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Medieval DeWarenne 03 - Der Wolf und die Lilie

Medieval DeWarenne 03 - Der Wolf und die Lilie

Titel: Medieval DeWarenne 03 - Der Wolf und die Lilie Kostenlos Bücher Online Lesen
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Mortimer sich ergab, um seine Leute zu schonen. Der Earl of Pembroke versicherte Mortimer, er würde begnadigt, Edward aber ließ ihn in Eisen legen und warf ihn in das Verlies von Shrewsbury Castle.«
    Aus Isabelles Gesicht wich die Farbe. »Woher weißt du das?«
    Brianna schüttelte den Kopf. »Ich kann Euch nur sagen, dass es jemand war, der zugegen war, jemand, dem ich mein Leben anvertrauen würde.«
    Isabelle fragte sich, ob es Briannas Verlobter Lincoln de Warenne war.
    »Der König beschlagnahmte den gesamten Grundbesitz der Mortimers. Mit den Burgen und Ländereien der Grenzmark-Barone verfuhr er ebenso.« Sie atmete tief durch. »Hugh Despencer feierte Weihnachten mit dem König. Ich wette, dass alles auf sein Drängen hin geschah.«
    Isabelle hatte die Armlehnen losgelassen. Sie ballte ihre Fäuste. Ihre Augen waren zwei blitzende Schlitze und ihre Lippen in einer verächtlichen Grimasse verzogen, die ihre Zähne sehen ließ. »Ich hasse, verachte und verabscheue diesen Schurken.« Ihre Worte kamen als halblautes Zischen.
    »Hugh Despencer ist völlig verkommen, sein Einfluss verheerend.«
    Isabelle schüttelte den Kopf. »Nein - nicht Hugh.« Sie atmete bebend aus. »Wenn ich von Edward sprach, tat ich es immer mit größter Vorsicht. Ich dachte es mir, sprach es aber nicht aus, weil es Hochverrat bedeutet hätte, schlecht vom König von England zu sprechen. Aber wenn ich das Gift, das sich in mir sammelt, nicht ausspucke und es jemand hört, werde ich daran sterben!«
    Brianna ließ sich vor der Königin auf die Knie nieder. »Mir könnt Ihr alles sagen, Isabelle. Ich werde Euer Vertrauen niemals missbrauchen.«
    »Ich verachte Edward Plantagenet mit allen Fasern meines Seins. Als Braut von dreizehn Jahren verliebte ich mich auf den ersten Blick, doch überschüttete er Gaveston, seinen Geliebten, geradezu mit Aufmerksamkeit, während er mich kaum beachtete. Edward gestattete ihm, nein, er ermutigte ihn, meine Eifersucht zu nähren, bis sie sich in meine Seele fraß und mein Herz zerbrechen ließ.
    Edward war besessen von seinem hübschen Spielzeug und ließ zu, dass Gaveston mir das Leben zur Hölle machte. Er und sein Gefolge von Gascognern bedienten sich aus den Schatztruhen, bis diese ausgeblutet waren, und Edward war so schwach, dass er sich allen nur denkbaren Perversionen hingab, bis sein Geliebter ihn an seinem Schwanz nach Belieben lenken konnte! Er dankte in seiner Rolle als König ab und ließ zu, dass das Land im Chaos versank, während er und sein Geliebter dem Laster frönten und ihre Gelüste befriedigten.
    Als Thomas of Lancaster Gaveston hinrichten ließ - nicht wegen der Verbrechen gegen mich, sondern gegen das Königreich, suchte Edward bei mir Trost und Freundschaft. Er flehte mich um Verzeihung für die Sünden an, die er gegen mich begangen hatte, und bat mich, seine Freundin zu sein. In mir glomm ein winziger Hoffnungsschimmer auf, und obschon ich wusste, dass er verdorben, schwach und bar jeder Moral war, schluckte ich meine Demütigung, meinen Schmerz und meinen Stolz hinunter und wurde schließlich seine Frau. Edward zu lieben brachte ich nicht über mich, doch war ich ihm eine pflichtbewusste Gattin und akzeptierte ihn als meinen Ehemann. Und den Kindern, die ich von ihm bekam, gelten meine ganze Liebe und mein Stolz.
    Als Hugh Despencer Chamberlain des Königshauses wurde und ich erfuhr, dass Edward wieder in seine alten Gewohnheiten zurückgefallen war, traf es mich wie ein betäubender Schlag. Was mich aber am tiefsten traf und was ich ihm nie verzeihen werde, ist der Umstand, dass er mein Bett teilte und meinen Körper benützte, während er gleichzeitig mit Hugh intim war. Er zeugte mein letztes Kind, ehe ich von seinen Ausschweifungen erfuhr. Edward entehrte mich und quälte mich mit Schande und Demütigungen.
    Damit nicht genug, ließ er zu, dass Hugh Despencer zum ungekrönten König wurde. Edward erlaubte ihm, mich, eine französische Prinzessin und Englands Königin, wie eine Magd zu behandeln. Despencer entließ meine Damen, verbannte meine Dienerschaft nach Frankreich und nahm mir meine Burgen, sodass ich bar aller Mittel war. Doch war es dieser Hurensohn Edward, der in seiner Haltlosigkeit alles zuließ. Wie er mich anwidert! Ich verabscheue ihn!
    Roger Mortimer erlöste mich aus diesem Fegefeuer und ließ Hugh Despencer verbannen. Nun hat Edward nicht nur die Verbannung aufgehoben, er hat Mortimer der Rache seines Liebhabers ausgeliefert. Edward Plantagenet, ich

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