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Mecklenburger Winter

Mecklenburger Winter

Titel: Mecklenburger Winter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Chris P. Rolls
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ergänzte dieser entschlossen. Das wäre ja noch schöner. Denkt Leon wirklich, nur weil er nicht nach einem, zugegeben sehr leidenschaftlichem, Kuss mit mir intim wird, unsere Freundschaft wäre vorbei? Hat er tatsächlich so einen Eindruck von mir gewonnen?  
    Unvermutet begann Kai sich zu schämen. Ja, er hatte ganz genau diesen Eindruck vermittelt. Jedes Mal, wenn er auch nur einen Quadratzentimeter von Leons nackter Haut sah, konnte er seine Triebe kaum beherrschen. Was musste Leon also von ihm denken: natürlich, dass Kai ihn flach legen wollte. Dabei ging es ihm um viel mehr, als nur diesen begehrenswerten Körper. Um sehr viel mehr. Nur konnte er das beim besten Willen jetzt nicht sagen. Den Schock würde Leon bestimmt nicht verkraften!
    „Ich bin doch nicht notgeil“, bemerkte Kai und schnaubte empört, revidierte sogleich zerknirschter: „Also nicht immer. Auch wenn ich vorhin so auf dich gewirkt haben muss.“ Leons Mundwinkel zuckten und das Lächeln erreichte endlich auch seine Augen. „Ein bisschen schon“, antwortete er und kaute auf seiner Unterlippe herum.
    Kai seufzte und erklärte: „Meistens kann ich andere nackte Männer sehr wohl ansehen, ohne gleich über sie herzufallen. Es gibt halt gewisse Ausnahmen.“ Gespielt zerknirscht zuckte er die Schultern. Leons Lächeln wurde abrupt breiter, seine Lippen zuckten. „Wenn ich einen schnuckeligen, scharfen Typ nur mit dem Handtuch bekleidet vor mir habe, kommt unweigerlich der primitive Neandertaler in mir durch“, ergänzte Kai seinerseits grinsend. „Ich bin eben doch nur ein triebgesteuerter Mann.“
    Leon gluckste und entspannte, wenngleich sein ernster Ausdruck erhalten blieb. Unvermittelt wollte er wissen: „Mache ich dich echt an?“ Leon rutsche unruhig hin und her. „Magst du mich deshalb … weil ich so …“, er brach ab und setzte zögernd hinzu: „... schwul aussehe?“
    „Nein!“, stieß Kai heftig hervor. „Ganz bestimmt nicht.“ Betroffen schaute er auf Leon. Denkt er wirklich so von sich? Verdammt, dieser Vater gehört verprügelt, gelyncht, kastriert! „Also ich mag es durchaus, dass du sportlich aussiehst“, gab Kai zu. „Ich mag allgemein durchtrainierte Männer, drahtig, schlank und trotzdem mit genügend Muskeln. Ausdauertypen eben. So wie du. Da stehe ich eben drauf.“ Leon blickte ihn skeptisch an, neigte den Kopf ganz leicht zur Seite. „Also eigentlich bist du schon mein Typ“, gab Kai zerknirscht zu. Leons Mundwinkel zuckten, aber er schien nicht recht zu wissen, wie er darauf reagieren sollte.
    „Ich mag deinen Geruch, dein Haar, wie es dir in die Stirn fällt, deine Augen, wie du lächelst und ich mag ... dich. Ich mag mich mit dir unterhalten, mit dir lachen. Du bist einfach ein netter Typ, Leon. Ich bin gerne mit dir zusammen“, sprudelte Kai los und biss sich betreten auf die Zunge. Idiot. Um ein Haar hätte ich noch viel mehr gesagt. Und wie klang das eben Bitteschön? Wie eine verdammte, romantische Liebeserklärung. Ich verrate ihm besser bestimmt nicht, dass ich mich rettungslos in ihn verliebt habe, schwor sich Kai, lieber beiße ich mir die Zunge ab. Was soll Leon damit auch anfangen? Vielleicht kommt er damit klar, dass ich ihn gerne flachlegen würde, aber wenn ich ihm meine unsterbliche Liebe beichte, kriegt er doch noch einen Koller und rennt weg.  
    „Ich mag dich eben“, schloss Kai schlicht ab. Verblüfft zog Leon ein winziges bisschen fragend die Augenbraunen nach oben. Seine Wangen färbten sich augenblicklich rot. Entzückend, er wird wirklich verlegen, wenn man ihm Komplimente macht. Er ist so ein super Schnuckelchen! Ich könnte ihn dauernd abknutschen. Blöde Idee! Nur anschauen, nicht anfassen und noch viel weniger anbeißen. Oh Mann!  
    Leon brauchte auch einen Moment, um zu verdauen, was Kai gesagt hatte. Ein feines, warmes Lächeln breitete sich auf seinem Gesicht aus. „Ich mag dich auch“, gab er zu und ergänzte hastig: „Also so als Freund eben.“ Die Worte lösten satte Wärme in Kai aus und er lächelte dämlich selig. Leon verzog das Gesicht. „Ich habe keine anderen Freunde.“ Kai lächelte ihn unverwandt an und hoffte, nicht zu lächerlich auszusehen. Verliebter Idiot!  
    Betreten schwieg Leon. Scheinbar fiel es ihm nicht leicht, darüber zu reden. „Du hörst mir immer zu und du nimmst mich ernst.“ Er lächelte verlegen, senkte den Blick auf seine Finger. „Und naja ... du siehst ja auch nicht schlecht aus“, ergänzte er leiser. Kai zog

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