Medstar 02 - Jedi-Heilerin
Heiler, und wenn ein Feind fiel und zu ihnen gebracht wurde, versorgten sie den Verwundeten mit demselben Geschick und derselben Hingabe wie einen ihrer eigenen Leute. Es war ihre Pflicht, Leben zu retten, nicht, über sie zu urteilen.
Auch das machte es schwer, wenn der Spion ihnen - ob nun als Säule oder als Linse - Schaden zufügen musste, wie es manchmal nötig geworden war. Es stimmte, dass das langerwartete Ende rechtschaffenen Beweggründen entsprang - die selbst nach Jahrzehnten noch schmerzten -, doch zuweilen schien das Ziel unmöglich weit entfernt, verborgen in einem Nebel, der so dicht war wie die Dämpfe, die aus den endlosen Sümpfen herüberwehten, und die Kleinigkeiten des alltäglichen Lebens - ebenso wie Freundschaften, Ängste, Bündnisse - neigten dazu, einem in die Quere zu kommen.
Säule seufzte. Man konnte keine Holzhäuser bauen, ohne Bäume zu fällen, aber das machte es kein bisschen angenehmer, wenn eine riesige Blauwaldtanne auf jene stürzte, die man als Freunde und Kollegen betrachtete. Doch daran führte kein Weg vorbei - so schmerzvoll es auch manchmal sein mochte, das gehörte zur Pflicht, und es musste getan werden. Was das anging, gab es keine andere Möglichkeit. Keine.
Säule stand vor dem Fenster der Wohneinheit und blickte auf die Basis hinaus. Flehr Sieben war mittlerweile größtenteils wieder aufgebaut worden. Der »Umzug« von den Tiefebenen ins Hochland war mit relativ wenigen Problemen vonstattengegangen. Das Verwaltungszentrum, die Versorgungsgebäude und - am allerwichtigsten - die medizinischen und chirurgischen Bauten waren von den Konstruktionsdroiden in weniger als zwei der lokalen Tageszyklen errichtet worden, wobei ein drongarianischer Tag bloß etwas mehr als dreiundzwanzig Standardstunden lang war. Die Cantina und der Speisesaal standen am dritten Tag vor Einbruch der Nacht. Zumindest oberflächlich schienen die Dinge wieder normal zu laufen.
Doch das hatte seinen Preis gehabt.
Die Umstationierung, die unter schwerem Beschuss durch die Separatisten erfolgt war, hatte den Verlust von drei Patienten gekostet - alle aufgrund von Traumata, die durch den Standortwechsel ausgelöst wurden -, fünfzehn Leute waren verletzt worden, und ein Arzt hatte den Tod gefunden: Zan Yant.
Das war eine gewaltige Schande. Yant war nicht bloß ein ausgezeichneter Mediziner gewesen, sondern auch ein hervorragender Musiker, der zuweilen die gesamte Basis mit der Magie seiner Quetarra in den Bann gezogen hatte. Er konnte dieses Instrument wahrhaftig zum Singen bringen, ihm Melodien entlocken, die so ergreifend schön waren, dass sie imstande zu sein schienen, sterbende Soldaten von der Schwelle der Ewigkeit ins Leben zurückzurufen.
Doch es gab keine Kompositionen, keine Fugen, keine Rhapsodien, die Zan Yant zurückrufen konnten.
Säule wandte sich vom Fenster ab und dem Tisch zu, der den Großteil einer Wand einnahm. Die Separatisten warteten darauf, die jüngsten Neuigkeiten zu erfahren, und es war nötig, eine der komplexen verschlüsselten Nachrichten zu verfassen und sie an Dookus Streitkräfte zu schicken. Der Prozess war schwerfällig und kompliziert: Sobald man die Botschaft mithilfe des sperrigen Codes verschlüsselt hatte, verlangte das Sicherheitsprotokoll, sie mittels Sublichtwellen durch eine Hyperraum-Wurmloch-Verbindung zu übermitteln, anstatt mit dem üblichen Subraum-Trägerimpuls. Alles in allem eine recht ausschweifende und langweilige, aber notwendige Angelegenheit - gelang es einem nicht, solche Nachrichten fristgerecht zu entschlüsseln, konnte sich das als fatal erweisen. Die Warnung vor dem Angriff, bei dem Dr. Yant umgekommen war, war in einer dieser Botschaften enthalten gewesen, und hätte Säule sie schneller dechiffriert, wäre Yants Leben möglicherweise noch für eine kleine Weile länger verschont geblieben. Das war eine Lektion, die einem im Gedächtnis blieb. Wie mühselig und zeitraubend der Prozess auch immer sein mochte, Säule brauchte Dookus Ressourcen und seine Unterstützung, um die Republik zu bezwingen, und dafür mussten gewisse Opfer gebracht werden.
Da war es am besten, sich damit abzufinden. Denn auch in Zukunft würde die Sache nicht einfacher werden ...
Eines musste Den Klo Merit lassen - der Equani-Therapeut hatte vor Überraschung nicht einmal mit einem Schnurrhaar gezuckt, als der Reporter anstelle von Jos Vondar aufgetaucht war. Tatsächlich kam der Ratgeber von ihnen beiden mit der Situation wesentlich besser zurecht als
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