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Meade Glenn

Meade Glenn

Titel: Meade Glenn Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Die Achse des Bosen
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lass dich nicht abhängen, kapiert? Sonst dreht Benny voll durch.«
    Sein Kumpel nickte, gab Gas, fuhr über die Straße und nahm die Verfolgung der Honda auf. Ricky Cortez folgte ihm.
    Moskau
    8.55 Uhr
    Wasily Kuzmin knallte den Hörer auf die Gabel, sprang vom Stuhl und lief zum Fenster. Es schneite noch immer. Der russische Präsident hob die Arme, als wolle er um Beistand flehen, und umklammerte dann den Fensterrahmen. Ehe er seine pochende Stirn gegen die kalte Scheibe presste, entfuhr ihm ein lautes Seufzen.
    Das Gespräch mit dem amerikanischen Präsidenten hatte ihn furchtbar aufgewühlt. Präsident Booth hatte ihn zuerst über das brutale Selbstmordattentat und den schleppenden Fortschritt der Ermittlungen informiert. Die Amerikaner kamen nicht weiter.
    Der einzige Erfolg war die Identifikation der weiblichen Terroristin, einer Palästinenserin, die an der Patrice- Lumumba-Universität in Moskau studiert hatte.
    Als Nächstes erfuhr er von Abu Hasims Bedrohung Moskaus in Zusammenhang mit der Befreiung der russischen Gefangenen. Kuzmin regte sich so sehr darüber auf, dass er feuchte Hände bekam. » Jetzt ist Schluss«, bestärkte er sich. » Die Zeit ist reif, alle al-Qaida-Camps zu bombardieren. «
    »Präsident Kuzmin«, hatte der amerikanische Staatschef gesagt. »Sie haben bei unserem letzten Gespräch die Absicht kundgetan, Hasims Camps zu vernichten, wenn er Russland bedroht. Ich bitte Sie dennoch, darauf zu verzichten. Noch haben wir die Möglichkeit, die Bedrohung von uns abzuwenden.«
    »Sechsunddreißig Stunden sind so gut wie nichts, und so viel Zeit bleibt Ihnen noch nicht einmal«, erwiderte Kuzmin, der die Information erst verdauen musste, erregt. »Bisher haben Ihre Ermittlungen noch keinen Erfolg gebracht. Worauf basiert Ihre Hoffnung? Sie ziehen bereits Ihre Truppen aus der Golfregion zurück.«
    »Präsident Kuzmin, ich hatte keine andere Wahl. Das heißt aber noch lange nicht, dass wir verloren haben. Sie müssen mir versprechen, die Camps nicht zu bombardieren. Ich flehe Sie an, mir zu helfen, indem Sie Ihre Gefangenen auf freien Fuß setzen.«
    »Das kann ich Ihnen nicht versprechen«, stieß Kuzmin ungehalten hervor. »Ich habe bereits mit meinem Sicherheitsrat gesprochen. Es wurde einstimmig gegen die Freilassung der Gefangenen gestimmt.«
    »Wir stehen einer neuen Situation, einer neuen Bedrohung und einem neuen Ultimatum gegenüber.«
    »Ich verspreche Ihnen, noch heute Nachmittag mit meinen Ratgebern darüber zu sprechen, aber ich kann Ihnen jetzt schon sagen, dass sie niemals der Freilassung der Gefangenen zustimmen werden. Niemals. «
    Am anderen Ende der Leitung herrschte ein paar Sekunden Schweigen. Ehe der amerikanische Präsident antwortete, hörte Kuzmin sein lautes Seufzen. »Präsident Kuzmin, es widerstrebt mir, Ihnen zu drohen, die militärische Macht der Vereinigten Staaten einzusetzen, damit Sie Ihre Meinung ändern. Wenn ich allerdings dazu gezwungen werde…«
    Kuzmin kochte vor Wut. Natürlich konnten die Amerikaner versuc hen, seine Bomber abzuschießen, und dadurch riskieren, einen Krieg zwischen den beiden Ländern zu entfachen. Sie konnten jedoch keinen Stoßtrupp nach Moskau schicken und die Gefangenen entführen. Ihm lag bereits eine passende Antwort auf der Zunge, als Präsident Booth fortfuhr. »Ich mache Ihnen einen Vorschlag zur Güte. Ein Angebot sozusagen. Wenn die Russen von ihrem Angriff Abstand nehmen und die Gefangenen freilassen…«
    »Wann begreifen Sie endlich, dass wir über das Thema der Gefangenen nicht verhandeln können«, entgegnete Kuzmin wütend. »Und Ihre Drohungen…«
    »Lassen Sie mich doch erst mal ausreden. Wenn Sie auf mein Angebot eingehen, biete ich Ihnen ein Moratorium unseres Raketenabwehrsystems an.«
    Kuzmin schwieg. Das war eine Bestechung höchsten Ranges.
    Das amerikanische »Star Wars«-Raketenabwehrsystem war für sein Land ein großes Problem. Wenn die USA das Projekt fortsetzten, mussten die Russen Milliarden von Rubel für ein ähnliches Raketenabwehrsystem ausgeben, um die Verteidigung des Landes zu gewährleisten. Dieses Geld stand jedoch nicht zur Verfügung, und das würde noch Jahre so bleiben, bis sich die Wirtschaftslage stabilisiert hatte. Kuzmin kämpfte gegen seine Wut an und dachte über das verlockende Angebot nach. »Darf ich fragen, für wie lange?«
    »Drei Jahre.«
    Kuzmin schwieg und wartete auf die nächsten Angebote.
    »Kommen wir zu Punkt zwei, Präsident Kuzmin. Ihre Regierung bemüht sich

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