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Meade Glenn

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Titel: Meade Glenn Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Die Achse des Bosen
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schaden können.
    Judd interessierte es nicht die Bohne, was der Mann in seinem Privatleben trieb. Das war einzig und allein seine Angelegenheit. Seine Besuche in dem nahe gelegenen Mietshaus waren nicht von langer Hand geplant. Vielleicht hatte Rapp einen neuen Freund, der dort wohnte. Auf jeden Fall musste Judd die Sache aufklären.
    Judd notierte die drei Namen, skizzierte die Vorfälle und schrieb die Namen der Leibwächter auf. Als er die Protokolle wieder zur Hand nahm, klingelte auf Darlenes Schreibtisch das Telefon. »Ja, er ist hier«, sagte sie.
    Judd ging zum Schreibtisch und nahm den Hörer entgegen.
    »Judd.«
    »Judd, hier ist Owens. Fortschritte?«
    »Ich muss noch ein paar Dinge überprüfen.«
    »Okay, lassen Sie alles stehen und liegen. Ich erwarte Sie in meinem Büro.«
    »Was ist los?«
    »Kommen Sie, Judd. Es geht um die Personenüberprüfungen des FBI. Wir haben was.«
    65
    Moskau
    Die Turmuhr des Kreml schlug halb elf, als der Konvoi der Staatskarossen durch das Osttor auf den schneebedeckten Hof fuhr.
    Vasily Kuzmin stand am Fenster seines Büros. Er hatte die Hände hinter dem Rücken gefaltet und beobachtete die Passagiere, die aus den Wagen stiegen und über den mit Kopfstein gepflasterten Hof auf die schwere Eichentür zugingen. Er sah den munteren Innenminister, Anatoli Sergeyev, den Justizminister, Sascha Pavlov, dessen eiserner Wille bekannt war, und den grauhaarigen General Yuri Butov, der den Angriff auf die al-Qaida-Camps geplant hatte.
    Kuzmin setzte sich an den Schreibtisch und warf einen letzten Blick auf seine Notizen. Die bevorstehende Sitzung flößte ihm Angst ein. Er erschauerte, als er an die schwere Aufgabe dachte, die vor ihm lag. Es würde nicht leicht werden, diese Männer umzustimmen, die Angebote des amerikanischen Präsidenten anzunehmen und die Gefangenen freizulassen. Kuzmin wusste nicht, wie die Abstimmung letztendlich ausfallen würde. Er hatte noch nicht einmal eine richtige Strategie. Wenn kein eindeutiges Ergebnis vorliegen würde, läge die letzte Entscheidung bei ihm. Sollten die Berater allerdings gegen die Angebote stimmen - was sehr wahrscheinlich war -, würde noch in dieser Nacht der Befehl ergehen, Hasims Camps dem Erdboden gleichzumachen.
    Leonid klopfte an die Tür. »Es haben sich alle versammelt, Präsident Kuzmin.«
    »Sehr gut, Leonid. Dann beginnen wir jetzt.«
    Washington, D. C.
    16.00 Uhr
    Morgan saß am Steuer, als sie Richtung Georgetown fuhren.
    Collins sah sich die Aufzeichnungen der beiden Illegalen an, die noch nicht überprüft worden waren. Es ging um einen fünfundzwanzigjährigen Ägypter, der Medizin studierte, und eine siebenundzwanzigjährige Palästinenserin, die ihr Englischstudium abgeschlossen hatte.
    Der Einwanderungsbehörde lag über das Verlassen der USA nach Ablauf ihrer Studentenvisa im Juli vor vier Monaten nichts vor. Beide hatten die Universität in Georgetown besucht und in billigen Unterkünften in der Nähe der Universität gewohnt. Es war nicht ungewöhnlich, dass ausländische Studenten nach Ablauf ihrer Aufenthaltsgenehmigung im Land blieben. Dies konnte triftige Gründe haben. Trotzdem mussten sie ausfindig gemacht und überprüft werden. Als Morgan auf der M Street in Richtung Universität fuhr, sagte Collins: »Bieg mal rechts ab, Lou.«
    Morgan runzelte die Stirn. »Zur Uni geht’s doch geradeaus.«
    »Komm, wir fahren kurz am Krankenhaus vorbei.«
    »Jack… Ich weiß, dass dich das alles sehr mitnimmt, aber du hast gehört, was Murphy gesagt hat. Es wäre besser, wenn wir unseren Job erledigen. Ruf doch an…«
    »Ich muss sie sehen, Lou. Ich muss wissen, wie es Daniel geht. Bitte. Ganz kurz.«
    Ein paar Minuten später hielt Morgan schweigend vor dem George Washington Hospital an.
    Collins öffnete die Tür. »Ich bin gleich wieder da.«
    Moskau
    16.08 Uhr
    Die stürmische Sitzung dauerte länger als erwartet. Zuerst informierte Kuzmin seine engsten Mitarbeiter über das Gespräch mit dem amerikanischen Präsidenten und anschließend über Hasims direkte Bedrohung Moskaus. Die versammelten Ratsmitglieder waren wie vom Donner gerührt. Kurz darauf war im Konferenzsaal der Teufel los. Die Gemüter waren erregt, und die Stimmen wurden lauter. Kuzmin hatte eine solch hitzige Debatte noch nie erlebt. Dreimal musste er die Sitzung unterbrechen, damit die Berater sic h beruhigen konnten.
    »Das habe ich Ihnen prophezeit!«, wetterte der Innenminister.
    »Es war nur eine Frage der Zeit.« Er zeigte wütend auf

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