Meade Glenn
aber zu beschäftigt, um darauf zu achten, wer im Wagen saß und ob der Explorer wieder wegfuhr.
Wir befragen die Anwohner, Angestellten und Händler in der Gegend. Ein Dutzend Agenten sind in diesem Augenblick damit beschäftigt.«
»Hat der Besitzer des Möbelgroßhandels hier auf dem Grundstück in der letzten Zeit jemanden gesehen?«
Morgan schaute wieder in sein Notizbuch. »Vor ein paar Wochen war er mal um fünf Uhr morgens hie r, weil er Inventur machen musste. Als er aus dem Wagen stieg, fuhr gerade jemand von diesem Grundstück. Möglicherweise derselbe Explorer. Den Fahrer hat er zwar nur flüchtig gesehen, könnte aber ein Araber gewesen sein. Mit Rashids Foto konnte er nichts anfangen. Ich tippe auf Rashid. Der Bursche scheint in den letzten Wochen ziemlich fleißig gewesen zu sein. Natürlich hat er alles zu ungewöhnlichen Zeiten erledigt, damit ihn niemand sieht.«
Collins ging zu dem Explorer, der von den Kriminaltechnikern untersucht wurde, und spähte ins Innere.
Dann ging er zu dem Ryder. Kursk folgte ihm. In den beiden Fahrzeugen lag nichts. Die Jacken waren bereits sichergestellt worden. »Habt ihr sonst noch was entdeckt?«
»Nein, außer den Fahrzeugen nichts.«
»Und das Büro?«
»Scheint nicht mehr benutzt zu werden. Nur ein lädierter alter Tisch, ein Stuhl und ein leerer Aktenschrank.«
»Wurde das Gebäude schon auf Chemikalien überprüft?«
Morgan nickte. »Das haben wir zuallererst gemacht. Das Dezernat für Massenvernichtungswaffen hat das gesamte Grundstück mit seinen Detektoren abgesucht. Sauber. Entweder haben Rashid und seine Freunde das Zeug nicht hier gelagert, oder die Behälter waren so gut versiegelt, dass es keine Spuren gibt.«
»So ein Mist.« Collins seufzte und schlug mit der Faust auf den Ryder.
»Ich weiß, wie du dich fühlst«, sagte Morgan. »Jetzt wissen wir wenigstens, wie sie geflohen sind.«
Das Weiße Haus
18.05 Uhr
»Wie viel Zeit haben wir?«
Der Präsident hatte die Sitzung mit einer ausgewählten Gruppe seiner engsten Berater verlassen und sich mit ihnen ins Oval Office zurückgezogen. Er setzte sich hinter seinen Schreibtisch und wandte sich an den FBI-Direktor.
»Keine zwei Stunden, Sir«, erwiderte Doug Stevens. »Die Leitung soll um Punkt acht Uhr stehen. Wir benutzen eine der Frequenzen, die wir Samir Mehmet vorgeschlagen haben.«
In dem Büro drängten sich außer dem Präsidenten und Stevens sechs Personen: Dick Faulks, der Direktor der CIA; Paul Burton; General Horton; Charles Rivermount und zwei Sonderberater des Präsidenten: Mitch Gains, ein ehemaliger Richter, und Bob Rapp, der Sprecher des Präsidenten. Spannung lag in der Luft.
»Trotz seiner Weigerung, uns zu helfen, muss Samir Mehmet mit Hasim gesprochen haben«, sagte Faulks zum Präsidenten.
»Das dachte ich mir.«
»Was hat dieser Mistkerl sonst noch gesagt?«
»Das ist es ja, Sir. Nur, dass er mit Ihnen sprechen will«, erwiderte Stevens.
Der Präsident strich sich über die Wange und sah die Berater der Reihe nach an. »Sie können sich sicher vorstellen, was das bedeutet, nicht wahr? Abu Hasim hat bereits erfahren, was passiert ist. Meines Erachtens wird er kein vernünftiges Gespräch mit uns führen wollen. Er wird uns die Hölle heiß machen, weil wir seine Operation gefährdet haben. Dieser Mistkerl wird toben und wettern und uns erneut damit drohen, Washington zu vernichten, wenn wir uns nicht an seine Spielregeln halten. Dieser verdammte Schweinehund…«Der Präsident schlug mit der Faust auf den Tisch. Zornesröte stieg ihm ins Gesicht. »Stevens, am liebsten würde ich diesem Arschloch sagen, was ich wirklich von ihm halte.«
»Das können Sie nicht machen, Sir«, mischte sich Bob Rapp ein. »Wir dürfen ihn auf keinen Fall verärgern. Sie wollen ihn doch überzeugen, uns mehr Zeit einzuräumen oder sogar seine Meinung zu ändern. «
Der Präsident zog ein Taschentuch aus der Brusttasche und wischte sich über den Mund. »Rapp, ich habe nicht viel Hoffnung, ihn von irgendetwas zu überzeugen. Das ist ein Massenmörder, ein Killer ersten Ranges. Das Herz dieses Mannes ist von Hass erfüllt. Er wird mir gar nicht zuhören.«
»Mr. President, uns bleiben nur noch zwei Stunden. Wir müssen alles vorbereiten.« Mitch Gains schaute hektisch auf die Uhr. »Wir brauchen professionelle Beratung, um den richtigen Einstieg ins Gespräch zu finden. Rapp hat Recht. Jedes Wort muss genau überlegt sein, sonst vermasseln wir die ganze Sache.
Es ist vielleicht
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