Medizin der vier Temperamente
rutscht nach oben (Brustatmung).
Man lässt den Atem nicht geschehen, sondern versucht, das Atmen künstlich zu gestalten.
Der richtige Atem ist hingegen durch folgende Qualitäten gekennzeichnet:
Man verströmt sich im Ausatmen vertrauensvoll und ohne Reserven zurückzubehalten. Das Einatmen kommt von allein.
Das Zentrum der Atemdynamik liegt in der Leibmitte.
Man lässt das eingeborene Atmen zu – nicht ich atme, sondern es atmet ganz von selbst in mir.
Einige christliche Klöster bieten heute Meditationskurse für Laien an.
Herzmeditation
Wenn wir das Wort Meditation hören, denken wir üblicherweise zuerst an Yoga und Buddhismus. Doch auch die westliche Kultur kennt Meditation. Die Grundlagen der abendländischen Herzmeditation liegen in Ägypten, Palästina, Syrien und Griechenland. Sie wurde von den frühen christlichen Mönchen und Nonnen seit dem 4. Jahrhundert gepflegt und gelehrt. Die zweite Phase dieser Meditationslehre bildete das Mittelalter: Im griechischen Christentum entwickelte sich der Berg Athos zum Zentrum der Herzmeditation. Im abendländischen Christentum waren es die Orden der Kartäuser, Zisterzienser, Franziskaner und Dominikaner, in denen die Herzmeditation geübt wurde. Auch wenn diese Meditation ursprünglich eine religiöse Übung ist, lässt sie sich in ihrer Grundstruktur unabhängig von einem religiösen Bekenntnis üben.
Meditationsübung
Vorbereitung: Suchen Sie sich einen Ort, an dem Sie 15 Minuten lang vor Störungen sicher sind. Sie brauchen entweder einen Stuhl oder Sessel, auf dem Sie eine Viertelstunde ohne Unbehagen entspannt ruhig sitzen können, oder falls Sie schon Meditationserfahrung haben, einen Meditationshocker oder ein -kissen auf einer geeigneten Matte.
So wird es gemacht: Nehmen Sie einen entspannten und gelösten, aber aufrechten Sitz ein. Die Augenlider sind gesenkt, aber nicht ganz geschlossen. Die Hände liegen vor dem Magen wie zwei Schalen ineinander.
Nehmen Sie Ihren lebendigen Atem wahr, der wie Ebbe und Flut in Ihnen kommt und geht.
Nehmen Sie Ihren Atem bei jedem Ausatmen bewusst wahr – eine Bewegung der Lösung und Entspannung.
Spüren Sie dabei, wie Sie sich durch das gelöste Ausatmen im Leib entspannen. Gehen Sie dabei die einzelnen Glieder Ihres Leibes durch: Beine, Hüften, Rücken, Bauch, Arme, Schultern, Nacken, Kopf.
Stellen Sie sich vor, das Ausatmen hätte einen Klang. Sie können einen nicht-religiösen Klang wählen, etwa das Wort »Du« oder den Klang des Vokals »o«. In der klassischen Originalübung wird der Name »Jesus« verwendet.
Legen Sie den Klang des Wortes in das Ausatmen. Singen Sie den Namen beim Ausatmen auf geistliche Weise – das heißt nicht mit Mund oder Stimmbändern sondern im Geiste.
Spüren Sie den Klang des ausströmenden Atems innerlich in der Herzgegend. Spüren Sie, wie sich Ihr Herz im Klang des Ausatmens öffnet und lebendig wird.
Zur Beendigung der Meditation blinzeln Sie mit den Augen, recken Arme und Beine, dehnen den Nacken und erheben sich langsam und vorsichtig, weil während der Meditation der Blutdruck ein wenig absinken kann.
Aromatherapie
Mit Aromatherapie bezeichnet man die Anwendung von aromatischen Substanzen – insbesondere von ätherischen Ölen –, um Körper, Geist und Seele positiv zu beeinflussen. Aromatische Naturstoffe werden seit der Antike für medizinische Zwecke verwendet und sind auch im kosmetischen Bereich unverzichtbar. Im Mittelalter wurden Duftstoffe meistens in luxuriösen Riechdosen oder -kugeln eingesetzt. Heute geschieht die Aromatisierung meistens durch Duftlampen.
In der Vier-Temperamente-Medizin werden Aromen gezielt zu Heilzwecken eingesetzt.
Der Dufteindruck
Der Dufteindruck ist eine vielschichtige Wahrnehmung, die sich nur schwer in Worten ausdrücken lässt. Es hat sich allerdings eingebürgert, von drei Noten eines Duftes zu sprechen:
Die Kopfnote ist zu Beginn des Dufteindrucks wahrnehmbar und leicht flüchtig. Sie besteht musikalisch gesprochen aus den hohen Tönen.
Die Herznote liegt unter oder hinter der Kopfnote und steht für den eigentlichen Duftcharakter. Musikalisch gesprochen wären das die tragenden Mitteltöne.
Die Basisnote besteht aus tiefen und schweren Bestandteilen, über denen sich alle anderen Duftnoten aufbauen. Musikalisch gesprochen handelt es sich also um das Bassfundament.
Die Duftwirkung
Die Wirkung von Düften auf den Körper ist unstrittig. Klinische Studien belegen zum Beispiel die therapeutische Wirksamkeit von Eukalyptus-,
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