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Meditation

Meditation

Titel: Meditation Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ajahn Brahm
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fließt von seiner Mitte weg, und diese Bewegung nennen wir Asava . Warum fließt der Geist nach außen? Weil er sich für die Welt interessiert. Er sieht das Leid der Welt noch nicht klar genug, er versteht noch nicht. Wenn ihr die Welt da draußen nicht versteht, glaubt ihr, sie sei eure Sache. Vielleicht versprecht ihr euch von der Welt, dass sie Spaß macht, dass eure Studien zu etwas führen werden, dass es erstrebenswert ist, die Dinge der Welt sinnvoll zu arrangieren. Wenn ihr euch jedoch löst, verblasst das alles und die Asavas , die Ausströmungen, hören auf. Dieses Gefühl, die Welt sei wichtig, verschwindet, weil ihr begriffen habt, dass sie euch nichts angeht. Hat sich die Außenwelt einmal verabschiedet, verschwinden auch Vergangenheit, Zukunft und das Denken, und dann kommt eure Meditation richtig in Schwung.
    In der Loslösung von der Außenwelt geschieht Meditation ganz einfach. Ihr macht das Meditieren nicht, das ist ganz wichtig. Ich höre es gar nicht gern, wenn irgendwo gelehrt wird, man müsse Willenskraft aufbieten, um den Atem zu verfolgen. Bietet lieber Weisheitskraft auf. Weisheit offenbart euch, dass die Welt leidvoll ist, und dann löst ihr euch davon, Nibbida geschieht. Es geht gar nicht anders, es geschieht von selbst. Einsicht in das Leiden der Welt und Loslösung – die beiden sind die Basis, zu der ihr immer wieder zurückkommt. Je weiter ihr euch löst, desto leichter wird die Meditation. »Leichter« heißt einfach, dass Meditation schlichtweg geschieht.
    Ihr löst euch von der Welt, ihr wendet euch nach innen, und so seid ihr im gegenwärtigen Augenblick. Vielleicht verfolgt ihr den Atem, aber mit tiefem Verständnis löst ihr euch sogar davon. Ihr kontrolliert den Atem nicht, ihr versucht nichts zu ändern. Der Atem strömt von selbst ein und aus, ihr wisst, dass er nicht eure Sache ist. Nibbida erfasst auch den Atem und er verblasst. Der Buddha beschrieb das Atemgewahrsein als einen Teil der Körperbetrachtung (MN 118). Wenn ihr also seht, dass der Atem nichts mit euch zu tun hat, wenn ihr euch von ihm löst, schwinden eigentlich die letzten Reste von Körper- und Sinnesbewusstsein. Von da an ist der Weg in die Tiefe frei. Der Körper und die fünf Sinne sind endlich weg und entsprechend tief und wunderbar wird eure Meditation.
    Löst euch von den Leiden der Welt, macht euch überhaupt nicht mehr an der Welt zu schaffen, versucht nicht einmal zu bleiben, überlasst alles einfach sich selbst, und ihr werdet das haben, was ihr von Anfang an wolltet: Frieden und Glück. Warum legen sich die Leute auf ihrer Suche nach Glück mit der Welt an? Und ihr – glaubt ihr noch, dass ihr auf diese Art glücklich werden könnt? Da findet ihr nur Überdruss und Abstumpfung und oft genug Depression. Nur der Weg des Nibbida führt zu wahrem Glück. Da seid ihr still und in Frieden, weil einfach so viel verschwunden ist.
    Und erst dann wisst ihr, dass das alles von Anfang an nichts als Leid war. Die fünf Sinne sind Leid, die Welt ist Leid. Sprechen und Denken sind Leid. Klöster sind Leid, Regen ist Leid, Studieren ist Leid, alles, was ihr tut, ist Leid. Essen ist Leid. Alles. Wenn ihr euch löst und nach innen wendet, dahin, wo für Mara kein Platz ist, findet ihr Freiheit von Leiden, herrliche Freiheit. Und das ist der Zugang zu den tiefen meditativen Zuständen, die wir Jhanas nennen. Ihr erarbeitet euch Jhana nicht, sondern ihr löst euch von der Welt. Löst euch vom Denken, von der Welt, vom Körper, und Jhana geschieht ganz einfach. Das ist wieder so eine automatische Reaktion, zu der es kommt, wenn ihr erfasst habt, dass alle diese Dinge nicht eure Sache sind.
    Stille
    Ich habe mich schon immer bemüht, diesen Körper gesund und fit zu halten. Ich wasche ihn, versorge ihn, lasse ihn ruhen und sich erholen. Aber wenn ich meditiere, sage ich: »Nicht meine Sache.« Ich sitze einfach da und löse mich von allem. Ich bin der Abt, aber wenn ich meditiere, löse ich mich vom Kloster und von allem anderen. In meiner Höhle gibt es nichts, was zu tun wäre. Ich bin nicht mein Körper, nicht meine Vergangenheit oder Zukunft. Ich sitze einfach da und lasse alles verblassen, verschwinden.
    Ich löse mich und erlebe Nibbida und daraus wird Viraga. Viraga wiederum führt zu Upasama – Stille, Ruhe, Frieden. Wahrer Frieden, in dem die Außenwelt verschwindet und man absolut still wird, ist herrlich. Der Geist regt sich nicht und kann nicht am Körper oder an Vergangenheit und Zukunft andocken. Er ist

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