Meer der Liebe
beschäftigt damit, so zu tun, als wärst du nicht interessiert.«
»Das war ich ja auch nicht«, beharrte sie. »Nicht im Geringsten.«
Mit einem herausfordernden Grinsen drehte er ihr das Gesicht zu, und sie fiel in sein Lachen mit ein. »Na, nicht sehr, zumindest«, gestand sie ein.
Als er den Wagen in eine SeitenstraÃe lenkte, sah sie ihn fragend an. »Was machst du?«
»Lass uns am Kai spazieren gehen.« Gekonnt setzte er den Porsche in eine Parklücke. »Vielleicht kaufe ich dir ein Souvenir.« Er war schon ausgestiegen.
»Ich liebe Ãberraschungen.« Lachend folgte sie ihm.
»Ich sagte âºVielleichtâ¹.«
»Den Teil habe ich nicht gehört. Und überhaupt«, sie verschränkte ihre Finger mit seinen, »will ich etwas ganz Besonderes haben.«
»Nämlich?« Sie schlängelten sich zwischen den langsam rollenden Autos hindurch auf die andere StraÃenseite.
»Wenn ich es sehe, dann weià ich es.«
Die Strandpromenade war überfüllt mit Menschen. Der Duft der Grillbuden und SüÃwarenstände mischte sich mit der salzigen Brise, die vom Ozean hereinwehte.
Doch anstatt an den Schaufenstern der kleinen Läden vorbeizubummeln, die die StraÃe säumten, zog Catch Megan in eine Videospielhalle.
»GroÃe Töne über Geschenke, dabei sind das alles nur leere Worte«, murmelte Megan abfällig, als Catch am Schalter Spielchips kaufte.
»Es ist noch früh. Hier.« Er drückte ihr ein paar Jetons in die Hand. »Versuch mal dein Glück. Vielleicht kannst du ja die Welt vor auÃerirdischen Invasoren retten â¦.«
Mit einem übermütigen Grinsen suchte sie sich einen Automaten aus und steckte zwei Münzen in den Schlitz. »Das werden wir ja sehen.«
Und von da an starrte sie mit zusammengezogenen Augenbrauen konzentriert auf den Bildschirm und schoss mit ihrem Raumschiff gnadenlos einen Gegner nach dem anderen ab. Bei jedem Treffer explodierten Farben auf dem Monitor und drangen Geräusche aus den Lautsprechern des Automaten.
Catch trat einen Schritt zurück und beobachtete Megans Miene. Das war viel interessanter als die ausgeklügelte Grafik des Spiels. Sie kaute auf ihren Lippen, kniff die Augen zusammen, schreckte hoch, als sie nur knapp dem Bildschirmtod entkam, und stieà die Luft durch die Zähne. Irgendwann jedoch nahm ihr Gesicht den ruhigen, ja fast ernsten Ausdruck an, der so sehr Teil ihrer Persönlichkeit war. Geschickt wich sie den Angriffen der Aliens aus, doch schlieÃlich ereilte sie das Schicksal.
Catch sah auf die erreichte Punktzahl. »Du bist gut«, meinte er anerkennend.
»Das muss man auch sein«, erwiderte sie trocken und wischte sich die Handflächen an der Jeans ab, »wenn man die letzte Hoffnung für den Planeten ist.«
Lachend schob er sie beiseite und stellte sich an den Automaten. Megan musste zugeben, dass er die kosmischen Feinde ebenso gekonnt ausschaltete wie sie â und dazu mit ein bisschen mehr Bravour.
Er geht gern Risiken ein, dachte sie und beobachtete, wie er nur knapp der Gefahr entkam, von Laserkanonen erwischt zu werden. Als die Punktzahl unablässig höherkletterte, rückte sie näher heran und nahm sich vor, seine Taktik genauer zu studieren. Unabsichtlich streifte ihr Arm dabei seinen, und Megan bemerkte die kurze Unterbrechung in seiner Konzentration. Höchst interessant!
Mit einem leicht boshaften Lächeln rutschte sie noch ein Stückchen näher. Wieder fiel ihr sein Stocken auf. Also drückte sie leicht die Lippen auf seine Schulter und vernahm prompt darauf den Explosionsknall, als sein Schiff getroffen wurde.
Catch sah jetzt gar nicht mehr auf den Bildschirm, sondern in ihr Gesicht. In seinen Augen blitzte etwas auf, etwas Wildes, Ungestümes, nur schwer unterdrückt. Dann schob er eine Hand in ihren Nacken.
»Du mogelst«, murmelte er rau.
Für einen langen Moment vergaà Megan alles um sich herum, das Klingeln und Pfeifen der Maschinen, die vielen Menschen, den Trubel. Sie schwebte in einer Welt, die nur aus seinen grauen Augen und aus dem Gefühl bestand, welche Macht sie hatte.
»Ich und mogeln?«, hielt sie ihm pikiert vor. »Ich weià wirklich nicht, was du meinst.«
Der Druck an ihrem Hals wurde fester. Es überraschte und erregte Megan sehr, dass Catch um seine Beherrschung kämpfen musste.
»Ich denke, du weiÃt genau, was ich
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