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Meckerfritz - 1: Bissige und ironische Betrachtungen des Alltags. (German Edition)

Meckerfritz - 1: Bissige und ironische Betrachtungen des Alltags. (German Edition)

Titel: Meckerfritz - 1: Bissige und ironische Betrachtungen des Alltags. (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lutz Spilker
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keine Zeitung, seit wir umgezogen sind, vor acht Jahren…“ meint die Frau. „Dann ruf die Auskunft an, die wissen das!“ grölt der Gestörte weiter.
     
    Ja, man wird zum Nägelbeißer, ließ man diese Unart als Kind doch irgendwann sausen. Doch nun holt es einen wieder ein. Die 45 Minuten Wartezeit auf den Servicemann können ganz schön lang werden. Und erst die Kosten. Die liegen einem jetzt schon wie ein Amboss im Magen. Da sind die Löhne eines Gehirnchirurgen ein Dreck dagegen.
     
    Anfahrt, Abfahrt und die Reparatur vor allem. Was das wieder kosten wird. Den Urlaub kann man getrost knicken. Es klingelt. Das muss er sein, der Mann vom Sofort-Service, was auch immer die unter dem Wort „sofort“ verstehen. Egal. Rein in die Gute Stube mit ihm.
     
    Wo steht denn der Patient?
     
    „Na?“ fragt der Graubekittelte, „was hat er denn?“ „Er macht keinen Mucks mehr“ klingt es unisono. „Dann schau’n wir mal“ tröstet der schraubenzieherschwingende Servicefuchs. Wichtig stellt er seinen Werkzeugkoffer neben den Schrank, auf dem der „Stumme“ ruht und blickt zunächst einmal um das Gerät herum.
     
    Serviceleute und Ärzte sprechen generell im Plural. Wie es uns geht, will ein Arzt wissen. Auch ein Service’ler spricht in der Mehrzahl. Sogar mit Geräten, die vermeintlich defekt sind und gar nicht antworten könnten, so gerne sie es auch wollten, einen intakten Lautsprecher vorausgesetzt.
     
    „Funktioniert das Gerät mit Sonnenenergie?“ fragt er scheinheilig. „Nö“ erwidert der Hausherr mit dem technischen Verständnis eines Sauriers, „ganz normal mit Strom…!“ Nun setzt unser überstundenhungrige Servicefreund noch einen drauf und meint: „warum stecken Sie dann das Kabel nicht in die Steckdose…?“ „Äh, ja – weil…“ stammelt die Frau, „weil ich am Mittag gesaugt hatte und immer diese Steckdose benutze… aber noch nie vergaß…“
     

Lügen haben kurze Beine
     
    Generationen haben mit dieser Weisheit Vorlieb nehmen dürfen. Ist es denn eine… eine Weisheit meine ich? Oder ist es eher eine Drohung für Männer, wegen einer Unwahrheit den Rest seines Lebens auf den Hoden herumrutschen zu müssen und wie sähe die Alternative für die Damen aus. Wo wäre da die Strafe… komm’ mir jetzt keiner mit dem Spruch, dass Frauen nicht lügen.
     
    Die dicksten Lügen findet man weder in Urlaubskatalogen, noch in Diätrezepten, sondern in den Kleinanzeigen: Rubrik Bekanntschaften. Sollten sich beim Schmökern dieser Traumvorstellungen wirklich die berühmten Balken biegen, wäre man gut beraten, die Zeilen nicht in einer alpinen Berghütte zu konsumieren.
     
    Kennzeichen: Rote Rose!
     
    So liest man gerne die Standards á la: „Sportlicher, finanziell unabhängiger Mittdreißiger sucht Frau fürs Leben.“ Die Übersetzung lautet dann: „Zweiundvierzig Jahre alter Beamter mit Pensionsanspruch und Hang zum Übergewicht nebst donnerstäglichem Skatabend, braucht dringend Putzhilfe. Spätere Heirat nicht ausgeschlossen, das spart ungemein.“
     
    Wer sich hier ehrlich und tugendhaft darstellt, hat die Arschkarte gezogen. Einen Unterschied zwischen Männlein und Weiblein in der Auswahl der Texte sucht man vergeblich. Auch die Damenwelt verirrt sich gerne mal in der Tabelle der Konfektionsgrößen, besonders wenn’s sich um die eigene dreht. Die Wahrheit bleibt wie so oft schon wieder auf der Strecke.
     
    Ebenfalls bleiben tunlichst unerwähnt, Tausende eingewachsener Zehennägel, Haarausfall, Zahnlücken und unverheilte Bandscheibenvorfälle, Stauballergien wie auch chronisch überzogene Girokonten, missratene Familienmitglieder mit Wohnrecht und Dutzende voller Plastikeinkaufstüten als Aufbewahrungsort unbeglichener Knöllchen wegen Falschparkens.
     
    Lügner haben mehr vom Leben.
     
    Jeder findet sich toll und der Blick in einen Spiegel bestätigt es scheinbar. Wie sonst käme man als Kandidat einer mittäglichen Talkshow zu der Ansicht ein „Frauenheld“ zu sein, auch wenn 4 Zähne fehlen, vorne natürlich und somit sofort sichtbar. Macht diese Witzfigur dann auch noch den Schnabel auf und eine Art Sprache droht sich ans Tageslicht zu quälen, gewinnt das Wort „Reden ist Silber und Schweigen ist Gold“ zur einzigen Wahrheit zu geraten.
     
    Auf die sowohl banale wie auch alltäglich aufkommende Frage „wie es einem denn so geht“, antwortet niemand ernsthaft. Offensichtlich ist die Frage auch nicht mehr ernsthaft zu verstehen. Sie wird gar nicht erst

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