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Medieval DeWarenne 03 - Der Wolf und die Lilie

Medieval DeWarenne 03 - Der Wolf und die Lilie

Titel: Medieval DeWarenne 03 - Der Wolf und die Lilie
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Werde auch ich als berüchtigt gelten, wenn ich dich heirate?«
    »Du bist unverbesserlich.«
    »Ja, ich weiß.« Brianna freute sich unbändig über diesen Tadel. Sie öffnete sein Lederwams. »Mach es dir bequem.« Sie goss Wasser aus dem Krug in die Waschschüssel und stellte diese für Shadow auf den Boden. Dann ging sie daran, sich auszuziehen.
    »Was machst du da?«
    »Ich gehe zu Bett. Es ist groß genug für uns beide.«
    »Mein Liebling, ich kann unter dem Dach deines Vaters nicht mit dir schlafen. Er würde mir die Eier abschneiden.«
    »Du hast vielleicht nur noch wenige Stunden zu leben. Wenn er dich ertappt, durchbohrt er dich womöglich, um meine Ehre zu retten. Würdest du deine letzten Stunden nicht damit zubringen, mit mir Liebe zu machen?«
    Wolf zog sie auf seinen Schoß. »Ich werde meine letzten Stunden damit zubringen, aber erst in fünfzig Jahren.«
    »Es ist schon fast Morgen.« Sie fuhr mit den Fingern durch sein langes schwarzes Haar. »Du bist durch die Nacht geritten, um zu mir zu gelangen. Woher wusstest du, wo ich zu finden bin?«
    »Als ich auf Warwick war, entwendete ich eine der duftenden Kerzen aus deinem Schlafgemach. Und heute zündete ich am frühen Abend in meiner Kammer in Saint Albans Abbey die Kerze an. Weil du sie gemacht hast, konnte ich mit ihrer Hilfe den Ort deines Aufenthalts bestimmen.«
    »Wusstest du, dass die Abtei aus Steinen der Ruine der alten Römerstadt Verulamium erbaut wurde?«, fragte sie in aller Unschuld.
    »Ich brauche von dir keine Geschichtsstunde, Brianna de Beauchamp.«
    »Recht hast du. Eine Lektion in Manieren würde dir mehr nützen.« Sie lachte zu ihm auf, entzückt, dass beide sich an jedes Wort erinnerten, das sie zueinander gesagt hatten.
    Als sie sich zusammen auf dem Bett ausstreckten, hielten seine kraftvollen Arme sie an seiner Seite. »Versuche, Schlaf zu finden, Liebling. Vor uns liegt vielleicht ein anstrengender Tag.«
    Sie rieb ihr Wange an seinem Herzen. »Für einen Mortimer ist nichts unmöglich.«
    Ihr Geplänkel half ihm, das leidenschaftliche Verlangen nach der vollkommenen Frau in seinen Armen zu zügeln. Allein der Gedanke, dass sie seine Frau werden wollte und ihm sein Leben lang gehören würde, konnte seine Begierde im Zaum halten.
    Just als das erste Morgengrauen den Himmel erhellte, ging Shadow an die Tür und knurrte. Wolf und Brianna, die auf dem Bett lagen, setzten sich auf.
    Warwick riss die Tür auf, und Brutus und Shadow standen sich mit gesträubtem Nackenhaar Schnauze an Schnauze gegenüber. »Guter Hund, Brutus.«
    »Vater! Wolf und Shadow trafen mitten in der Nacht ein. Ich wollte eure Ruhe nicht stören«, erklärte Brianna rasch.
    »Nun, meine Ruhe ist gestört.« Seine Miene war grimmig. »Ich bin nicht so blind, wie du glaubst.«
    »Lord Warwick. Es ist meine Schuld.« Wolf erhob sich und stellte sich dem Earl. »Ich würde Euch und Lady Warwick gern allein sprechen, wenn es erlaubt ist.«
    »Werde ich ausgeschlossen?«, fragte Brianna in herausforderndem Ton.
    »Ja, das wirst du«, sagte Wolf mit Bestimmtheit.
    »Ich glaube, das wäre ratsam«, erklärte Warwick. »Wir treffen uns in der Bibliothek.« Er hielt die Tür auf und wartete, dass Mortimer das Schlafgemach seiner Tochter verließ.
    Wolf bedeutete Shadow, sie solle bleiben, und ging rasch hinaus.
    Er fand den Weg in die Bibliothek Warwicks und sah, dass sie ihrem Ruf gerecht wurde. Da er ziemlich lange auf den Earl und die Countess warten musste, nutzte er die Zeit, um sich einen kleinen Überblick über die Buchtitel zu verschaffen. Wenn Brianna nur die Hälfte davon gelesen hatte, war es kein Wunder, dass sie so klug war.
    Schließlich traten Guy und Jory ein.
    »Guten Morgen, Lady Warwick.« Mortimer verbeugte sich formvollendet.
    »Wolf, wie schön, Euch wiederzusehen.«
    Warwicks Räuspern war ein Zeichen für Jory, ihren Überschwang zu zügeln.
    Jory, die das Warnsignal ihres Gemahls ignorierte, lächelte Wolf unbefangen an. »Setzen wir uns doch.«
    Warwick, der seinen Sitz hinter dem schweren Schreibtisch einnahm, wirkte sehr autoritär.
    Wolf Mortimer ergriff ohne Umschweife das Wort. »Ich liebe Eure Tochter - seit geraumer Zeit schon. Da sie mit einem anderen verlobt war, konnte ich mich nicht erklären.«
    Jory sah Guy an. Habe ich es dir nicht gesagt?
    »Während mein Vater im Tower schmachtete und ich auf Windsor in Haft war, fanden Brianna und ich einen Weg, heimlich in Verbindung zu treten. Eure Tochter half bei der Planung unserer
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