Meere - Tierparadiese unserer Erde
Ostsee und im Mittelmeer sowie in Belgien und den Niederlanden.
Auf den Helgoländer Vogelfelsen ist sie mit über 7000 Brutpaaren der zahlreichste klippenbrütendeMeeresvogel. Das war nicht immer so: Bis weit ins 20. Jahrhundert hinein wurden die Vögel vielerorts verfolgt und ihre Eier sowie die fast flüggen Jungen eingesammelt und gegessen. Auf Helgoland war die Dreizehenmöwe daher lange Zeit verschwunden und brütet dort erst wieder seit 1938. Wie viele andere Möwenarten hat auch sie vom ins Meer geworfenen Beifang der industriellen Fischerei profitiert.
Wie in Tinte getauchte Flügelspitzen
Zusammen mit der eng verwandten Klippenmöwe (
Rissa brevirostris
) aus dem Pazifik gehört die Dreizehenmöwe einer eigenen, vom Gros der übrigen Möwenarten getrennten Gattung an, die sich durch eine stark rückgebildete hintere Zehe auszeichnet.
Ihre Gestalt ähnelt sehr der Sturmmöwe (
Larus canus
), unterscheidet sich aber bei genauem Hinsehen durch die ganz schwarzen Dreiecke der Flügelspitzen und die schwarzen Beine.
Ihr Jugendkleid zeigt ein markant schwarzes, flaches »M« über Flügel und Rücken; gleichfalls schwarz sind ein Nackenband und die Schwanzendbinde. Am Brutplatz ruft sie oft und durchdringend »kittiwääk«, was ihr den englischen Namen »Kittiwake« eingebracht hat. Der wissenschaftliche Gattungsname leitet sich vom isländischen »Rita« ab, dem dortigen Namen der Dreizehenmöwe; »tridactyla« ist Griechisch und bedeutet schlicht »die Dreizehige«.
Dreizehenmöwe
Rissa tridactyla
Klasse Vögel
Ordnung Wat- und Möwenvögel
Familie Möwen
Verbreitung Küsten der gesamten Nordhalbkugel, auch auf Helgoland
Maße Länge: bis 40 cm, Spannweite: 90–100 cm
Gewicht 300–450 g
Nahrung Sandaale, Lodden, Heringe, Sprotten, Krebse, Weichtiere, Insekten
Zahl der Eier 2
Brutdauer 25–32 Tage
Höchstalter 18 Jahre
Kolonien mit Ersatzeltern
Bei der Balz stehen sich die Partner mit weit aufgerissenen Schnäbeln gegenüber und verdrehen dabei die Köpfe, so als würden sie gegenseitig ihre rot gefärbten Rachen inspizieren. Mehr als die Hälfte aller Paare brütet auch im nächsten Jahr wieder zusammen. Die Nester werden alljährlich wieder benutzt und dabei jedes Mal mit einer neuen Lage aus Schlamm, Kot und Pflanzenteilen aufgestockt bzw. ausgebessert. Auf diese Weise werden sie immer schwerer und instabiler, bis sie von Stürmen abgerissen werden.
Das Gelege besteht meist aus zwei Eiern, die von beiden Eltern 25–32 Tage bebrütet werden. Dabei können die Vögel oft nur mit dem Kopf zum Felsen gewandt auf den Eiern sitzen, da sie sonst mit dem Schwanz anstoßen würden. Die Jungen werden mit ausgewürgtem vorverdautem Fisch gefüttert und nach etwa sechs Wochen flügge. Kommt ein Altvogel während der Jungenaufzucht zu Tode, werden die Jungen häufig von nichtbrütenden Vögeln in der Kolonie weiterversorgt.
Außerhalb der Brutzeit halten sich die Vögel meist in größeren Trupps auf hoher See auf, wobei sie oft Fischerbooten folgen; seltener sind sie dann auch in Häfen anzutreffen und vereinzelt sogar im Binnenland. Im Winter ziehen die nördlichen Populationen meist nach Süden (bis vor Nordafrika und ins westliche Mittelmeer), während die südlichen in der Nähe ihrer Brutplätze bleiben. An der Nordsee ist die Möwe ein häufiger Wintergast.
Sandküsten: von Meer und Wetter geschaffen
Strände sind flache, mit Sand, Kies oder gröberem Geröll bedeckte Küstenbereiche, die zumindest zeitweise oberhalb des Meeresspiegels liegen. Ungefähr 20 % aller Küsten bestehen aus Sand- oder Kiesstränden. Sand ist ein Lockergestein aus kleinen runden oder eckigen Mineralkörnern mit einer Korngröße von 0,063–2 mm Durchmesser. Aber wie kommt der Sand an die Küsten? Ein Teil stammt aus den Sedimenten verwitterter Gesteine, den die Flüsse in die Meere transportieren. Meeresströmungen und Brandungswellen tragen Sand aus tieferen Meeresregionen an die Küsten. Mit der Zeit zerkleinern und zerlegen Wellen, Wind und ebenso der Frost auch die Felsen an der Küste in immer feinere Bestandteile.
© laif/Camille Moirenc/hemis.fr
Wanderdüne bei Arcachon (Frankreich)
Wandernde Strände
Wie alle Küsten werden auch die Sandküsten von Wind und Wellen geformt und verändern ständig ihre Form. Das zerkleinerte Material lagert sich, wenn es von der zurücklaufenden Brandungswelle nicht mehr zurückgenommen werden kann, auf der Landfläche ab. An vielen Sandstränden sind Wellenfurchen
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