Meer der Liebe
gut«, gab sie zu und dachte an das halb fertige Gesicht, das sie ständig verfolgte.
»AuÃerdem«, sie hängte sich bei ihm ein, während sie weitergingen, »habe ich Vergnügungsparks schon immer gemocht.«
»Na, dieser hier wird nächste Woche tipptopp in Ordnung sein.« Pop sah sich befriedigt um. »Mit ein bisschen Glück haben wir eine gute Saison, und dann können wir schon einen dicken Batzen von dem geliehenen Geld zurückzahlen.«
»Vielleicht macht die Bank ja Werbung für uns und schickt uns mehr Gäste«, meinte Megan scherzhaft.
»Oh, das Geld habe ich nicht von der Bank bekommen, sondern â¦Â«
Pop unterbrach sich abrupt. Hüstelnd beugte er sich hinunter, um sich den Schuh zu binden.
»Du hast das Geld nicht von der Bank?« Verdutzt starrte Megan auf den weiÃen Schopf. »Von wem dann?«
Als Antwort erfolgte nur ein unverständliches Murmeln.
»Du kennst doch niemanden, der so viel Geld verleihen kann«, hob sie mit einem schwachen Lächeln an. »Wo um alles in der Welt �«
Dann dämmerte es ihr. »Oh nein. Nein, das kannst du nicht getan haben.«
Noch während sie die Worte aussprach, wusste sie, dass sie ins Schwarze getroffen hatte.
»Etwa von ihm ?«
»Das solltest du eigentlich gar nicht erfahren, Megan.«
Die Besorgnis lieà sich aus seiner Stimme heraushören und in seinen Augen erkennen. »Er wollte auf keinen Fall, dass du es weiÃt.«
»Warum? Warum hast du das getan?«
»Es hat sich einfach so ergeben, Meg.«
Pop tätschelte auf die altvertraute Art beruhigend ihre Hand. »Er war zufällig hier, und wir kamen ins Gespräch. Ich habe ihm von den Reparaturen und den Kosten erzählt. Und da hat er es angeboten. Eigentlich war es die perfekte Lösung. Banken wollen immer alles Mögliche von dir wissen und brauchen ewig lang für den Papierkram, und er verlangt wesentlich weniger Zinsen von mir. Ich dachte, du würdest froh darüber sein â¦Â« Seine Stimme erstarb.
»Habt ihr das schriftlich festgehalten?«, fragte sie sehr ruhig. Sie hielt sich eisern unter Kontrolle.
»Natürlich.« Pop war leicht pikiert. »Catch sagte, das sei nicht nötig, aber ich weià doch, wie übergenau du bist. Ich habe den Vertrag aufsetzen lassen, da hat alles seine Richtigkeit.«
»Nicht nötig, meinte er also«, wiederholte Megan. »Und was hast du als Sicherheit angegeben?«
»Na, den Park natürlich.«
»Natürlich.«
Stille Wut schäumte in dem einzelnen Wort. »Ich wette, er hat sofort angenommen.«
»Jetzt mach dir keine unnötigen Sorgen, Megan. Alles läuft bestens. Die Reparaturen sind bald erledigt, und wir können pünktlich zu den Feiertagen wieder aufmachen. AuÃerdem«, er seufzte leise, »solltest du ja gar nichts davon wissen. Er wollte es nicht.«
»Oh, das kann ich mir vorstellen«, sagte sie bitter.
Sie drehte sich auf dem Absatz um und eilte davon.
Pop sah ihr grinsend nach, äuÃerst zufrieden mit seiner Taktik. Das Mädchen hatte ein aufbrausendes Temperament, wenn sie denn tatsächlich einmal die Zügel schieÃen lieÃ.
Das müsste jetzt eigentlich etwas in Gang setzen.
Megan stoppte ihr Motorrad auf der Auffahrt von Catchs Haus. Sie zog den Helm herunter und befestigte ihn auf dem Sitz.
Damit würde Catch nicht durchkommen, nicht, wenn sie auch nur ein Wörtchen mitzureden hatte!
Mit energischen Schritten marschierte sie auf die Haustür zu. Ihr Klopfen war eher ein Hämmern, trotzdem rührte sich nichts im Haus.
Mit gerunzelter Stirn stopfte sie ihre geballten Fäuste in die Jackentasche. Der schwarze Porsche war da, schlieÃlich hatte sie ihr Motorrad dahinter geparkt.
Ohne Rücksicht auf das Gebot der Höflichkeit drehte sie am Türknauf. Und da die Tür nicht verschlossen war, zögerte sie auch nicht. Sie betrat das Haus.
Alles war still, niemand schien da zu sein. Dennoch ging Megan zum Wohnzimmer weiter, auf der Suche nach Catch.
Eine goldene Armbanduhr lag auf dem Messingtischchen, eine Kamera stand auf dem flachen Wohnzimmertisch, daneben eine Filmrolle. In einem Aschenbecher lag ein Zigarettenstummel. Turnschuhe, die wahrlich bessere Tage gesehen haben mussten, waren achtlos vor der Couch von den FüÃen gestreift worden und lagen auf dem Boden, daneben ein aufgeschlagenes Buch.
In der gleichen
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