Meckerfritz - 1: Bissige und ironische Betrachtungen des Alltags. (German Edition)
war: “letztens kam so eine dieser Sendungen im Fernsehen, na Sie wissen schon – und da hat man in einem Supermarkt die Kunden gefragt, wie diese Teile richtig heißen. Hm-hm, was meinen Sie, wie nennt man das Klötzchen hier?” “Keine Ahnung… Klötzchen eben!” „Nicht ganz, das wäre ja zu einfach, da hätte ich Ihnen schon bei der Frage die Antwort vorgesagt. Na – noch’n Versuch?” Dabei wende ich mich an jemanden anderes mit Unschuldsmine und Dackelblick.
“Das Klötzchen hier nennt man einen ‘Warentrenner’, ja – ich war auch platt, das kann ich Ihnen sagen”, heuchle ich vor mich hin und kann mich innerlich gerade noch bremsen nicht laut los zu brüllen. “Und was glauben sie, wie man dieses roten Gummi-Yogis nennt, mit denen man ein verstopftes Klo wieder in Gang bringen kann …”, fahre ich mit der Knüllerfrage des Tages fort.
“Pümpel”, schallt es aus allen Ecken, als ob man nun Spaß an meiner Therapiestunde gefunden hätte. “Dachte ich auch erst” und gaukele Solidarität vor, um kein Spielverderber zu sein.
“Die Dinger heißen ‘Saugglocke’, wirklich – einfach bloß Saugglocke. Wer hätte das vermutet, wenn wir mal ehrlich sind?!” Noch zwei Fragen und ich knack heute den Jackpot an persönlicher Belustigung, geht es mir durch den Kopf. Die sichtlich amüsierte Kassiererin nennt plötzlich eine Summe und ihr Blick richtet sich auf mich.
“Ach, ich bin dran, na das ging aber diesmal fix”, schleime ich sie an, als käme ich täglich hierher und würde sie schon länger kennen. Ich halte ihr mein Portemonnaie zur Selbstbedienung hin und nuschele vernehmbar: “Ich hab mich immer noch nicht an das neue Geld gewöhnt, Sie doch bestimmt, Sie haben Übung, das sieht man sofort, dass Sie vom Fach sind…” Auf dieser Schleimspur kann man sich den Oberschenkelhals brechen.
Sie grinst angetan und zuppelt einen Schein nach dem anderen nebst ein paar Münzen heraus und zählt es mir akribisch vor. “Passt ja genau”, füge ich kontrollierend aber freundlich hinzu. Nun habe ich das lästige Geldzählen an der Kasse auch schon delegiert. Prima. Ein paar Schritte noch zur Tür, ich drehe mich um und verabschiede mich ebenso höflich, wie ich reingekommen bin. Einige winken sogar und scheinen das Erlebnis mit in den Kegelabend zu nehmen.
Meine 3 bis 7 Teile des Einkaufs haben auf dem Beifahrersitz Platz genommen und ich verschachere noch eben den Drahtkarren. Der Weg zur regulären Station ist immerhin 20 Meter weiter. Auch das schenke ich mir.
Who the fuck is Xenu
Xenu, so schilderte es der 1986 verstorbene Science-Fiction-Autor Lafayette Ronald Hubbard, ist ein Herrscher aus dem Weltall und setzte die Menschen vor ca. 75 Millionen Jahren zu Testzwecken* auf der Erde ab. Aha, der also war’s. Ungeachtet der Tatsache, dass der „Mensch“ vor 50, 60, 70 oder 75 Millionen Jahren weit von dem entfernt war, was man landläufig unter einem Menschen zu verstehen gedenkt, machte Herr Hubbard gleichsam noch eine Glaubensrichtung aus seiner Theorie und nannte diese dann praktischerweise Scientology.
Das war im Jahre 1954, als die Scientology das Licht der Welt erblickt. Es sollte eine Religion sein. Andere gab es ja schon und warum nicht diese auch noch?! Eben. Ob da nun ein Science-Fiction-Autor hinter stand, ein Pope oder was-weiß-ich-wer, ist doch völlig wurscht. Götter hat es zu geben und sie haben Namen. Und ob ein Gott nun schlicht und einfach Gott heißt, ist schließlich eine Frage der Phantasie.
Bäume heißen auch nur Baum und Sträucher auch bloß Strauch. Das Gras heißt Gras, Häuser heißen lediglich Haus, ein Ball heißt Ball und selbst Autos heißen neuerdings schlicht und ergreifend „das Auto“. Warum soll ein Gott also nicht einfach nur Gott heißen. Man weiß doch, wer und was gemeint ist.
Klar, immer wieder fragen christlich Orientierte, wie Gott eigentlich heißt und die Zeugen Jehovas nennen ihn Jahve, bzw. Jehova, weil es so in der Bibel steht. Auch liest man den Namen Adonai als Namen Gottes. So steht es im Alten Testament und auf dem Gebetsteppich König Salomons. Anderswo ist von Manitu die Rede. Alles Tinnef; Xenu heißt er und gut is’. Klingt auch irgendwie galaktischer, souveräner und bestimmender. Diese Götter haben etwas Spezielles und Menschen können scheinbar nicht ohne sie sein.
Da gibt’s ja noch mehr Glaubensrichtungen und allen steht immer Einer voraus. Mohammed ist z.B. so
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