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Mecklenburger Winter

Mecklenburger Winter

Titel: Mecklenburger Winter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Chris P. Rolls
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Handlung“, erklärte er beleidigt. „Hätte ich gewusst, dass ihr zwei nur ein bisschen in ruhe kuscheln wollt, hätte ich bestimmt angeklopft.“ Seine Augen funkelten verschmitzt und er grinste lüstern. „Bei allem anderen hätte ich nur zu gerne mitgemacht.“
    „Verschwinde“, zischte ihn Kai an, schwang die Beine aus dem Bett und warf einen Blick zu Leon. Was mag der nur denken? Oh Mann, Joschi macht alles kaputt.  
    „Schon gut.“ Joschi hob beschwichtigend die Hände. „Ich gehe dann mal duschen. Ihr braucht ja wohl noch ein bisschen, nicht wahr?“ Ehe Kai reagieren konnte, zog sich Joschi seine Unterhose aus, schwenkte sie lässig an einem Finger und lächelte vor allem Leon an, dessen Blick eindeutig an Joschis Morgenlatte hängen blieb. „Treibt es nicht zu wild“, warf dieser ihnen grinsend zu und verließ das Schlafzimmer mit aufreizendem Hüftschwung.
    Kais Mund klappte auf und zu. Er kam sich wie eine dieser Comicfiguren vor. Er wagte es kaum, zu Leon zu schielen, der noch immer auf die Tür starrte, durch die Joschi verschwunden war.
    „Verdammter Mistkerl“, fluchte Kai wütend los und stieß mit dem Fuß zornig gegen seinen Nachtisch. Leon wandte den Blick von der Tür ab, blickte ihn verwirrt an. „Wenn der sich nicht freiwillig das Genick im Badezimmer bricht, dann helfe ich einfach nach. Scheiße!“, tobte Kai und schleuderte seine Jeans wütend in eine Ecke. So ein wunderschöner Moment und dieser gottverfluchte Scheißer macht alles zunichte Wenn Leon sich nun zurückzog, wenn alles, was passiert war, wie ein Traum verschwindet? Schmerzhaft griff die Kälte nach Kais Herz und er stand schwer atmend an seinen Schrank gelehnt.
    „Tut mir leid“, brachte er hervor, wagte es nicht, sich umzudrehen, sprach gegen das helle Holz. Hinter ihm raschelte es. Leon war aufgestanden und suchte sich wohl seine Kleidung zusammen.
    „Vielleicht rutscht er auf dem Glatteis draußen aus und bricht sich dabei den Hals“, kam es sehr leise aus dem hinteren Teil des Zimmers. Überrascht wandte Kai sich um. Leon hatte sich tatsächlich seine Jeans geschnappt und lächelte Kai an. „Gute Idee“, knurrte dieser. „Ich kippe einfach einen Eimer Wasser aus.“ Er grinste Leon an. „Und dann gebe ich ihm einen Schubs.“ Leons Lächeln vertiefte sich und er lachte verhalten. „Sehr gute Idee. Aber lass dich nicht erwischen.“ Grinsend schüttelte Kai den Kopf. Sein Herz wummerte heftig in seiner Brust. Oh Mann, Leon ist so ein Schnuckelchen, wenn er lacht. Und vor allem im Pyjama.  
    „Wenn er fertig geduscht hat, schmeiß ich ihn raus“, versprach Kai und zog sich seine Jeans über. „Mir egal, ob er erfriert.“ Leon quittierte es mit einem weiteren Lachen und Kai wandte sich rasch ab, als Leon sich sein Pyjamaoberteil auszog. Der Anblick seines nackten Oberkörpers würde ihn allemal mehr antörnen, als Joschis Zurschaustellung. Allerdings wollte er diesem nicht wirklich mehr präsentieren, als jene zarte Annäherung, deren Zeuge er ungewollt geworden war.
    Seufzend verließ Kai das Schlafzimmer und ging in die Küche hinüber. Joschi war eine penetrante Zecke und er wollte ihn möglichst schnell loswerden. Sollte der doch am Bahnhof auf den nächsten Zug warten oder nach Hamburg trampen. Er hatte den Bogen eindeutig überspannt.
    Kai kochte Tee und lauschte auf Geräusche aus dem Badezimmer. Leon kam bald darauf in die kleine Küche und machte sich wortlos an das Tischdecken.
    „Zwei Gedecke reichen“, knurrte Kai, als Leon drei Teller aus dem Schrank nahm. „Joschi bleibt keine Sekunde länger hier als nötig.“ Verblüfft sah Leon ihn an, öffnete den Mund und verschloss ihn schmunzelnd wieder. Schweigend fuhr er fort. Kai trank seinen Tee in großen Schlucken. Das Wasserrauschen war verklungen, dennoch dauerte es ewig, bis Joschi die Tür öffnete und erschien. Sein Haar war geföhnt und verlieh ihm ein keckes, jungenhaftes Aussehen. Ja, er ist schon echt lecker anzusehen, befand Kai. Die Hülle. Der Kern hat einen widerlichen Geschmack.  
    „Zieh deine Jacke an, ich fahre dich zum Bahnhof“, zischte er. „Jetzt?“ Joschi hob entsetzt die Augenbrauen. „Es ist gerade mal 8 Uhr und ich habe noch nicht gefrühstückt und es ist arschkalt da draußen“, wandte er bestürzt ein. Kais Gesichtsausdruck musste ihm klarmachen, dass dieser es absolut ernst meinte, denn seine Worte nahmen einen flehenden Unterton an. „Ich weiß doch gar nicht, wann aus diesem Kuhkaff ein Zug nach

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