Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Mecklenburger Winter

Mecklenburger Winter

Titel: Mecklenburger Winter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Chris P. Rolls
Vom Netzwerk:
„Die müssen sich immer was beweisen. Frauen würden so einen Blödsinn nicht machen.“ Grinsend zeigte ihr Kai ein Foto. „Hast du eine Ahnung. Das da ist Miriam. Die ist immerhin 23. geworden. Sind eh nur 41 insgesamt durchgekommen.“
    „Wahnsinn“, meinte Leon nur. „Und ich stöhne, wenn ich die vier Kilometer zur Schule radeln muss.“
    „Kannst ja nächstes Mal mit mir mitkommen“, bot Kai unvermittelt an. „Und mich dabei anfeuern.“ Sein Herz schlug mit einem Mal härter, Leon schien wirklich einen Moment zu überlegen. „Ich würde dir wohl eher dauernd sagen, du sollst aufhören, und wie verrückt du bist, so einen Scheiß zu machen“, meinte er.
    Kai leckte sich kurz über die Lippen.
    „Dann würde ich wahrscheinlich gerade deshalb weitermachen“, erklärte Kai augenzwinkernd. „Wenn man mir sagt, ich kann etwas nicht, dann mache ich es erst recht. Ich liebe Herausforderungen!“
    Leon wirkte nachdenklich und Kai wurde von weiteren Kunden abgelenkt, die sich verabschiedeten und mit ihm einen Termin für die nächste Woche ausmachen wollten.
    Angie packte das Fotoalbum weg und Leon half ihr spontan beim Aufräumen. Während Kai sich den Termin in seinem Kalender notierte, dachte er daran, dass es für ihn ein noch größeres Glücksgefühl sein würde, wenn er nach einem derartigen Wettkampf in ganz bestimmte Arme fallen könnte. Nur leider wusste der Betreffende davon noch nichts.

 
9 Eisige Temperaturen
     
    „Wir können eigentlich gleich los“, meinte Kai. „Abschließen kann Angie auch alleine.“ Seine Angestellte zwinkerte ihm zu und er nahm sich fest vor, sie zur Rede zu stellen, was dieses ganze Gezwinkere zu bedeuten hatte. Natürlich vermutete sie wohl richtig, dass er ein gewisses Interesse an Leon hatte.
    Scheiße, auch wenn er hetero ist, er ist wirklich begehrenswert, seufzte Kai innerlich, riskierte einen entsprechenden Blick auf Leon, der misstrauisch die Inhaltsangabe der angepriesenen Getränke auf dem Tresen durchlas.
    „Kann ich machen“, meinte Angie und zwinkerte erneut. „Dann gehen wir am besten nochmal nach hinten und machen alles klar, Kai.“ Dieser sah sie verblüfft an. Es gab schlichtweg nichts klar zu machen. Angie wusste genau, was sie zu beachten hatte, schließlich arbeitete sie schon seit über einem Jahr für ihn. Kai runzelte die Stirn und wollte schon nachfragen, als sie die Augen verdrehte und ihm mit einem Kopfnicken zu verstehen gab, dass er mit ihr kommen sollte. Und endlich begriff er, dass sie ihn alleine sprechen wollte, ohne das Leon zuhörte.
    „Bin gleich wieder da“, erklärte Kai, Angie winkte Leon bereits zu. „Wir sehen uns bestimmt nochmal wieder.“ Sie lächelte ihn an und Kai registrierte, mit einem Hauch Eifersucht, das Leon ihr ein überaus charmantes Lächeln zurückschenkte. Wunderschön seine Augen, wenn er so lächelt. Und wie er sich durch die Haare streicht … Um ein Haar hätte Leon seinen schmachtenden Blick mitbekommen. Hastig riss Kai sich zusammen. Er benahm sich wirklich peinlich . Wie ein verliebter Teenager. Dabei ist Leon hier viel eher der Teenager. Der mich auch gerne verliebt ansehen könnte ...  
    „Mann, Kai“, flüsterte ihm Angie verschwörerisch zu, als sie ihn am Arm in den kleinen Aufenthaltsraum zog. „Der ist ja so süß! Ein echtes Schnuckelchen.“ Kai grinste bestätigend. Da waren sie sich ja einig. Dann fiel ihm ein, dass Angie vorhin eine ganze Weile mit dem Schnuckelchen alleine gewesen war und die Eifersucht ließ ihn nachfragen: „Hast du dich etwa an ihn rangemacht?“ Angie grinste vieldeutig. „Was denkst du denn?“ Sie boxte ihn in die Seite. „Natürlich. Aber er ist ein wenig schüchtern. Scheint noch nicht viel Erfahrung zu haben.“ Gar keine vermutlich. Ob Leon Angies Flirtversuchen nicht ganz abgeneigt gewesen war? Oh Mann, blöde Gedanken.  
    „Und?“, fragte Kai möglichst neutral. „Hat er bei dir angebissen?“ Sie warf ihm einen abschätzenden Blick zu. „Nein, natürlich nicht“, meinte sie, klang aber nicht wirklich enttäuscht. „Der hat sich ja nur für dich interessiert. Scheinst sein großes Vorbild zu sein. Zumindest hast du mächtig Eindruck bei ihm hinterlassen. Wenn der nicht schwul ist, hast du da auf jeden Fall einen ziemlich großen Fan gewonnen.“
    Kais Grinsen musste sehr selbstgefällig wirken, denn Angie verdrehte die Augen. „Ich dachte immer, dieses machomäßige Kräftemessen unter euch Sportlern würde nur Frauen beeindrucken, aber

Weitere Kostenlose Bücher