Media Control
US-amerikanischen Anweisungen für Südvietnam verglich und dabei herausfand, daß sie praktisch identisch waren. Der Artikel kam, wie man sich denken kann, nicht besonders gut an. (Liberation, Sept.-Okt. 1967. Wiederabdruck in Noam Chomsky, American Power and the New Mandarins, New York: Pantheon, 1969).
6 Envio, März 1994.
7 Jerusalem Post, 16. Aug. 1981.
8 Washington Post Weekly, 14. März 1988.
9 Vgl. seinen Artikel in Foreign Affairs, Jan.-Feb. 2002.
10 Wahrscheinlich deshalb fiel es im Lauf der Jahre vielen Leuten leicht, von einer Position zur anderen hinüberzuwechseln, ohne ihre Grundüberzeugungen ändern zu müssen. Es geht nur darum, sich der jeweiligen Machtposition anzuschließen. Wenn es eine Revolution gibt, kommen wir an die Macht; wenn nicht, arbeiten wir für die Leute, die die wirkliche Macht in den Händen halten, d. h. für die Geschäftsleute. Aber die Sache selbst bleibt sich gleich: Wir treiben die dumpfen Massen einer Welt entgegen, die zu begreifen sie selbst unfähig sind.
11 Nehmen wir ein Beispiel, das während des Golfkriegs beinahe auf die Tagesordnung geraten wäre. Im Februar, als die Bombenteppiche ausgerollt wurden, forderte die Regierung des Libanon Israel auf, die Resolution 425 des UN-Sicherheitsrats zu beachten und sich umgehend und bedingungslos aus dem Libanon zurückzuziehen. Die Resolution stammt vom März 1978 und es hat seitdem zwei weitere Entschließungen gleichen Inhalts gegeben. Natürlich beachtet Israel das nicht weiter, weil die USA die Besatzungspolitik unterstützen. Unterdessen herrscht im Südlibanon der Terror. Die Israelis haben dort Lager mit Folterkammern eingerichtet und nutzen das Gebiet als Basis, um andere Regionen des Libanons anzugreifen. Sie hatten nach dem Einmarsch in den Libanon Beirut bombardiert, etwa 20000 Personen (80 Prozent von ihnen Zivilisten) getötet, Krankenhäuser zerstört und Plünderungsaktionen durchgeführt. Davon war in den Medien nichts zu erfahren, und es gab auch keine Diskussion darüber, ob Israel und die Vereinigten Staaten die UN-Resolution 425 oder andere Entschließungen befolgen sollten, und niemand forderte die Bombardierung von Tel Aviv, obwohl Israel eine illegale Besatzungspolitik betreibt und die Menschenrechte auf schwerwiegende Weise verletzt. Das ist nur ein Fall, und es gibt noch schlimmere. Die indonesische Invasion von Ost-Timor kostete 200000 Menschen das Leben. Auch dieses Vergehen wurde und wird von den Vereinigten Staaten mit Nachdruck diplomatisch und militärisch unterstützt.
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I. Über Demokratie und Medien
Unter der Schlagzeile »Brasilianische Bischöfe unterstützen Plan zur Demokratisierung der Medien« berichtete eine der Kirche nahestehende südamerikanische Zeitung über den im Kongreß diskutierten Vorschlag, »Brasiliens mächtige und stark konzentrierte Medien einer Bürgerbeteiligung zu öffnen«. »Brasiliens katholische Bischöfe gehören zu den eifrigsten Befürwortern [dieses] ... Gesetzesvorschlags, der darauf zielt, die Kommunikationsmedien des Landes zu demokratisieren«, fährt der Bericht fort und vermerkt, daß »das brasilianische Fernsehen in den Händen von fünf großen Netzwerken ist... während acht multinationale Konzerne und verschiedene Staatsunternehmen den Anzeigen- und Werbemarkt beherrschen«. Der Vorschlag »sieht die Gründung eines aus Zivil-personen und Regierungsvertretern zusammengesetzten nationalen Kommunikationsrats vor, [der] ... eine demokratische Kommunikationspolitik betreiben könnte und für das Erteilen von Senderlizenzen für Radio- und Fernsehbetreiber zuständig wäre«. »Die brasilianische Bischofskonferenz hat wiederholt die Bedeutung der Kommunikationsmedien hervorgehoben und auf deren stärkere Verankerung in der Bevölkerung gedrängt. Sie hat die Kommunikation zum Thema ihrer Lenten-Kampagne von 1989 gemacht.« Die Lenten-Kampagne »findet alljährlich auf Gemeindeebene statt und dient der Besinnung auf ein konkretes soziales Thema«. 1
Die von den brasilianischen Bischöfen aufgeworfenen Fragen werden in vielen Teilen der Welt erörtert. Entsprechende Projekte sind in einigen lateinamerikanischen Ländern und andernorts bereits angelaufen. Auch eine neue »Weltinformationsordnung« ist bereits diskutiert worden. Sie soll den Zugang zu den Medien erleichtern und verbreitern und Alternativen zum von den westlichen Industrieländern beherrschten globalen Mediensystem ermöglichen. Eine diesbezügliche Untersuchung der
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