Medstar 02 - Jedi-Heilerin
müssen zu vermeiden, sich ihr gegenüber durch einen fehlgeleiteten Gedanken oder ein falsches Gefühl zu verraten. Es hatte keinen Sinn, wenn die Jedi dem neuen Agenten auf die Schliche kam - dann würde die Schwarze Sonne noch mal ganz von vorn anfangen müssen, und das wäre ... ärgerlich.
Vielleicht konnte er sie umbringen. Er verwendete einige Gedanken darauf. Das würde nicht sonderlich schwierig sein, und damit wäre die unmittelbare Sorge aus der Welt geschafft. Möglicherweise...?
Nein. In der Galaxis waren bloß wenige Dinge gewiss, doch eins davon war: Wenn man irgendwo, egal wo, einen Jedi tötete, kamen immer andere Jedi, um der Sache auf den Grund zu gehen. Er konnte diesen Padawan mit Leichtigkeit ausschalten, aber als Nächstes bekam er es vielleicht mit einem Jedi-Ritter oder sogar einem Meister zu tun, und mit denen fertigzuwerden, bereitete schon mehr Probleme. Besser, man arrangierte sich mit dem d'javl, den man kannte, als mit dem d'javl, den man nicht kannte, wie das alte Sprichwort besagte.
Die Padawanschülerin beendete ihr Heilritual. Die Augenlider des Soldaten öffneten sich flackernd. Durch den Schleier konnte Kaird sehen, dass sich die Brust des Mannes sanft und regelmäßig hob und senkte und sich seine Augen unter den Lidern in heilsamem, traumerfülltem Schlaf bewegten. Was auch immer sie getan hatte, es hatte gewirkt.
Als sie an ihm vorbeiging, nickte sie ihm zu - eine Geste des Respekts und der Dankbarkeit von einem Heiler zum anderen. Kaird erwiderte das Nicken und sorgte dafür, dass seine Gedanken nichtssagend blieben, bis er zu dem Schluss gelangte, dass sie das Gebäude verlassen hatte. Dann lächelte er.
Er entschied, dass es für ihn fürs Erste am meisten Sinn machte, seine Energie darauf zu konzentrieren, für die Schwarze Sonne einen neuen Partner zu finden und für ihre Sache zu rekrutieren. Dann, sobald der Bota-Strom erneut floss, konnte er sich um alle anderen Probleme kümmern, die womöglich auftauchten. Denn wenn die Schwarze Sonne eines war, dann anpassungsfähig.
4. Kapitel
Ein Spion im feindlichen Lager zu sein, war nicht einfach. Nichts an dieser Feststellung war sonderlich originell oder überraschend - diese Eigenschaften barg die Wahrheit nur selten in sich. Doch das machte die Sache nicht im Geringsten weniger schwierig. Wenn man verdeckt in einer gegnerischen Militärbasis arbeitete, musste man mehr Augen als ein Gran haben und so wachsam wie ein H'nemthe-Mann sein. Man musste sich stets der Tatsache bewusst sein, dass ein Spion ein Außenseiter war, ein Eindringling. Man durfte seine Deckung nie sinken lassen, nicht einmal für eine Sekunde.
Nicht, dass irgendjemand Grund hatte, den Spion zu verdächtigen - umso weniger jetzt, wo sich gezeigt hatte, dass der Hutt und der ehemalige Admiral nicht das gewesen waren, was sie zu sein vorgaben, ganz zu schweigen vom Tod der beiden. Aber das hier war Krieg, und im Krieg wurden Spione kurzerhand exekutiert, wenn man sie erwischte. Und sie wurden erwischt - viele von ihnen -, an Orten, an denen so etwas weit weniger wahrscheinlich war, als bei einer Flehr auf irgendeinem einsamen, abgelegenen Planeten am hinteren Ende der Galaxis.
Noch weiter verkompliziert wurde die Sache durch den Umstand, dass es Todesfälle gegeben hatte. Todesfälle, für die der Spion, der unter zwei Decknamen zwei Meistern diente - als Säule Count Dookus Separatistenstreitkräften und als Linse der Schwarzen Sonne -, zumindest teilweise verantwortlich gewesen war. Spielte es für die Toten eine Rolle, ob derjenige, der dafür verantwortlich war, als Säule oder Linse bekannt war? Nein. Spielte es für eine der beiden Geheimidentitäten eine Rolle, wenn die andere aufflog und hingerichtet wurde? Das war ein klägliches Lächeln wert.
Säule - der erste Spitzname war der, mit dem sich der Spion am ehesten zu identifizieren pflegte, da die Separatisten ihn vor der Schwarzen Sonne rekrutiert hatten - mochte viele dieser Leute. Der kürzliche Tod von einem der Ärzte war überraschend schmerzvoll gewesen, auch wenn er nicht die Folge einer verdeckten Operation gewesen war. Säule hatte schon häufig über die Gefahren nachgegrübelt, die es mit sich brachte, untergetaucht inmitten des Feindes zu leben. Selbst, wenn man lange genug unter einer Meute von Mördern weilte, konnte man gewisse Bande zu einigen von ihnen aufbauen. Und keiner von den Ärzten, Schwestern und dem Pflegepersonal hier war ein Mörder - sie waren allesamt
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