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Meditation

Meditation

Titel: Meditation Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ajahn Brahm
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endlos gesessen habt und nichts dabei herauskommt. Diese wahren Lehrer sind da, wenn ihr euch während einer Meditationsklausur fragt, wie viele Tage es noch sind. Wenn jemand euch etwas Falsches in die Essschale füllt oder ihr gerade in die tiefe Meditation kommt und ausgerechnet dann eine Krähe krächzt oder irgendetwas anderes euch so richtig nervt – das ist immer ein Kruba Ajahn. Diese Dinge wollen betrachtet, belauscht, durchdrungen und verstanden werden.
    Der Leere entgegen
    Wenn ihr die Wahrheit vom Leiden verstanden habt, seht ihr die Welt als einen Müllhaufen an. Und weil es alles Müll ist, löst ihr euch davon. Wovon ihr euch löst, das verblasst und schwindet – Viraga . Das geschieht ganz natürlich, ihr müsst nichts zum Verschwinden bringen. Es ist keine Entscheidung, kein vom Denken herbeigeführter Willensakt: »Oh, ich will diese Leute, diese Krähen, diese Ameisen auf dem Weg, dieses Frieren los sein!« Da ist dann überhaupt nichts mehr loszuwerden. Es ist nicht mehr eure Angelegenheit. Wenn wir von Vereinfachung unseres Lebens und von Verzicht auf Besitz sprechen, ist eigentlich das gemeint. Ihr verzichtet nicht nur auf äußere Dinge, sondern auch auf eure »geistigen Habseligkeiten« – die alten Gewohnheiten, das Nachtragen, das Hängen an allem, was euch lieb geworden ist. Ihr weist alles von euch, was euch doch nur zermürbt, was euch einengt und begrenzt.
    Die meisten Menschen sind Gefangene ihrer Vergangenheit. Sie sind so mit ihrer Vergangenheit identifiziert, dass sie sie für das halten, was sie sind, für ihr Ich oder Atta . Und da sie so identifiziert sind, sehen sie die Vergangenheit als ihre »Sache« an, sie klammern sich daran fest und leiden entsprechend. Aber das muss nicht so sein, man kann von der Vergangenheit auch lassen. Die Tür dieser Gefängniszelle steht immer offen, ihr könnt jederzeit einfach rausgehen. Glaubt nicht, dass die Vergangenheit erst »aufgearbeitet« werden müsste, das reden euch nur eure Schuldgefühle ein. Ihr könnt das alles ganz und gar loslassen, sich selbst überlassen; wenn ihr den Mumm dazu habt, könnt ihr das alles verschwinden lassen.
    Wendet also Dukkha-Sanna an, die »Wahrnehmung des Leidens«, und fragt euch, was das Festhalten an der Vergangenheit einbringt. Seht es als das, was es ist, nämlich Leid; dann löst euch von der Vergangenheit und lasst sie verblassen. Ihr denkt dann nicht einmal mehr an eure Vergangenheit. Sobald ihr verstanden habt, dass diese Dinge einfach nur leidvoll sind, stellen sich Verzicht und Ablehnung als direkte Folge ein, und je tiefer ihr versteht, desto mehr verblassen die Dinge. Irgendwann gehören sie einfach nicht mehr zu eurem »Repertoire«. Ihr seht euch die Welt da draußen an, und sie schwindet. Ihr sitzt in eurer Hütte, und die ganze Welt verschwindet. Darum geht es bei der Meditation, und jetzt wisst ihr es. Meditation ist die Kunst, die Dinge verblassen und schwinden zu lassen, sie verflüchtigen sich. Sie ist eine Bewegung in Richtung Leere.
    Etwas ganz Wichtiges, das verschwinden muss, wenn die Meditation Fuß fassen soll, ist das Denken. Dazu muss das Denken aber erst einmal verstanden sein. Macht es zum Gegenstand eurer Betrachtung und seht zu, was es wirklich ist. Wohin bringt euch das Denken? Ihr werdet feststellen, dass das Denken eigentlich nicht eure Angelegenheit ist. Habt ihr euer Denken ganz verstanden, werdet ihr es nicht mehr kontrollieren wollen, sondern nehmt die Nibbida -Haltung ein. Oder mit einem Bild aus den Suttas (zum Beispiel MN 20): Betrachtet das Denken als einen Hundekadaver, den ihr eurem Geist gleichsam um den Hals legt. Wenn ihr das so sehen könnt, werden ihr euch fragen, weshalb ihr euch so etwas antut. Die automatische Reaktion kann dann nur darin bestehen, dass ihr das Denken abwerft, wie ihr einen fauligen, schmutzigen und stinkenden Hundekadaver abwerfen würdet. Dazu kommt es, wenn ihr wirklich verstanden habt und wisst, dass diese Dinge »nicht eure Sache« sind. Ihr weist sie zurück oder besser: Zurückweisung geschieht. Ihr schlagt eine andere Richtung ein, nicht mehr in die Welt, sondern jetzt in den Geist.
    Es geschieht wie von selbst
    Nibbida hält die Asavas an, die »Ausströmungen« des Geistes. Ihr kennt das alle: Ihr sitzt da und meditiert und tut nichts, und dann strömen plötzlich Gedanken aus – was ihr nach dem Retreat tun werdet, was für Aufgaben euch erwarten, wie die Antwort auf eine Frage lauten mag, die euch beschäftigt. Der Geist

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