Meer der Liebe
hier und da platzierten Teppichläufer bewiesen Geschmack. Immerhin schien er Zeit gefunden zu haben, Grünpflanzen zu besorgen.
Der groÃe Kamin an der einen Seite beherrschte das Zimmer, eine Treppe führte von dem offenen Raum hinauf in die zweite Etage.
Megan suchte nach ihren beiden Statuen, konnte sie jedoch nirgends entdecken. Sie fragte sich, was er wohl mit ihnen gemacht haben mochte.
»Es ist ein wunderbares Haus, Catch.«
Sie ging zum Fenster und sah auf die leicht abfallende und von einer hohen Hecke umrandete Rasenfläche.
»Kann man von der Dachterrasse aus das Meer sehen?«, fragte sie.
Als sie keine Antwort bekam, drehte sie sich zu ihm um. Das Lächeln erstarb auf ihren Lippen, als sie seinem intensiven Blick begegnete. Ihr Herz begann schneller zu schlagen.
Das da war der Teil von ihm, vor dem sie sich fürchtete. Dieser eindringliche Mann hatte nichts mit dem galanten Verehrer gemein, der ihr Narzissen zum Fenster hinaufwarf.
Als er mit beiden Händen ihr Gesicht umfasste, lehnte sie den Kopf zurück. Er strich ihr übers Haar, und dann senkte er langsam seinen Mund auf ihre Lippen. Doch plötzlich hielt er kurz inne, um ihr in die Augen zu schauen, so als verspüre er eine plötzliche Unsicherheit.
Doch als er sie küsste, war sein Kuss leidenschaftlich und fordernd, und Megan erwiderte diesen Kuss mit aller Inbrunst.
Es war dumm von ihr gewesen, sich einreden zu wollen, sie sei nicht verliebt in Catch. Eine Närrin, die wirklich geglaubt hatte, ihr Herz mit Argumenten des Verstandes zum Schweigen zu bringen.
Als Catch die Lippen von ihr löste, legte sie die Wange an seine Brust und schlang die Arme um seine Hüfte. Er zögerte unmerklich, dann zog er sie enger an sich heran und drückte einen Kuss auf ihr Haar.
»Sagtest du etwas?«, murmelte er.
»Hm? Wann?«
»Vorhin.« Sanft massierte er ihren Nacken, und ein angenehmer Schauer lief ihr über den Rücken. Sie versuchte sich an die Welt zu erinnern, wie sie vor dem Kuss gewesen war.
»Ich glaube, ich fragte, ob man von der Terrasse aus das Meer sehen kann.«
»Ach ja.« Wieder legte er die Hände um ihr Gesicht und küsste sie lange und ausgiebig. »Kann man.«
»Zeigst du es mir?«
Seine Umarmung wurde fester, und schon schloss Megan in Erwartung des nächsten Kusses die Augen.
Doch Catch trat von ihr zurück und hielt sie nur bei den Händen.
»Nach dem Dinner.«
Megan lächelte. »Wir essen hier?«
»Ich hasse Restaurants.« Damit zog er sie mit sich Richtung Küche.
»Eine seltsame Einstellung für jemanden, der ein Restaurant besitzt.«
»Sagen wir einfach, es gibt Gelegenheiten, zu denen ich eine intimere Atmosphäre vorziehe.« Er stieà die Tür zur Küche auf, und Megan sah sich interessiert in dem Raum mit viel Holz und Edelstahl um.
»Und wer kocht dieses Mal?«
»Wir beide.« Er grinste jungenhaft. »Wie magst du dein Steak?«
Vollmundiger Rotwein gehörte zum Essen, ebenso wie ein Dutzend weiÃe Kerzen in Messingständern auf dem Sideboard hinter ihnen.
Megan fühlte sich wunderbar entspannt und gelöst, während der schwere Wein seine Wirkung tat und ihr leicht zu Kopf stieg. Und sie war völlig hingerissen von dem Mann, der ihr gegenübersaÃ.
Als sie sich erhob, um den Tisch abzuräumen, schüttelte Catch den Kopf.
»Nicht jetzt. Heute Nacht ist Vollmond.«
Sie folgte ihm, ohne zu zögern, die Treppen hinauf und durch das groÃe Schlafzimmer, von wo aus breite Flügeltüren auf einen kleinen Balkon führten. Von dort ging eine Treppe hinauf auf die Dachterrasse.
Megan hörte die Wellen, noch bevor sie beim Geländer angekommen war. Direkt hinter der Hecke sah sie die schäumende Brandung. Gischt krönte die Brecher, weià schimmernd im Licht des Mondes und unzähliger Sterne.
Sie atmete tief durch und lehnte sich an die Holzumrandung der Terrasse.
»Es ist wunderschön hier oben. Mir wird es nie langweilig, den Wellen zuzuschauen.« Sie hörte das Klicken eines Feuerzeugs, und das Aroma von Tabak mischte sich mit der salzigen Luft.
»Hast du je daran gedacht, zu reisen?«
Megan zuckte mit den Schultern, es war eine rastlose, verlegene Geste. »Ja, natürlich. Aber im Moment ist das einfach nicht möglich.«
Catch zog an seiner Zigarette und betrachtete sie durch den Rauch. »Wohin würdest
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