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Meade Glenn

Meade Glenn

Titel: Meade Glenn Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Die Achse des Bosen
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hin?«
    »Das geht dich gar nichts an.«
    Washington, D. C.
    14.45 Uhr
    Im Park an der Church Street, fünf Minuten vom Dupont Circle entfernt, war an diesem Nachmittag nicht viel los. Auf den Bänken lungerten ein paar Penner herum, die sich in Schlafsäcke eingerollt hatten, um sich vor der Kälte zu schützen.
    Kursk saß auf einer Bank unter einer Birke. Der Wind wehte das Laub über die Wege.
    Als sich der Mann näherte, hob er den Blick. Die hässliche, schlecht sitzende Perücke war Viktor Suslovs Markenzeichen.
    Sein teurer Anzug und der Kamelhaarmantel schufen einen gewissen Ausgleich. Er setzte sich neben Kursk, ohne ihm die Hand zu reichen. »Es ist lange her, Major. Mindestens zehn Jahre.«
    »Sie haben sich ja endlich mal einen anständigen Anzug gekauft. Es scheint Ihnen gut zu gehen.«
    Suslov zuckte mit den Schultern. »Ich kann mich nicht beklagen.«
    »Oberst Gromulko meint, es ginge bergauf mit Ihnen, seitdem Sie nicht mehr in der Heimat auf dem Schwarzmarkt tätig seien.
    Ein halbes Dutzend Restaurants. Ein Import-Export-Geschäft.
    Ein Schmuckgroßhandel. Ich könnte fortfahren, aber der Rest ist illegal.«
    Suslov zündete sich mit einem goldenen Feuerzeug grinsend eine Zigarette an. »Geschäft ist Geschäft. Außerdem geht es hier viel zivilisierter zu, und die Konkurrenz ist nicht so hart. Wenn man hier mit jemandem Streit hat, werfen sie einem nicht gleich einen Gummireifen um den Hals und setzen ihn mit Petroleum in Brand wie die Kollegen in Moskau.« Suslov drehte sich zu Kursk um. »Sie sind der Heimat auch ziemlich fern. Was führt Sie in diesen Winkel der Welt?«
    »Ich suche einen Mann und brauche Ihre Hilfe. Hat Gromulko Ihnen das nicht gesagt?«
    Suslov schüttelte den Kopf. »Dieser Kerl von der Botschaft hat mir nur gesagt, dass Sie sich mit mir treffen wollen. Wenn man sich seiner Gunst nicht erfreut, hat man schlechte Karten.
    Gehört der Mann, den Sie suchen, zur Moskauer Mafia?«
    »Nein, aber er ist Russe. Das heißt, sein Vater war Russe, um genau zu sein.«
    »Und seine Mutter?«
    »Tschetschenin.«
    Suslov zog an seiner Zigarette und schnippte die Asche auf die Erde. »Davon gibt es hier nicht so viele. Die meisten halten sich in Klein-Russland, New Jersey auf. Kennen Sie die Gegend?«
    »Ja, ich habe davon gehört.«
    »Viele aus der Moskauer Unterwelt operieren dort. Russen, Tschetschenen, Georgier handeln mit allem, was man sich vorstellen kann: Diamanten, Frauen, Drogen. Was hat dieser Mann getan? Jemanden umgebracht? Ist er mit den Juwelen des Zaren durchgebrannt?«
    »Das kann ich Ihnen nicht sagen, Suslov. Er ist ein alter Freund von mir. Ich mache mir Sorgen um sein Wohlergehen.
    Sein Name ist Nikolai Gorev. Er ist verwundet und in Schwierigkeiten. Ich will ihm helfen.«
    »Und Sie glauben, ich könnte Ihnen bei der Suche behilflich sein?«
    »Sie haben gute Beziehungen. Das hat mir unser Freund in der Botschaft jedenfalls gesagt.«
    »Warum gehen Sie nicht zur Polizei, wenn Sie seinen Namen kennen?«
    »Das FBI hält bereits nach ihm Ausschau, aber ich muss Gorev als Erster finden.«
    »Versteh ich nicht.«
    »Müssen Sie auch nicht. Wichtig ist nur, dass ich ihn schnell finde. Mir bleiben nur ein paar Stunden Zeit. Wie viele russische und tschetschenische Gangster kennen Sie an der Ostküste?«
    Suslov zuckte mit den Schultern. »Etwa eine Hand voll, die dick im Geschäft stecken.«
    »Zum Beispiel?«
    »Dimitri Zavarzin, der Diamantenschmuggler, und Matvei Yudenich, der große Drogenkönig, um nur zwei zu nennen. Sie pendeln zwischen Russland und Amerika, um ihre Geschäfte abzuwickeln. Vielleicht rennen Sie ihnen über den Weg, wenn Sie wieder in Moskau sind.«
    Kursk nickte. Der russische Sicherheitsdienst hatte oft die unerfreuliche Aufgabe, russische Unterweltbosse in Schach zu halten, ihre illegalen Operationen zu vereiteln, ihre Waren zu beschlagnahmen und ihre Helfershelfer zu verhaften. »Yudenich ist ein mieser Typ. Ein Psychopath. Er hat mir einmal gedroht, mich zu erschießen, nachdem ich einen seiner Rauschgiftdeals vereitelt habe.«
    »Sie verstehen sicher, dass Leute wie Yudenich und die anderen seines Kalibers sich nicht über Erkundigungen von Seiten der Gesetzeshüter freuen. Ich kann Ihnen ihre Namen geben und Ihnen sagen, wo sie zu finden sind. Dann können Sie sie aufsuchen und ausfragen. Wenn Sie auf meinen Rat hören, sollten Sie sich allerdings nicht mit diesen Typen einlassen. Mit denen ist nicht gut Kirschen essen. Sie können gar nicht

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