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Meconomy

Titel: Meconomy Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Markus Albers
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um der täglichen Informationsflut Herr zu werden. Angesichts der immer größer werdenden Menge an Daten, die diese Technikexperten organisieren mussten, programmierten sie sich selbst kleine Hilfssoftware, die Dokumente über verschiedene Rechner und Arbeitsplätze synchronisierten, Aufgabenlisten verwalteten, den Nutzer an wichtige Termine erinnerten oder E-Mails filterten. Sollte Ihnen das bekannt vorkommen – viele dieser Funktionen gehören heute zur Grundausstattung jedes mobil und flexibel agierenden Wissensarbeiters. Und viele entdecken erst nach und nach, wie notwendig es ist, die zunehmende Anzahl von Blogs, Nachrichten, RSS-Feeds und E-Mails, die sie täglich durcharbeiten müssen, mit elektronischer Unterstützung in Schach zu halten.
    Das Schlagwort des Lifehacking wurde immer erfolgreicher und dabei erweiterte sich die Bedeutung vom rein computertechnischen hin zu „eigentlich allem, das ein alltägliches Problem auf clevere, nicht-offensichtliche Art löst“, wie es auf Wikipedia heißt.
    Lifehacking ist ein durchaus ernst zu nehmendes Phänomen. Manche Autoren, die zur Lifehacking-Bewegung gezählt werden, wie Timothy Ferriss oder David Allen, verkaufen ihre Bücher bereits millionenfach. Die Protagonisten verfolgen unterschiedliche Ansätze, manche respektieren sich gegenseitig, andere mögen sich nicht besonders. Allen gemein ist, dass sie ein für die Meconomy zentrales Feld bespielen: Sie erkunden und erläutern die technischen Trends und persönlichen Fähigkeiten, die es uns heute wie nie zuvor ermöglichen, uns selbst zu verbessern und neu zu erfinden.  
    Sie dürfen als Pioniere der Meconomy gelten, und auch wenn man nicht alle ihrer Lehren unkritisch wird übernehmen wollen, handelt es sich hier doch fraglos um eine technologische und gesellschaftliche Avantgarde, die einen Vorgeschmack gibt auf jene Fragen, die sich viele Menschen in entwickelten Nationen schon sehr bald stellen werden, und auf mögliche Antworten. Auf Probleme und Lösungen in einer sich immer schneller ändernden Welt. Auf die Art, wie die meisten von uns leben und arbeiten werden.
    Den Begriff geprägt hat der britische Technologie-Journalist Danny O'Brien, nachdem er eine Umfrage unter extrem produktiven Computerspezialisten durchgeführt hatte und dabei herausfand, dass diese alle „peinliche“ kleine Tricks und Abkürzungen benutzten, um ihre Arbeit erledigt zu bekommen. Auf einer Konferenz in San Diego präsentierte O’Brien seine Ergebnisse unter dem Titel „Life Hacks“ erstmals der Öffentlichkeit. Unter Bloggern und in der Technologie-Community verbreitete sich die Bezeichnung blitzartig.
    Im September 2004 startete Merlin Mann sein Blog 43folders, das sich ausschließlich mit Produktivitätstipps und Lifehacks befasste und in kürzester Zeit eine begeisterte Fangemeinde aus aller Welt anzog – mehr zu Mann später. Im Januar 2005 folgte die Website Lifehacker.com und im Mai dann Lifehack.org. Kurz: Rund um den neuen Begriff entstand eine Begeisterung für diese clevere Art, sein alltägliches Leben sowie seine berufliche Produktivität selbst in die Hand zu nehmen, zu optimieren, dabei möglichst Tricks und Routinen selbst zu erfinden. Die American Dialect Society wählte „lifehack“ nach „podcast“ zum zweitnützlichsten neuen Wort von 2005.
    Die Programmiererin und Journalistin Gina Trapani, Gründungsredakteurin der populärsten Website zum Thema, Lifehacker.com, veröffentlichte 2008 ein Buch, das die Bewegung einer breiteren Öffentlichkeit bekannt machte: „Upgrade Your Life“ war, laut Untertitel, „der Lifehacker-Führer zum klügeren, schnelleren und besseren Arbeiten“. Trapani begrenzte den eigentlich auf viele Lebensbereiche ausgeweiteten Begriff also wiederum auf berufliche Produktivität, aber mit einem dezidiert aufs Private gerichteten Fokus: Die Arbeit so schnell und effizient wie möglich erledigen, um danach Zeit für die angenehmen Dinge des Lebens zu haben. In einem Interview beschreibt Trapani einige ihrer wichtigsten Erkenntnisse:

    „Eine simple, aber mächtige Angewohnheit ist es, Dinge sofort zu erledigen, wenn sie auftauchen. Habe ich zum Beispiel im Gemüseladen eine Idee, denke ich nicht ‚Oh, das schreibe ich mir auf, sobald ich wieder zu Hause bin‘, sondern ich zwinge mich dazu, das Handy herauszunehmen und mir selbst eine E-Mail zu schreiben oder den Gedanken auf ein Stück Papier in meiner Tasche zu notieren. Wenn ich eine Mail bekomme, die eine schnelle

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