Meade Glenn
von illegal eingewanderten Arabern, Tschetschenen und Palästinensern waren ausfindig gemacht und überprüft worden. Hunderte standen noch auf der Liste, und der Aufenthalt von Dutzenden, die in der Hauptstadt oder in Virginia oder Maryland vermutet wurden, war noch ungeklärt.
Ermittlungen des FBI setzten sich oft aus mühevoller Kleinarbeit zusammen. Zu Beginn eines Falles wurde in verschiedene Richtungen ermittelt, bis sich der Dschungel allmählich lichtete und die harte Ermittlungsarbeit schließlich nach Wochen oder Monaten zum Erfolg führte. Diesmal standen ihnen keine Wochen oder Monate, sondern nur noch Stunden zur Verfügung, und die Chance, den Fall vor Ablauf der Frist zu lösen, tendierte gegen Null. Collins hatte das Gefühl, als wetzte der Henker bereits das Beil, das gleich auf ihn niedersausen würde.
*
Tom Murphy betrat kurz nach drei Uhr das Büro. Er sah schrecklich mitgenommen aus. Sein Hemd war zerknittert, und auch die Krawatte hatte schon bessere Zeiten gesehen. Er goss sich ein Glas Wasser ein und sank auf einen Stuhl. Seine Stimme bebte.
»Ich komme gerade von einer Besprechung mit dem stellvertretenden Direktor und den Ministern. Überall ist Panik angesagt, Jack. Jede halbe Stunde ruft das Weiße Haus hier an, um sich über unseren Ermittlungsstand zu informieren. Du kannst dir vorstellen, was da drüben los ist.« Murphy nahm zwei Tabletten aus seiner Tasche, schluckte sie mit dem Wasser herunter und massierte sich die Stirn. »Ich habe das Gefühl, mein Kopf platzt gleich. Wenn das so weitergeht, können sie mich hier noch vor Mitternacht in einer Kiste heraustragen. Wo sind Lou und der Major?«
»Lou hat sich in einem der Büros aufs Ohr gelegt. Kursk ist vor drei Stunden weggegangen und noch nicht zurück.«
»Hat er gesagt, wohin er wollte?«
»Nein, Lou weiß von nichts, aber er wollte bald zurückkommen.«
»Vielleicht solltest du mal in seiner Wohnung anrufen.«
Die Tür wurde geöffnet, und Agent Larry Soames betrat das Büro. Er hatte ein paar Computerausdrucke in der Hand. »Tom, hast du eine Minute Zeit?«
»Was ist los, Larry?«
»Wir haben ein Problem. Es müssen noch dreiundzwanzig illegale Palästinenser, Araber und Tschetschenen ausfindig gemacht und überprüft werden. Außerdem sind drei Wohnungen und zwölf Häuser hinzugekommen, die wir erst jetzt in den Unterlagen einer kleinen Maklerfirma in Prince’s County entdeckt haben.«
»Wo ist das Problem?«
»Wir haben nicht genug Leute, um diese ganze Scheiße bis Mitternacht zu erledigen.« Soames drückte Murphy die Blätter in die Hand.
»Irgendwelche Prioritäten bei den Illegalen?«
»Ja, mindestens vier.«
Murphy sah auf die Blätter und dachte nach. »Habt ihr dem Maklerfritzen die Bilder gezeigt?«
»Das ist das Problem. Der Typ liegt auf den Bermudas in der Sonne und verbrennt sich den Arsch. Das Telefonat mit seiner Sekretärin hat nichts gebracht. Sie arbeitet erst seit ein paar Monaten bei der Firma und hat die Mieter nie gesehen. Ob Araber darunter sind, weiß sie nicht. Die meisten Immobilien sind in Chesapeake und ein paar im Inland. Die Namensliste, die sie uns gegeben hat, bringt uns nicht weiter. Wir haben versucht, ihren Boss im Hotel zu erreichen und ihn sogar ausrufen lassen, aber er hat sich nicht gemeldet. Wir müssen also alle Mieter überprüfen.«
»Wie viele Agenten brauchst du?«
»Mindestens zwölf.«
Murphy seufzte, stand auf und rieb sich über die pochende Stirn. »Acht Kollegen haben gerade eine Doppelschicht beendet.
Sie sollen die Mietshäuser und Wohnungen überprüfen.«
»Das reicht nicht aus, Tom.«
Murphy wurde puterrot und machte seiner Wut Luft. »Das weiß ich verdammt gut, Larry! Ich kann mir die Leute nicht aus den Rippen schneiden!« Murphy strich sich mit der Hand übers Gesicht und atmete mehrmals tief ein, um sich zu beruhigen.
»Jack, du und Lou übernehmt ein paar von den Illegalen. Wenn Kursk auftaucht, soll er euch unterstützen. Larry weist euch ein.
Wir bleiben in Verbindung. Okay, Larry? Bist du jetzt glücklich?«
»Klar«, erwiderte Larry mit ausdrucksloser Miene. »Ich bin begeistert. Ich reiß mir übrige ns auch seit Tagen den Arsch auf, Tom. Du bist nicht der Einzige, der hier arbeitet.«
Als er hinausging, stiefelte Morgan ins Büro. Er gähnte und kratzte sich am Kopf. »Ist dem eine Laus über die Leber gelaufen, oder was?«, fragte er.
»Er ist gestresst wie wir alle«, knurrte Murphy. »Hast du geschlafen?«
»Ja, zwei Stunden
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