Medizin der vier Temperamente

energetische Gesamtverfassung des Körpers. Diese Pulsdiagnostik braucht jahrelanges Training. Ein guter Therapeut muss zehn einfache Pulskategorien, zum Beispiel Größe, Kraft, Geschwindigkeit, Fülle, Härte, Temperatur, Rhythmik) und drei Qualitäten (zu viel, zu wenig, passend) erfühlen können. Neben den 30 einfachen Pulsen gibt es auch noch zusammengesetzte Pulse mit klingenden Namen – etwa der »gazellenartige Puls«.
    Die ausführliche Pulsdiagnose, insbesondere bei Erkrankungen, sollten Sie dem erfahrenen Therapeuten überlassen. Das heißt nun aber nicht, dass Sie nicht selbst die Finger auflegen dürften, um Ihren Puls zu erspüren:
Setzen Sie sich entspannt an einen Tisch und legen Sie Ihren linken Arm auf der Platte ab.
Drehen Sie die Innenseite des linken Armes zu sich.
Orientieren Sie sich an dem kleinen Höcker unterhalb des Daumenballens. Etwas darunter befindet sich die sogenannte Radialis-Arterie.
Platzieren Sie die Fingerkuppe des Mittelfingers der rechten Hand auf die Arterie. Legen Sie nun Zeige- und Ringfinger eng davor und dahinter. Dann sollten Sie das lebendige Pulsen an allen drei Fingerkuppen spüren:
Ein starkes Feuerprinzip, also die Qualität »Warm«, lässt den Puls schnell und »energiereich« schlagen.
Ein schwaches Feuerprinzip, also die Qualität »Kalt«, macht den Puls langsam und »zusammengezogen«.
Ein starkes Wasserprinzip, also die Qualität »Feucht«, bewirkt einen weichen, teigigen und schlüpfrigen Puls.
Ein schwaches Wasserprinzip, also die Qualität »Trocken«, steht für einen profilierten, harten und dünnen Puls.
    Aus diesen Kategorien kann man vier Temperamente-Pulse ableiten und sie sich anhand von Symboltieren einprägen (siehe folgende Tabelle): Die Pulsqualität kann sich natürlich durch diverse Faktoren rasch ändern – etwa durch sportliche Tätigkeit, Schlafen, Aufnahme von Nahrungsmitteln, wechselnde Tageszeit sowie emotionale Stimmung.
    Temperamente-Puls und Symboltiere
Temperament
Sanguinisch
Cholerisch
Melancholisch
Phlegmatisch
Qualität
warm-feucht
warm-trocken
kalt-trocken
kalt-feucht
Pulsqualität
mäßig schnell,
    weder hart
    noch weich,
    spielender
    Rhythmus
schnell, starke
    Energie, klar
    definiert
langsam,
    zusammenge-
    zogen, dünn,
tief, langsam
    weich,
    gleitend
Symboltier
Delfin
Leopard
Schlange
Schwan
Atmung ist Bewegung
    Der Zusammenhang von Vital-Energie und Atem lässt sich leicht studieren: Ein gestresster, verkrampfter und kraftloser Mensch atmet sehr flach und rutscht dadurch immer tiefer in die Kraftlosigkeit hinein.
    Der Umstand, dass der Atem körperliche und spirituelle Energien beeinflusst, wird von allen Weltreligionen im Rahmen von Meditation und Gebet berücksichtigt: Zur Tradition der abendländischen Spiritualität gehört eine Atemmeditation, durch die man die Vital-Energie stärken kann. Daneben lässt sich die Vital-Energie auch durch ätherische Öle aktivieren. Nutzen Sie diese Weisheit, um sich von Atemblockaden zu befreien. Bringen Sie frischen Wind in Ihr Leben!
    Atmen ist mehr als ein mechanisches Einziehen und Ausstoßen von Luft. Atmen ist die Bewegung, in welcher der Mensch sich öffnet und schließt, sich hingibt und neu empfängt. Eine Atemstörung ist nicht nur eine körperliche Angelegenheit, sondern eine energetische Störung des ganzen Menschen: Schlechtes Atmen ist Ausdruck und Ursache dafür, dass der Mensch insgesamt blockiert ist.
    Vital-Energie und Herz stärken
    Herzschlag und Puls sind ein unmittelbarer Ausdruck der Vital-Energie. Achten Sie deshalb auf die Sprache Ihres Herzens und Pulses und stärken Sie Ihre Vital-Kraft. Die traditionelle abendländische Medizin kennt hierzu drei Felder:
Richtige Ernährung: Die Basal-Energie des Bauchzentrums (siehe > ) wirkt auch auf die Vital-Energie des Herzzentrums.
Richtige Rhythmik: Die Vital-Energie lässt sich durch den Atem, aber auch durch die Balance von Ruhe und Bewegung sowie von Wachen und Schlafen positiv beeinflussen.
Richtige Körperenergetik: Die Vital-Energie kann man durch Baden und Saunieren, durch die Kleidung und ein gutes Wohnklima fördern.
    Richtiges Atmen ist dem Menschen eingeboren. Durch Einseitigkeiten in der Lebensführung können sich allerdings Fehlhaltungen ausprägen, die das richtige, natürliche Atmen überlagern. Folgende drei Atmungsfehler sind weit verbreitet:
Man atmet nicht voll aus und betont das Einatmen zu stark.
Das Zentrum der Atemdynamik liegt nicht in der Leibmitte, wo es hingehört (Bauchatmung), sondern