Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Medieval DeWarenne 03 - Der Wolf und die Lilie

Medieval DeWarenne 03 - Der Wolf und die Lilie

Titel: Medieval DeWarenne 03 - Der Wolf und die Lilie
Autoren: authors_sort
Vom Netzwerk:
sich eine eiserne Faust.«
    »Dann hat er mit meinem Vater viel gemeinsam, doch fürchte ich ihn nicht.« Brianna zwinkerte ihrer Mutter zu. »Du warst es, die mich lehrte, dass es keinen Mann auf der Welt gibt, der sich nicht lenken lässt.«
    Guy sah Wolf an. »Das nenne ich eine Verschwörung.«
    »Der Tag wird endlos, wenn man die Abenddämmerung ungeduldig erwartet. Warum unternehmt ihr nicht eine romantische Schlittenfahrt? Mit dem Schnee könnte es bald vorbei sein.«
     
    Vermummt in ihrem Zobelpelz, eine Felldecke um sich gewickelt, saß Brianna an Wolf geschmiegt da. Er lenkte das prachtvolle Gespann Grauer, das den Schlitten zog. Die Luft war so frisch wie edler Wein, die Silberglöckchen am Zaumzeug klingelten in munterem, zum Hufschlag passenden Rhythmus.
    Shadow sprang ihnen voran, scheuchte hin und wieder einen Schwärm Waldhühner auf oder setzte einem Hasen nach, der ihr entwischte. Die Wölfin genoss ganz offensichtlich das Herumtollen im Schnee mehr als die Jagd.
    »Ich bin so unsäglich glücklich, dass ich es in die Welt hinausschreien möchte.« Brianna hielt die gewölbten Hände an den Mund. »Ich habe ein Geheimnis!«, rief sie aus Leibeskräften.
    Wolf sah sie lächelnd an, nahm die Hände von den Zügeln, wölbte die Hände wie sie und rief: »Ich bin verliebt!«
    Brianna senkte die Stimme, als sie nun in vertraulicherem Ton zu ihm sagte. »Du bist ein kühner Kutscher, der gern viel riskiert.«
    Er griff nach den Zügeln. »Du liebst das Risiko ebenso, sonst würdest du mich nicht heiraten, Liebste.«
    »Ich lehrte Isabelle, Risken einzugehen, doch hätte ich mir nie träumen lassen, dass sie deinen Vater zum Geliebten nehmen würde.«
    »Er verführte sie mit dem berüchtigten Charme der Mortimers, und sie schlug alle Vorsicht in den Wind.«
    »Isabelles Risiko war viel größer als meines. Sie ist die Königin von England. Ihr Geliebter wird sie nie heiraten können. Beide begehen Ehebruch, doch wird Gott ihnen vergeben, wenn ER gerecht ist.«
    »Gewiss, doch bin ich nicht sicher, ob ER Roger Mortimer vergeben wird.«
    Sie blickte auf. »Warum?«
    »Vater wählte Isabelle nicht nur, weil sie eine schöne Frau und eine Königin ist, sondern weil sie das perfekte Instrument für seine Rache an Edward Plantagenet darstellt. An dem Tag, als er sich dem König ergeben musste und Edward ihn in Ketten legte, belegte mein Vater ihn mit einem Fluch und schwor sich, er würde über ihn triumphieren.«
    »Aber die Invasion fand noch nicht statt, und dein Vater konnte seinen Rachedurst nicht stillen.«
    Wolf schüttelte den Kopf. »Roger Mortimer rächte sich in der Nacht, als er König Edward Hörner aufsetzte.«
    Brianna dachte an das, was Wolf einmal gesagt hatte. Ich könnte dich verführen, alles zu tun, was ich will, doch verspreche ich, dass ich es nie tun werde, und wenn du mich noch so verlockst. Meine Anständigkeit lässt es nicht zu.«
    Sie sah lächelnd in seine dunklen Augen. »Ich liebe dich, Wolf Mortimer.«
    Er zügelte die Pferde und nahm Brianna in die Arme. »Das möchte ich dir auch raten, meine Schöne.« Seine hartnäckigen Finger bahnten sich ihren Weg unter Felldecke und Zobelumhang.
    Sie spürte die Wärme seiner besitzergreifenden Hände durch den Stoff ihres Kleides, als er ihren Rücken liebkoste, und als sie ihren Mund seinen fordernden Küssen entgegenhob, wusste sie, dass dies ihr Mann war und dass sie nirgendwo lieber gewesen wäre als auf einer Schlittenfahrt auf Flamstead, von den Armen ihres Geliebten umfangen.
    Die Pferde stampften mit den Hufen und bliesen wei ße Atemwolken in die kalte Luft. Mit seinen Fingerspitzen strich Wolf die Schneeflocken von Briannas Wimpern, ehe er die Zügel schnalzen ließ und das Gespann zum Galopp antrieb. »Ich glühe - ich vergaß, wie kalt es ist. Wenn ich zulasse, dass mir noch heißer wird, werde ich mich im Schlitten mit dir vergessen.«
    »Das wäre himmlisch.« Sie strich mit der Hand seinen Schenkel entlang.
    »Ich versuche mich zu zügeln, bis wir verheiratet sind, Benimm dich, Engländerin.«
     
    Als sie zurückkamen, sagte Jory zu Wolf, dass für ihn ein Bad vorbereitet würde. »Komm, Brianna, wir wollen ein schönes Kleid für deine Hochzeit aussuchen. Da es in der Kapelle kalt ist, werden wir unsere Pelze tragen, darunter aber müssen wir prächtig gekleidet sein.«
    Wolf sagte bedauernd: »Ich habe leider nur meine lederne Kluft.«
    »Tu einen Blick in Rickards Schrank. Sicher findet sich dort etwas. Die Treppe
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher