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Meckerfritz - 1: Bissige und ironische Betrachtungen des Alltags. (German Edition)

Meckerfritz - 1: Bissige und ironische Betrachtungen des Alltags. (German Edition)

Titel: Meckerfritz - 1: Bissige und ironische Betrachtungen des Alltags. (German Edition)
Autoren: Lutz Spilker
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„Buch der Bücher“ schreckt hier nicht zurück. Schon etliche „Fehlmeldungen“ aus der Bibel wurden entlarvt und postum gerade gerückt. Ein eher nutzloses Unterfangen, schmettern doch noch immer dieselben sonntäglichen Worte von den Kanzeln.
     
    Was du schwarz auf weiß besitzt…
     
    kannst du getrost nach Hause tragen, doch sei auf der Hut, denn so mancher lügt wie gedruckt. Man ist dadurch nicht im Geringsten verunsichert. Wenn es dann noch in der Zeitung steht oder gar in den Fernseh-Nachrichten erscheint, wähnt man sich auf der sicheren Seite und ist überdies bereit, seine Nachricht weiter zu verbreiten. Das kann zur Folge haben, dass Falschmeldungen über Generationen „Gültigkeit“ besitzen, auch wenn nichts mehr daran stimmt.
     
    Ein Paradebeispiel dafür ist das in allen Kneipen bekannte Wort: „Ein gutes Pils braucht (nun mal) 6 Minuten.“ Wer Durst hat, muss eben früher aufstehen, ganz einfach. Ein gutes Pils kann in unseren Tagen auch schon nach ein bis zwei Minuten trinkfertig serviert werden, weil sich die Anschlüsse und Druckverhältnisse der Schankanlagen seit der Entstehung jenes „Kneipensprichwortes“ drastisch und zum Vorteil des eiligen Gastes geändert haben. Man erzählt mit dieser „6-Minutenregel“ eigentlich Unsinn, doch man hängt daran, wie an einem alten Foto, von dem man sich nicht zu trennen vermag.
     
    Im luftleeren Raum gibt es kein Oben und kein Unten; jedenfalls scheinbar. Die bekannten und regulären Dimensionen greifen ineinander und man fühlt sich orientierungslos. Fügt man jetzt noch Dunkelheit, eine fremde Sprache und verwirrende visuelle Eindrücke hinzu, ist das Chaos komplett. In dieser Art der Hilflosigkeit greift der Mensch in die Trickkiste der Natur und besinnt sich auf das Unterbewusstsein.
     
    Das Kaninchen aus dem Hut.
     
    Doch dieses Unterbewusstsein funktioniert nicht mehr „ganz sauber“. Es ist durch Manipulationen verunreinigt worden und das nicht aus Langeweile. Einen klaren Gedanken fassen kann dann nur der, der sich nicht beeinflussen ließ, doch wie will man das tun?! Als Einsiedler in einer entlegenen Hütte hausen etwa? Ohne Telefon, ohne Fernseher, ohne Kühlschrank und ohne Auto womöglich?
     
    Keine Werbung, keine Prospekte im Briefkasten, keine Manipulation aber auch keinerlei Information mehr? Niemand sagt mir, was Gut und Böse ist, was ich Tun oder Lassen soll, was In und Out ist und wo das Benzin heute billiger ist?! Keine Leuchtreklame als Loreley für den Unerschrockenen, den Entschlossenen, den ewig währenden Feierabend? Keine Richtung mehr, keine Order und keine Smalltalks mehr, bei denen man seine sonst so interessanten Weisheiten versprühte?
     
    Ein Ende ist nirgends in Sicht und Trostlosigkeit steht 24 Stunden lang auf dem Tagesplan. Apropos Sicht. Wäre es jetzt nicht toll eine Tiefkühltruhe zu sehen, an eine Pizza zu denken und sich gleichsam an den letzten Italienurlaub zu erinnern, den man umgehend bereit ist, erneut zu buchen. Oder wäre es nicht der Wahnsinn jetzt eine Tomate zu sehen und sofort an eine Zahnbürste zu denken?
     

Kaufrausch – nein Danke
     
    Angesichts der wachsenden Zahl an Singles, also allein lebender Menschen beiderlei Geschlechts, was den Haushalt angeht, steht es um Lebensmitteleinkauf eher mies, was die Portionierung angeht.
     
    Schauen wir zunächst in die Hallen und Regale des übrigen Angebots, so erfährt der Kaufwillige eine völlig andere Situation.
     
    Einen Fernseher zu erwerben stellt sich nicht als Hürde dar, ebenso ein Haus, ein Auto, ein Pferd. Auch trennt sich der geneigte Verkäufer gerne von einem Anzug oder Kostüm, von einem Hemd oder Bluse oder anderen Bekleidungsgegenständen der Haute Couture.
    “Schau mal die Müller’sche, trägt nun schon zum dritten mal das selbe Kleid…”
    “Nein nein, du vertust dich, sie hat das günstige Sechser-Pack bei Dior erstanden…”
     
    Diesen Dialog werden wir wahrscheinlich nie hören…
     
    Socken hingegen will man gleich als Vierer mit Steuermann, wenn nicht sogar im Six-Pack veräußern, bei Slips ist es ähnlich. In erregender Farbe drängen sich gleich ein halbes Dutzend fescher Unterhosen in der Klarsichtpackung und wollen nur als Truppe den Laden verlassen.
     
    Kein gescheiter Mensch käme auf den Gedanken Selbiges mit Hüten oder Schuhen zu tun.
     
    Es muss demnach einem besonderen Gedanken zugrunde liegen, bestimmte Dinge nur als Turnierpackung, oder gleich palettenweise verscheuern zu
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