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Medicus 02 - Der Schamane

Titel: Medicus 02 - Der Schamane Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Noah Gordon
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Unterstützung einer mächtigen Organisation brauche, wenn er es überhaupt zu etwas bringen wolle: »Immerhin gab es genug ausländisches Katholikenpack, das bereit war, fast ohne Lohn zu arbeiten.« Der Geheimbund »tat Dinge, die die Partei nicht tun konnte«. Als ich Ordway fragte, was er denn für den Geheimbund getan habe, antwortete er: »Dies und das. Bin rumgereist - hierhin und dahin.« Als ich wissen wollte, ob er je einem Mann namens Hank Cough begegnet sei, blinzelte er verblüfft. »Natürlich kenne ich den. Und Sie kennen den Mann auch? Stellen Sie sich das vor! Hank!« Ich fragte ihn, wo Cough sich derzeit aufhalte, und er sah mich verwundert an. »Bei der Army natürlich.«
    Aber als ich auch erfahren wollte, welche Aufgabe sie gemeinsam erfüllt hätten, legte er den Zeigefinger unter das Auge und führte ihn abwärts an seiner Nase entlang. Und dann rappelte er sich unsicher auf und stolperte davon, und das Gespräch war zu Ende.
    Am nächsten Morgen ließ Ordway durch nichts erkennen, dass er sich an die Befragung des vergangenen Abends erinnere. Rob J. beschloss, ihm einige Tage Verschnaufpause zu gewähren, doch es vergingen Wochen, bis sich eine Gelegenheit zur Fortführung der Unterhaltung ergab. Die Whiskeyvorräte der Händler waren während der Urlaubszeit von den Truppen aufgekauft worden, und die Marketender, die mit den Unionstruppen zogen, hatten Angst, ihre Bestände in Virginia aufzufüllen, weil sie fürchteten, der Alkohol könne vergiftet sein. Doch der »Herr Assistenzarzt« verfügte über einen von der Regierung gestellten Vorrat an Whiskey für medizinische Zwecke. Rob J. gab den Krug Wilcox: Er wusste, dass dieser ihn mit Ordway teilen würde. An diesem Abend hielt er lange Ausschau nach den beiden, und als sie endlich auftauchten - Wilcox in Hochstimmung, Ordway mit düsterer Miene -, schickte er wie beim erstenmal Wilcox zu Bett, um sich wieder Ordways anzunehmen. Wie damals führte er ihn weg von den Zelten zu der gleichen Stelle unter den Felsen. »Na, Lanny«, begann Rob J. »Lassen Sie uns weiter reden!«
    »Über was, Doc?«
    »Wann haben Sie Ellwood R. Patterson kennengelernt?« Die Augen des Mannes wirkten wie eisige Nadeln, und seine Stimme klang völlig nüchtern, als er fragte: »Wer sind Sie?«
    Rob J. war bereit für die harte Wahrheit. Er hatte lange darauf gewartet. »Was glauben Sie denn, wer ich bin?« »Ich glaube, Sie sind ‘n verdammter katholischer Spion, und deshalb haben Sie diese ganzen Fragen gestellt.« »Ich habe noch mehr Fragen. Ich habe Fragen über die Indianerin, die Sie umgebracht haben.« »Was für ‘ne Indianerin?« fragte Ordway ehrlich entsetzt. »Wie viele Indianerinnen haben Sie denn umgebracht? Wissen Sie, wo ich herkomme, Lanny?«
    »Boston, ham Sie gesagt«, erwiderte Ordway verdrießlich. »Ursprünglich, ja. Aber ich habe jahrelang in Illinois gelebt. In der Nähe einer kleinen Stadt namens Holden’s Crossing.« Ordway sah ihn schweigend an. »Die Indianerin, die ermordet wurde, war meine Freundin, Lanny. Sie arbeitete für mich. Ihr Name war Makwaikwa, falls Sie das bisher nicht gewusst haben. Sie wurde auf meinem Land getötet.«
    »Die Indianerin? Mein Gott, lassen Sie mich zufrieden, Sie Verrückter! Ich weiß nicht, von was Sie reden. Ich warne Sie! Wenn Sie gescheit sind, wenn Sie wissen, was gut für Sie is’, Sie Sohn eines verdammten Spions, dann vergessen Sie schleunigst alles, was Sie vielleicht über Ellwood R. Patterson zu wissen glauben«, sagte Ordway noch, sprang auf und humpelte so schnell davon, als stehe er unter Beschuss.
    Den ganzen folgenden Tag beobachtete Rob J. ihn verstohlen. Er sah zu, wie er seine Trägermannschaft trainierte, ihre Rucksäcke inspizierte, hörte, wie er sie ermahnte, sparsam mit den Morphiumtabletten umzugehen, bis Nachschub komme, da der Vorrat fast aufgebraucht sei. Lanning Ordway, musste er feststellen, hatte sich zu einem gewissenhaften und leistungsfähigen Mitglied der Sanitätsstaffel entwickelt. Am Nachmittag sah er Ordway in seinem offenen Zelt mit einem Bleistift in der Hand über einem Blatt Papier sitzen. Der Sergeant war stundenlang beschäftigt. Nach dem Zapfenstreich brachte er einen Briefumschlag zum Postzelt. Rob J. suchte ebenfalls das Postzelt auf. »Heute früh traf ich einen Händler, der richtigen Käse dabei hatte«, erklärte er Amasa Decker.
    »Ich habe ein Stück davon in Ihr Zelt gebracht.«
    »Das ist aber nett, Doc«, freute sich Decker.
    »Ich muss doch

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