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Meade Glenn

Meade Glenn

Titel: Meade Glenn Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unternehmen Brandenburg
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über Birken an uns gestellt haben.«
    »Ich fürchte, das ist noch geheim, Mr. Maxwell. Glauben Sie, daß Sie die Bereiche überprüfen können, die ich Ihnen genannt habe?«
    Maxwell seufzte. »Ich denke schon … aber das dauert eine Weile.«
    »Wie lange?«
    »Einen oder zwei Tage vielleicht. Wir sind ziemlich unterbesetzt, wissen Sie. Und Weihnachten steht vor der Tür. Im Augenblick arbeiten wir auf halber Kraft. Geht es nicht nach den Feiertagen?«
    »Ich weiß, daß ich viel verlange, aber es ist äußerst wichtig.
    Ich brauche die Informationen noch heute. Glauben Sie, daß Sie das schaffen?«
    Maxwell seufzte erneut. Es war ein resignierter, schwerer Seufzer. »Das hängt davon ab, wieviel Glück ich habe. Es bedeutet eine Menge Arbeit. Also, Sie suchen eine Verbindung zwischen all diesen Namen, richtig? Wo die Leute in der von Ihnen angegebenen Zeit stationiert waren. Und wenn Sie Kinder hatten, brauchen Sie auch deren Vornamen und Geburtsdatum.«
    »Genau.«
    Maxwell stieß vernehmlich die Luft aus. »Das bedeutet, daß ich mich durch einen riesigen Haufen Akten wühlen muß, um die richtigen Namen zu finden, falls sie überhaupt existieren. Ist Ihnen das klar? Sie haben mir nur Namen gegeben, keinen Dienstgrad, kein Geburtsdatum.«
    »Das ist mir klar, Mr. Maxwell. Aber wie gesagt, es ist sehr wichtig.«
    Maxwell zögerte einen Moment, bevor er antwortete. »Na gut, dann erledige ich das wohl besser selbst. Mal sehen, was ich tun kann. Aber ich kann Ihnen nicht versprechen, daß ich alle Namen finde.«
    Volkmann dankte ihm, drückte die Gabel herunter und wählte die Nummer von Johanna Richter, Berlin-Nikolassee.
    Eine Frau antwortete und erklärte Volkmann, daß Johanna Richter nicht da sei und erst später am Vormittag zurück erwartet werde. Volkmann hinterließ Namen und Telefonnummer und trug der Frau auf, Johanna Richter zu bitten, ihn zurückzurufen.
    Der Anruf kam eine Stunde später. Die Frau hatte eine tiefe und befehlsgewohnte Stimme und stellte sich als Johanna Richter vor.
    »Worum geht es, Herr Volkmann?«
    Volkmann erklärte ihr, daß er für die DSE arbeite, und wie er an ihren Namen gekommen war. Er wisse, daß sie bei Strafverfolgung gegen Kriegsverbrecher als Gutachterin gearbeitet habe und eine Expertin für die NS-Ära sei. Er sei mit einer Ermittlung befaßt und wolle sie um einen Gefallen bitten.
    Ob sie wohl einen Blick auf ein Foto werfen könne, das Foto einer jungen Frau, das Anfang der dreißiger Jahre aufgenommen worden war? Er schilderte ihr das Foto und beschrieb die Hakenkreuzbinde auf dem Bild. Vielleicht könne sie die junge Frau identifizieren oder wüßte jemanden, der es könnte.
    »Handelt es sich um eine offizielle Ermittlung?«
    »Jawohl.«
    »Sind Sie eine Art Nazi-Jäger?«
    »Nein, Frau Richter.« Er könne nicht mehr erklären, würde ihre Hilfe aber sehr zu schätzen wissen.
    »Sie fragen da nach einer weit zurückliegenden Zeit, Herr Volkmann. Einer sehr weit zurückliegenden Zeit.«
    Er wollte wissen, ob er am nächsten Tag in Berlin vorbeikommen könne, aber das schlug die Frau ihm ab.
    »Sie haben mich in einem sehr ungünstigen Moment erwischt.
    Ich fahre morgen früh nach Leipzig, übernachte bei Freunden, komme erst nach den Feiertagen zurück. Außerdem habe ich schon vor langer Zeit mit dieser Arbeit aufgehört, Herr Volkmann.«
    »Ich weiß, daß es vielleicht Umstände bereitet, Frau Richter, aber kann ich noch heute abend zu Ihnen nach Berlin kommen?«
    »Ist es denn so wichtig?«
    »Allerdings. Und ich würde mich über Ihre Hilfe wirklich sehr freuen, Frau Richter.«
    »Haben Sie denn keine Ahnung, wer diese junge Frau sein könnte?«
    »Vielleicht die Frau oder Freundin eines hohen SS-Offiziers oder Parteimitglieds. Aber ich kann nur raten. Das Foto wurde 1931 aufgenommen.«
    Die Frau seufzte. »Herr Volkmann, man hat Ihnen vielleicht erzählt, daß ich eine Expertin für die NS-Zeit sei, aber mein Wissen erstreckt sich gewiß nicht auf jede Gespielin jedes einzelnen Nationalsozialisten. Und Sie reden über eine Zeit zwei Jahre vor der Machtergreifung durch die Nazis. Ist Ihnen das klar?«
    »Das weiß ich natürlich, Frau Richter«, antwortete Volkmann hartnäckig. »Aber wenn Sie trotzdem einen Blick auf das Foto werfen könnten …«
    Am anderen Ende der Leitung herrschte ein längeres Schweigen, und dann seufzte die Frau erneut tief auf. »Also gut, Herr Volkmann. Dann erkläre ich Ihnen wohl besser, wie Sie mein Haus finden.«
    Er

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