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Meckerfritz - 1: Bissige und ironische Betrachtungen des Alltags. (German Edition)

Meckerfritz - 1: Bissige und ironische Betrachtungen des Alltags. (German Edition)

Titel: Meckerfritz - 1: Bissige und ironische Betrachtungen des Alltags. (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lutz Spilker
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sein können und etwas erraten wollen, was es nicht gibt.
     
    Worte wie z.b. “Hauswandfarbenpinselreiniger” sollten jedem spontan einfallen, sind sie doch auch reichlich Pinunsen wert und davon trennt man sich so ungern. Da capo.
     

Geile Nummern
     
    Es macht mich krank, es bringt mich zur Raserei und ich kann es offensichtlich nicht stoppen. Dieser Wahnsinn mit den Nummern, bei einer Bestellung in Sachen Mahlzeit.
     
    Kein Mensch einer kauernden Vierer-Gruppe, die zuvor telefonisch ihr Abendessen orderte, weiß nachher wer was bekommt, wenn der Bringdienst dreimal klingelt. “Die Hundertdrei, wer hat die Hundertdrei ohne Antischocken bestellt…?” “Das nennt sich Artischocken…” “Wurscht, deshalb will ich ja keine und hab’ sie weggelassen…!”
     
    Die Macht der Ignoranz.
     
    Trotz eines Aufklebers in knallrot und der (logischerweise weißen und somit ins Auge fallenden) Aufschrift „Keine Werbung!“ auf dem Briefkasten, füllen diesen, scheinbar nicht der hiesigen Sprache mächtige, ziellos umherirrende Flyer-Verteiler wöchentlich mehrfach.
     
    Bei ca. 4 Millionen Arbeitslosen schockt es mich nicht. Man ist zu allem bereit, auch zur Ignoranz eines hinweisgebenden Aufklebers des temporären Briefkasteneigners. Oder man liest (als Nihilist in Ausbildung) generell keine Hinweise, wie z.B. „Hier endet die Autobahn“. Bon voyage…
     
    Was darf’s denn sein?
     
    Die Hartnäckigkeit der „Hinweis-Aufkleber-Ignoranten“ macht sich irgendwann bezahlt. Man nimmt den Flyer mit in seine Wohnung, weist ihm ein warmes Plätzchen zu und erinnert sich spätestens beim nächsten Magenknurren um kurz nach Zehn Uhr abends an ihn und seinen Nutzen.
     
    Jetzt wäre es dumm, niemanden mehr anrufen zu können, der gewillt ist, eine warme Mahlzeit quer durch die Stadt, jedoch auf meinen Teller zu verfrachten. Hurra, der Flyer ist da und wird auch genutzt! Die Telefonnummer ist groß genug, sie auch mit einem intus von schätzungsweise 2 vorausgegangenen Flaschen roten Weines der entkorkbaren Sorte zu entziffern.
     
    Auch das Menü wird im Kopf schon zurecht gerückt: irgendwas mit viel Fleisch, Pommes und einen Salat dazu. Klar doch, was sonst.
     
    Numerologie…
     
    Den Flyer parat, die Nummer ins Telefon getippt, seinen Essenswunsch frisch und nach dem Melden der Gegenseite in den Hörer gesprochen, ertönt nun vom anderen Ende der Leitung: „alle’ kla’, abba welchä Nummä das?“ „Hä? Nummer? Wie, was Nummer?“ „Muttu les’n Karte, da steh’n Nummer…! Sagen mir Nummer…!“ „Hmpfgrhhh…!!! Nummer, Nummer, Nummer…?!“
     
    In meiner mittlerweile extrem hungrig durchwobenen Stimmung und einer kaubaren wie warmen Mahlzeit entgegensehnend, antworte ich eher unterwürfig denn bestellend: „was käme dem denn am Nächsten…?“ „Da nimmst du die 103 un’ eine’ Salad!“ „Ok“, sage ich, „wie lange wird das dauern…?“ „Wenn de’ Wage’ frei, fahre zu dir, heute viel zu tun, kann dauern…“
     
    Außer aufs Essen zu warten, hatte ich mir (schlauerweise) nichts mehr vorgenommen. Nun gehöre ich aber auch zu der Gruppe Menschen, die nicht warten, geschweige nutzlos rumsitzen können. Das kostete mich schon ein kleineres Vermögen. Anstatt auf den Bus zu warten, winke ich lieber einem Taxi zu und das hat seinen Preis. Warten macht mich krank. Eigentlich macht mich alles krank. Warten jedoch ganz besonders.
     
    Die 8 und die 3 drauf…
     
    Bei „Körri-Karl“ an der Bude, die Arme cool auf die Ablage gestützt und dann mal ganz locker eine Bestellung loslassen: „Mach ma’ die Acht klar und tu’ ’n bisken vonne Vier drauf…. alles bongo?!“ „Wat is’ denn hier gebacken, hasse schon woanders ein’ gebechert… du Schlumpfgesicht!?
     
    … hier gibbet Fritten, Bockwurst, Bratwurst, Körri-Wurst, Kartoffelsalat, ’ne Frikadüse und wenne freundlich bettels’, tut dir der Onkel auch Majo oder Kätschapp drauf, noch Fragen… du Nuss?!“ „Ach wat, war doch bloß Spass!“
     
    Was nutzen also 87 verschiedene Sorten Schnitzel, wenn man von einem schon satt ist. Wer will sich diesen Irrsinn behalten, wenn nicht eine Nummernliste aushilft. Und dann noch der Salat, das Dessert, Besteck und eine frische Serviette. Alles an Tisch 3.
     
    „Was, der Gast ist schon gegangen?“ „Jau, war ein Numerologie-Allergiker…“
     

Wenn die Musi spuilt
     
    Dann beginnt sich in meinem Kopf eine dieser „Fußgänger–Zonen–Umfragen“ abzuspielen. „Nennen

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