machten Aufnahmen, während ein halbes Dutzend Techniker in Papieroveralls in einer Reihe durch die Halle robbten und den Boden nach Spuren absuchten. »Haben wir schon was gefunden?«
»Die Jackentaschen waren leer. In den beiden Fahrzeugen lag auch nichts herum. Der Ryder muss ein Leihwagen sein. Wir haben im Handschuhfach den Vertrag auf den Namen Raoul Khan gefunden. Er wurde vor sechs Tagen in McLean, Virginia, gemietet. Ein paar Kollegen sind zu der Mietwagenzentrale gefahren, um die Mitarbeiterin zu verhören, die diesem Khan den Wagen vermietet hat. Sie haben vor ein paar Minuten angerufen. Nach ihrer Beschreibung könnte es Rashid gewesen sein.«
Collins sah sich in der Halle um. Außer dem Ryder stand hier nichts. »Wem gehört die Halle?«
Morgan schaute in seine Notizen. »Es ist eine kleine Firma, der mehrere Lagerhallen hier im Bezirk gehören. Die Halle wurde vor fünf Wochen für drei Monate an einen Ethan Nadiz vermietet. Er hat bar gezahlt und gesagt, er müsse kurzfristig etwas lagern. Unsere Leute sind unterwegs zu der Firma, um den Leuten Fotos von Rashid und Gorev zu zeigen. Mein sechster Sinn sagt mir, dass es wieder Rashid war. Der Typ hat mehr Decknamen als ich in meiner ganzen Karriere als Undercover-Agent.«
»Gibt es Zeugen, die Rashid oder die anderen hier gesehen haben?«
»Einen bisher. Ein Typ, der in einem Möbelgroßhandel auf der anderen Straßenseite arbeitet, hat gesehen, wie der Explorer heute gegen zwei Uhr auf das Grundstück fuhr. Das war kurz nach der Schießerei. Er war
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