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Meer der Liebe

Meer der Liebe

Titel: Meer der Liebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nora Roberts
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zu verkaufen?«
    Die unterschwellige Panik in ihrem Ton entging ihm nicht. Beruhigend tätschelte er ihre Hand. »Darüber denken wir im Moment noch nicht nach. Erst einmal müssen wir zusehen, dass wir die Geräte bis zu den Osterfeiertagen repariert bekommen. Warum trägst du heute Abend nicht das gelbe Kleid, das ich so gern an dir sehe, Megan? Das mit dem passenden kleinen Jäckchen. Da muss ich immer an den Frühling denken.«
    Megan überlegte, ob sie nicht weiter nachhaken sollte, doch dann schob sie alle ihre Fragen beiseite. Es war praktisch unmöglich, etwas aus ihrem Großvater herauszubekommen, wenn er beschlossen hatte, ein Thema zu beenden.
    Â»Also schön. Ich gehe nach oben und nehme ein Bad.«
    Â»Megan.« Auf seinen Ruf hin drehte sie sich an der Tür zu ihm um. »Amüsier dich gut. Manchmal ist es besser, den Dingen ihren Lauf zu lassen.«
    Nachdenklich sah Timothy Miller seiner Enkelin nach und strich sich über den weißen Bart.
    Eine knappe Stunde später begutachtete Megan sich im Spiegel. Das Gelb des Kleides verlieh ihrer Haut einen warmen Schimmer, der schlichte Schnitt betonte ihre schlanke Figur, die dünnen Träger gaben Arme und Schultern frei.
    Ausgiebig kämmte sie sich das Haar. Die kleinen goldenen Kreolen in den Ohrläppchen waren ihr einziger Schmuck.
    Â»Hey, Megan!«
    Mit der Bürste in der Hand hielt sie mitten in der Bewegung inne. Catch stand doch wohl nicht da draußen und rief nach ihr?!
    Â»Meg!«
    Ungläubig den Kopf schüttelnd ging sie zum Fenster.
    Tatsächlich, da unten stand er und winkte zu ihr herauf. »Was machst du da?«, wollte sie von ihm wissen.
    Â»Ã–ffne das Fliegengitter.«
    Â»Wozu?«
    Â»Tu’s einfach.«
    Â»Soll ich etwa zu dir hinunterspringen? Vergiss es!« Dennoch lehnte sie sich neugierig aus dem Fenster.
    Â»Hier, fang!«
    Ihre Reflexe waren schneller als ihre Gedanken. Mit beiden Händen fing Megan den Strauß Narzissen auf, den er zu ihr hinaufwarf.
    Lächelnd barg sie ihr Gesicht in den Blüten. »Sie sind wunderschön. Danke!«
    Â»Gern geschehen. Bist du so weit?«
    Â»Ja.« Sie warf das Haar zurück. »In einer Minute bin ich unten.«
    Catch lenkte den Wagen zügig und geschickt, aber nicht zu den Restaurants in der Stadt, wie Megan vermutet hatte. Er schlug die Richtung zum Meer ein und fuhr dann gen Norden.
    Megan lehnte sich entspannt zurück und genoss die Fahrt im vergehenden Dämmerlicht.
    Sie kannte die Gegend. Hier waren die Häuser größer und beeindruckender.
    Hohe Hecken schützten die Anwohner vor neugierigen Blicken, die Vorgärten waren gepflegt, Weiden warfen Schatten auf kurz geschnittene Rasenflächen, in den Auffahrten schimmerte der Asphalt.
    Auf eine dieser Auffahrten bog Catch jetzt ein. Im Vergleich zu den anderen Villen dieser Gegend war das Haus eher klein, dazu gänzlich mit Holz verschalt.
    Es war versetzt auf zwei Ebenen gebaut und gekrönt von einer Sonnenterrasse oben auf dem Dach.
    Es gefiel Megan sofort. »Wo sind wir hier?«
    Â»Ich lebe hier.« Er lehnte sich über sie und öffnete die Beifahrertür, bevor er selbst ausstieg.
    Â»Du wohnst hier?«
    Die Überraschung und der Argwohn in ihrer Stimme ließen ihn lächeln. »Irgendwo muss ich ja wohnen, oder?«
    Auf dem gepflasterten Weg ging sie auf das Haus zu. »Der Gedanke ist mir nie gekommen, du könntest ein Haus gekauft haben. So etwas tut man doch nur, wenn man Wurzeln schlagen will.«
    Â»Ich habe Wurzeln, Meg. Mir fällt es eben nur leicht, sie umzupflanzen.«
    Sie betrachtete das großzügig gebaute Haus und den weitläufigen Garten. »Du hast wirklich den perfekten Ort für dich gefunden.«
    Catch verschränkte seine Finger mit ihren. »Komm herein.«
    Â»Wann hast du es gekauft?«, fragte sie, während sie nebeneinander die Außentreppe hinaufstiegen.
    Â»Vor ein paar Monaten, als ich hier durchfuhr. Letzte Woche bin ich eingezogen. Allerdings hatte ich noch keine Zeit, Möbel auszusuchen.«
    Er drehte den Schlüssel in der Tür. »Das eine oder andere habe ich mitgenommen, wenn ich es irgendwo sah, und ein paar Sachen habe ich mir aus meinem New Yorker Apartment schicken lassen.«
    Das Innere des Hauses bestätigte seine Worte. Das Wohnzimmer war spärlich möbliert, aber die gemütliche Sitzecke, die Bücherregale und die

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