Meade Glenn
Verlag herum? Falls es was Neues gibt, will ich Bescheid wissen.«
»All diese Dinge sind irgendwie miteinander verbunden, Barney«, sagte Nikki frustriert. »Die Soldaten in der Stadt, das Militär am Flughafen und die Übung der Polizei. Und überall werde ich abgewimmelt. Ist doch komisch, oder?«
Woods zuckte mit den Schultern, stand auf und zog seine Hose hoch. »Das ist noch nicht mal eine gute Verschwörungstheorie, Nikki. Es ist nur ein Gefühl. Nichts, was du beweisen kannst. Wenn ich für jeden wertlosen Hinweis aus der Bevölkerung einen Penny bekommen hätte, seitdem ich bei der Zeitung bin, würde ich mich jetzt auf meiner eigenen Jacht in der Karibik sonnen…«
»Und die Sache mit Brad Stelman? Was ist damit?« Nikki hatte bei Brads Schwester angerufen, die um siebzehn Uhr zum letzten Mal mit ihrem Bruder telefoniert hatte. Sie hinterließ eine Nachricht und bat um Rückruf. Dann fuhr sie zu Stelmans Wohnung und rief während der Fahrt mehrmals bei ihm an. Er war weder unter der Handy- noch unter seiner normalen Telefonnummer zu erreichen. Als sie an seiner Haustür klingelte, öffnete er nicht. Allmählich geriet sie in Panik und sah sich auf der Straße nach verdächtigen Fahrzeugen um.
»Immerhin ist er gestern Abend verfolgt worden.«
»Auch dafür gibt es keine Beweise, Nikki.«
»Und wenn er von den Männern, die ihn beschattet haben, entführt worden ist?«
»Nikki, seine Schwester hat doch vor acht oder neun Stunden noch mit ihm gesprochen. Wie kommst du denn darauf, dass er entführt worden sein soll? Er kann Gott weiß wo sein. Vielleicht hängt er in irgendeiner Kneipe rum…« Woods seufzte. »Wir haben das zig Mal durchgekaut, Nikki, aber ohne Beweise…«
»Wir müssen doch irgendetwas tun.«
Woods stand auf, ging zu Nikki und legte einen Arm um ihre Schultern. »Nikki, es tut mir wirklich Leid, was Daniel und dir passiert ist. Obwohl du in einem denkbar schlechten Zustand bist und dein Sohn im Krankenhaus liegt, kommst zu hierher und bist wild entschlossen, der Sache auf den Grund zu gehen.
Das beweist mir, dass du Recht haben könntest. Vielleicht ist es die größte Story, die wir je hatten. Aber solange wir keine Beweise haben, können wir unseren Lesern nur Vermutungen präsentieren. Das ist keine Berichterstattung, sondern reine Spekulation. Wir können keine Story auf Spekulationen aufbauen.«
»Mein Sohn liegt auf der Intensivstation, und dreizehn Menschen wurden getötet. Brauchst du noch mehr Beweise, Barney? Noch mehr Leichen? Wir sind es den Bürgern schuldig herauszufinden, was hier los ist.«
Nikki ließ enttäuscht die Schultern hängen.
Woods strich sich mit der Hand übers Gesicht und ließ sich in seinen Sessel fallen. Einen kurzen Augenblick massierte er seine Schläfen und presste dann beide Hände auf den Tisch. »Okay, pass auf. Ich kontaktiere den Bürgermeister und ein paar Polizisten, die ich gut kenne, persönlich. Ich präsentiere ihnen die Fakten und sage, wir seien einer großen Verschwörung auf der Spur. Mal sehen, wie sie reagieren. Wenn ich das Gefühl habe, sie verheimlichen mir was, gehen wir der Sache nach.«
»Wann rufst du sie an?«
»Heute Nacht. Der Bürgermeister und meine Freunde bei der Polizei werden erfreut sein, wenn ich sie aus dem Schlaf reiße, aber was soll’s? Dafür tust du mir einen Gefallen.«
»Welchen?«
»Du gehst ins Krankenhaus zu deinem Sohn und bleibst bei ihm. Da gehörst du hin. Ich ruf dich sofort an, wenn ich was habe.« Woods schaute auf die Uhr und dachte kurz nach. »Ich hab da noch eine andere Idee, Nikki. Ich wollte sowieso einen alten Freund von mir anrufen, der im Weißen Haus arbeitet. Mal sehen, wie der auf meine Fragen reagiert. Der macht mir so schnell nichts vor. Wenn ich das Gefühl habe, er verschweigt mir was, quetschte ich ihn aus wie eine Zitrone. Und du fährst jetzt ins Krankenhaus.«
»Zuerst versuche ich, Stelman aufzutreiben. Und ich muss noch ein paar Telefonate führen.«
Woods stöhnte. »Mein Gott, Nikki! Als würde ich gegen eine Wand reden!«
Nikki hatte noch etwas anderes zu erledigen, worüber sie nicht mit Woods sprechen wollte. Sie würde ihr Wort halten und nichts von dem, was Jack ihr anvertraut hatte, preisgeben, aber sie musste sich unbedingt mit ihm treffen. Im Krankenhaus hätte er ihr fast die Wahrheit über seinen Fall anvertraut. Vielleicht schaffte sie es, ihm noch mehr zu entlocken. Nikki stand auf.
»Warum wolltest du eigentlich deinen Freund im Weißen Haus
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