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Medieval DeWarenne 03 - Der Wolf und die Lilie

Medieval DeWarenne 03 - Der Wolf und die Lilie

Titel: Medieval DeWarenne 03 - Der Wolf und die Lilie
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hinauf und dann links. Rickards Gemach liegt ganz am Ende. Dort wirst du auch dein Bad nehmen.«
    Als Wolf sich wenig später im Holzzuber reinigte, schwang die Tür auf, und Rickard de Beauchamp trat ein. »Du wirst Brianna tatsächlich heiraten?«
    »Allerdings. Wir werden Schwager.« Wolf grinste.
    »Brianna ist zwar meine Schwester, da aber die Schwester deines Vaters meine Frau ist, bin ich noch immer dein Onkel«, zog Rickard ihn auf.
    Wolf ließ sich nicht ködern. »Onkel klingt so alt, aber du kannst es dir aussuchen - du kannst mein Onkel oder mein Bruder sein.«
    »Gerissener Schuft - du weißt genau, dass ich lieber dein Bruder bin.« Er griff in sein Wams und zog Briefe hervor.
    »Ich wusste nicht, dass du da bist. Ich war auf dem Weg nach Saint Albans - zu dir, um dir einen Brief deines Vaters zu bringen.« Rickard legte zwei Briefe hin und reichte Wolf ein Handtuch. »Der andere ist für Brianna von Isabelle.«
    »Ein Glück, dass du kamst - du kannst mein Trauzeuge sein. Da der Brief der Königin sie ablenken könnte, werde ich ihn ihr erst nach der Trauung geben.«
    »Meine Schwester entscheidet gern selbst.«
    »Das ist mir klar, Rickard.« Wolf öffnete den Schrank. »Ehrlich gesagt, möchte ich es nicht anders.« Er zog ein dunkelgrünes Samtwams heraus und sah, dass auf einem Ärmel ein gestickter goldener Drache prangte. »Darf ich mir dieses hier borgen? Es sind die Farben der Mortimers.«
    »Aber gern. Ich werde weinroten Samt tragen.«
    Wolf grinste. »Ich lasse dir wenig Auswahl, da alles andere Lederzeug ist.«
    »Prächtige Kleidung ist auf einem Gestüt ziemlich nutzlos. Wusstest du, das Flamstead einmal Brianna gehören wird?«
    »Was glaubst du, warum ich sie bat, mich zu heiraten?«, scherzte Wolf.
    »Das ist eine verdammte Lüge. Ich kenne deinen Stolz.«
     
    Es war offenkundig, dass alle vor dem Altar in der kleinen Kapelle Versammelten ungeheuer stolz waren, als Brianna und Wolf ihr Ehegelöbnis sprachen.
    »Wer übergibt diese Frau diesem Mann zur Ehefrau?«
    »Ich.« Der Earl of Warwick legte stolz die rechte Hand seiner Tochter in jene Wolf Mortimers und trat zurück.
    »Ich, Roger, nehme dich, Brianna, zu meiner angetrauten Frau, um dich von diesem Tag an zu besitzen und zu bewahren, und gelobe, dem Gebot Gottes folgend, dich zu lieben und zu ehren, in guten wie in bösen Tagen, reich oder arm, krank oder gesund, bis der Tod uns scheidet.«
    Brianna hatte vergessen, dass Wolfs richtiger erster Name Roger war, und sie lächelte insgeheim. »Ich, Brianna, nehme dich, Roger, zu meinem angetrauten Gemahl.« Stolz wiederholte sie die feierlichen Worte, die zuvor Wolf gesprochen hatte.
    Er blickte mit liebevollen Augen auf seine Braut hinunter und schob ihr den schlichten Goldring, den Jory ihm gegeben hatte, über den Finger. »Dieser Ring besiegelt unsere Ehe. Fortan bin ich mit meinem Leib, der dich ehrt, und mit meinem Hab und Gut dein Eigen.« Mit meinem künftigen Hab und Gut.
    Der Priester umfasste die gefalteten rechten Hände des Paares. »Was Gott zusammengefügt hat, soll der Mensch nicht trennen. Ich erkläre Roger und Brianna zu Mann und Frau, im Namen des Vaters, des Sohnes und des Heiligen Geistes. Amen.«
    Die Frischvermählten hinterließen ihre Unterschriften im Trauungsbuch der Kapelle, dann unterschrieben Rickard und Briannas Amme Mary als Zeugen.
    Warwick war der Erste, der seine Tochter umarmte, und Brianna spürte, dass seine Wangen feucht waren. »Ich habe dich lieb«, flüsterte sie.
    Jory umfing ihren neuen Schwiegersohn in einer mütterlichen Umarmung, die in Wolf den Wunsch weckte, seine eigene Mutter wäre so warmherzig und liebevoll.
    Guy und Rickard schlugen dem Bräutigam so kräftig auf den Rücken, dass ein Schwächerer glatt umgefallen wäre.
    Als die Hochzeitsgesellschaft aus der kalten Nachtluft kommend die Burg betrat, wurde sie von verlockenden Düften verschiedenster Art empfangen. Wildbret und andere Braten sowie frisch gebackenes Brot, Kuchen und Torten - das alles vermengte sich aufs Köstlichste und machte allen den Mund wässrig.
    Als Wolf seinen schwarzen Umhang ablegte und Brianna den goldenen Drachen auf seinem Wams sah, war sie hingerissen.
    Er half ihr aus dem Zobelcape und war wie gebannt von dem beeindruckenden Anblick, den sie bot. Wolf erkannte, wie viel Glück er gehabt hatte. Mit Brianna zog ich das größte Los.
    Sie hatte ein Seidenkleid in Hellgrün gewählt, da es die Farbe der Mortimers war und ihre rotgoldenen Locken dazu
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