Meere - Tierparadiese unserer Erde
Nest, bei Futterknappheit kann sich die Nestlingszeit sogar auf das Doppelte hinziehen. Die Jungen sind nach dem Ausfliegen sofort selbstständig. Nach fünf bis sechs Jahren erlangen sie die Geschlechtsreife.
Reihenweise Fisch im Schnabel
Die Beute des Papageitauchers wird tauchend im Unterwasserflug verfolgt, wobei ein Tauchgang meist nur eine halbe, selten eine ganze Minute dauert und bis in 15 m Tiefe führt. Bevorzugt fängt der Papageitaucher Sandaale, Sprotten, Lodden und Heringe, im Winterhalbjahr auch Krebstiere und Mollusken. Die Vögel mit dem traurigen Clownsgesicht und der schwarzen Mönchskutte tragen gefangene Fische quer im Schnabel, um ihre Unterwasserjagd ohne Unterbrechung fortsetzen zu können. Sie klemmen dazu bis zu 60 Fische mit der Zunge gegen den Oberschnabel.
Wolken von Vögeln
Der Papageitaucher ist mit geschätzten 6 Mio. Brutpaaren einer der häufigsten Vögel des Nordatlantiks, wo er in teilweise riesigen Kolonien die Küstenabhänge von Westgrönland bis in die nordöstlichen USA und von Spitzbergen über Nowaja Semlja, die Kola-Halbinsel, Norwegen, Island und die Britischen Inseln bis in die Bretagne besiedelt. Die größten Brutvorkommen existieren auf Island, den Färöer-Inseln sowie in Schottland und Norwegen. Bis etwa 1835 gab es auch eine kleine Kolonie auf Helgoland, wo er heute nur noch vereinzelt erscheint.
Im Winter verteilen sich die Vögel auf dem Meer in weitem Umkreis um die Brutgebiete und werden auf dem gesamten Nordatlantik zwischen dem 50. und 80. Breitengrad angetroffen, im Bereich der Kontinentalränder auch weiter südlich – im Westen bis New Jersey, im Osten bis ins westliche Mittelmeer und zu den Kanarischen Inseln. Bis etwa 1960 gingen die Bestände fast im gesamten Nordatlantik zurück, danach haben sie sich aber offenbar dank der hohen Anpassungsfähigkeit der kleinen Seevögel wieder stabilisiert. Neuerdings gibt es allerdings wieder Berichte von abnehmendem Bruterfolg, was auf einen Schwund der Sandaal- und Loddenbestände durch die Störung der Nahrungskette aufgrund der globalen Erderwärmung zurückgeführt wird.
Papageitaucher
Fratercula arctica
Klasse Vögel
Ordnung Wat- und Möwenvögel
Familie Alken
Verbreitung hauptsächlich im Nordatlantik mit angrenzenden Küsten, Inseln des Eismeers
Maße Länge: 26–30 cm;
Spannweite: 60 cm
Gewicht 500 g
Nahrung kleine Fische, vor allem Sandaale und Heringe, auch Krebse und Weichtiere
Geschlechtsreife mit
5–6 Jahren
Zahl der Eier 1
Brutzeit 35–36 Tage
Höchstalter über 20 Jahre
Der pazifische Vetter
Im Nordpazifik, von Alaska über die Alëuten bis nach Sachalin und zu den Kurilen, hat der Papageitaucher einen Vetter, den Hornlund (
Fratercula corniculata
). Dieser Alk unterscheidet sich nur durch einen hornigen Fortsatz über dem Auge und eine rein gelbe Schnabelbasis. Wie der Papageitaucher brütet auch der Hornlund in unzugänglichen Steilhängen; doch ist er mit nur etwa 600 000 Brutpaaren wesentlich seltener als jener.
Die Dreizehenmöwe: zwischen Steilklippe und offenem Meer
Die Dreizehenmöwe ist perfekt an das Brüten an steilen und unzugänglichen Plätzen angepasst: In Felsklippen genügen ihr das schmalste Felsband und der kleinste Vorsprung, um ihr Nest aus Schlamm, Kot und Pflanzenteilen zu befestigen. Oft brüten die kleinen Möwen dicht gedrängt mit Lummen und anderen Alkenvögeln in gemischten Kolonien, wobei die Arten jedoch in der Regel, je nach Hangneigung des Felsens und der Mächtigkeit des Bodens, zoniert nisten.
© shutterstock.com/Maksimilian
Dreizehenmöwen sind Nesthocker.
Die häufigste Möwe der Welt
Das Verbreitungsgebiet der Dreizehenmöwe (
Rissa tridactyla
) umfasst die Küsten der gesamten Nordhalbkugel etwa zwischen dem 45. und 80. Breitengrad, besonders dort, wo nährstoffreiches Tiefenwasser nach oben strömt und üppige Kleinfischbestände hervorbringt. Wahrscheinlich ist die Dreizehenmöwe die häufigste Möwenart der Welt. Grobe Schätzungen gehen von etwa 7 Mio. Paaren aus, von denen allein über 2 Mio. in Europa brüten, vor allem auf Island, in Norwegen, auf den Färöer- und den Britischen Inseln. Weitere Brutplätze finden sich auf Spitzbergen, Franz-Josef-Land, eine Inselgruppe im Nordpolarmeer, Island, in der Normandie und der Bretagne. In den 1970er Jahren siedelten sich diese nordischen Möwen vereinzelt auch an der spanischen Atlantikküste und in Portugal an. Die Dreizehenmöwe fehlt hingegen als Brutvogel in der gesamten
Weitere Kostenlose Bücher