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Medieval DeWarenne 03 - Der Wolf und die Lilie

Medieval DeWarenne 03 - Der Wolf und die Lilie

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sicherte ihnen abermals sicheres Geleit nach Shrewsbury zu.
    Diesmal sandte Roger eine Botschaft an Edward und versuchte zu verhandeln.
    Er ließ ausrichten, dass Hereford nicht bei ihm wäre, dass Mortimer of Chirk leidend wäre und entschuldigt werden müsse. Er bot an, die Waffen niederzulegen, wenn er begnadigt würde.
    Der König war außer sich. Er übergab dem Kurier eine Botschaft folgenden Inhalts:
    Mortimer, ich verspreche Euch nichts. Ihr seid ein Verräter, da Ihr Euch mit Waffen gegen mich erhoben, meine Befehle missachtet und meine Feinde unterstützt habt. Euer sicheres Geleit endet am zwanzigsten Januar.
    Als die Mortimers sich am einundzwanzigsten Januar nicht blicken ließen, kam der Earl of Pembroke, um zu vermitteln. Wenn sie sich dem König ergäben, müssten sie nicht um ihr Leben bangen und würden begnadigt, versicherte er ihnen schroff.
    Roger dankte Pembroke und sagte, dass er und sein Onkel Chirk sich am Tag darauf auf Shrewsbury Castle dem König zeigen würden.
    Als Pembroke gegangen war, berief Roger die Kommandanten und Leutnants in sein Zelt. Er sah seinen Freund Rickard an. »De Beauchamp, ich danke dir für deine Hilfe. Ich möchte, dass du jetzt abziehst. Man weiß nicht, dass du hier bist, und ich möchte nicht, dass du oder die Leute, die du aus Irland mitgebracht hast, in Gefahr geraten.« Rogers Blick wanderte zu Audley. »Da Euer Name im Haftbefehl nicht erscheint, rate ich Euch zu verschwinden.«
    Als Wolf in jener Nacht in die Flammen des Lagerfeuers starrte, spürte er, dass die Falle zuschnappen würde. Er versuchte, die Visionen wieder heraufzubeschwören, die er gehabt hatte, als sie am Ufer der Themse lagerten und er voraussah, dass die Finger des Todes drei Grenzmark-Barone berühren würden. Wolf hatte das sichere Gefühl, dass Onkel Chirk einer der drei war, doch blieb ihm die Identität der anderen zwei verborgen. Er sah sich einem Dilemma gegenüber - sollte er seinem Vater sagen, was er ahnte, und ihm damit jede Hoffnung rauben? Als Roger sich zu ihm ans Feuer setzte, wurde Wolf plötzlich klar, dass sein Vater sich gegen einen Kampf entschieden hatte, um seinen Grenzmark-Kämpfern ein Blutbad zu ersparen. Wolf konnte nicht umhin, ihm Mut zu machen. »Vater, du wirst letztlich obsiegen.«
    Am nächsten Tag ritten Roger Mortimer und Chirk nach Shrewsbury und ergaben sich dem König. Kaum waren die beiden aus dem Sattel gestiegen, sahen sie sich von königlichen Gardisten umringt und wurden in Ketten gelegt.
    Roger war wie betäubt. »Mortimer of Chirk ist ein kranker Mann! Lasst ihn frei und übt Eure Rache an mir, Edward.«
    »Diese Absicht habe ich allerdings. Für keinen von euch gibt es ein Pardon. Hiermit konfisziere ich für die Krone alle Ländereien und Besitztümer, die einem Mortimer gehören. Außerdem befehle ich, dass Lady Mortimer und Eure Söhne eingekerkert werden.« Edward schwenkte die Hand. »Werft sie in das Verlies von Shrewsbury. Wenn wir mit den übrigen Verrätern fertig sind, werdet Ihr im Tower von London Euren Hochverratsprozess erwarten.«
    Mortimers graue Augen starrten Edward mit glühendem Hass an. Perverses Scheusal! Du bist der widerlichste König, der jemals über England herrschte. »Fluch über Euch, Edward Plantagenet! Denkt an diesen Tag, denn ich werde Euch in den Staub treten!«
     
    Am dritten Tag im Februar öffnete Brianna die Tür ihres Gemaches und las folgende Worte auf einem Pergament, das der Page ihr aushändigte: Es gibt Neuigkeiten. Kommt in den Stall. Die Unterschrift stammte von Simon Deveril.
    Brianna hüllte sich in einen Mantel und begab sich unverzüglich zum Treffpunkt.
    Simon, der im Eingang zu den Stallungen stand, legte den Finger an die Lippen. »Ihr habt Besuch.«
    Wolf Mortimer! Ich hatte eine Vorahnung, dass ich ihn bald sehen würde. Sie wollte zu den Pferdeboxen, als sie einen dunklen Mann erspähte, der ihren Zelter Venus striegelte. Er legte mahnend den Finger an die Lippen. Rickard! Du solltest in Irland sein. Einen Moment schlug ihr Herz vor Freude höher. Lieber Gott, mein Bruder ist gekommen, um mir schlechte Kunde zu bringen!
    »Du bist eine solch erlesene Schönheit geworden, wie ich es immer schon voraussah, Brianna. Leider bringe ich schlechte Nachrichten. Vor zwölf Tagen nahm der König Roger Mortimer und seinen Onkel Chirk in Shrewsbury gefangen und zog deren gesamten Besitz ein. Gegen seine Gemahlin und seine Söhne wurden Haftbefehle erlassen.«
    Brianna starrte Rickard entgeistert an.

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