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Meere - Tierparadiese unserer Erde

Meere - Tierparadiese unserer Erde

Titel: Meere - Tierparadiese unserer Erde Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bertelsmann Lexikon
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(Rippeln) zu sehen, die entstehen, wenn Wind und Wasser über den Sand fegen bzw. strömen. Am Rand des von der Brandung überspülten Bereichs bildet sich auf der Landseite meist ein flacher Strandwall, der das feine Material für die Küstendünen liefert.
    Die Richtung, in der sich Wellen bewegen, wird von Meeresströmungen und vor allem durch die Windrichtung bestimmt. Wenn die Wellen schräg auf die Küste auflaufen, wird der mitgeführte Sand ebenfalls schräg angeschwemmt. Die Rückwärtsbewegung erfolgt allerdings schneller, nämlich senkrecht zur Uferlinie. Der Sand wird also immer zickzackförmig transportiert. Hinter Landvorsprüngen und am Eingang von Buchten wird besonders viel Sand abgelagert. An dieser Stelle baut sich eine kleine Sandzunge auf, die über einen Haken zu einer Nehrung wachsen kann und allmählich die Bucht vom offenen Meer abtrennt. So entsteht ein Haff, das mit der Zeit verlanden kann. Aus einer ehemals buchtenreichen Küste wird eine Ausgleichsküste mit geradem Küstenverlauf.
    Berge aus Sand
    An allen flachen Stränden der Erde bilden sich Küstendünen, wenn genügend Sand vorhanden ist. Aus dem trockenen Bereich des von der Brandung gebildeten Sandstrands bläst der Wind Sand aus, der sich dann landeinwärts als Dünen auftürmt. Diese bilden sich ungefähr parallel zur Uferlinie und senkrecht zur Windrichtung. Bei feuchtem Klima mit ausreichender Vegetation entsteht meist nur ein kleiner Dünenstreifen, in trockenen Klimaten reichen Dünen oft weit ins Landesinnere hinein. In extremen Fällen wie in der Atacama in Südamerika oder der Namib im südlichen Afrika bilden sich Küstenwüsten.
    An das Vorhandensein von Vegetation ist die Sonderform der Kupsten gebunden. Diese oft großen, unregelmäßig geformten Dünenbuckel entstehen, wenn um kleine Büsche oder Sträucher Sand abgetragen wird, Wurzeln und oberirdische Vegetation aber Sand »einfangen« und anhäufen. Diese durch Vegetation »befestigten« Dünen verlieren kaum noch ihre Form und sind standortgebunden.
    Es gibt aber auch große Wanderdünen, die z. B. an der Kurischen Nehrung bis zu 70 m hoch werden. Sie sind dort aber erst im 16. Jahrhundert entstanden, als die Wälder auf der Landzunge fast völlig gerodet waren. So konnte der Wind Sand auftürmen; die in Richtung Haff wandernden Sandmassen begruben ganze Dörfer unter sich. Heute hat man die Wanderdünen durch Wiederaufforstung fast zum Stillstand gebracht. Auf ihnen wachsen Lebensgemeinschaften aus Trockenrasen, Thymianheiden und Silbergrasfluren sowie über 40 Moos- und fast ebenso viele Flechtenarten.
    Europas größte Wanderdüne liegt bei Arcachon an der französischen Atlantikküste. Die »Dune du Pilat« ist fast 3 km lang und 500 m breit. Ihre Höhe schwankt zwischen 100 m und 120 m; der Westwind verbläst den feinen Sand und verändert täglich ihr Erscheinungsbild.
    Sand: eine bunte Streudose
    An vielen Sandstränden besteht der Sand vor allem aus fein verriebenem Quarz und hat eine leicht gelbliche Tönung. Doch schon einige Zentimeter unter der Oberfläche wird er grau und schließlich schwarz. Auf der Insel Hawaii hat das Mineral Olivin, das in basaltischen Magmen vorkommt, einen Strand sogar grün gefärbt. Die Färbung entstand bei der Reaktion von flüssigem Gestein mit Grundwasser. An Granitküsten bilden sich manchmal, z. B. in der Bretagne oder auf den Seychellen, rosa Strände. Für die rosa Strände der Bermudas sind winzige einzellige Tiere (Foraminiferen) wie
Homotrema rubrum
verantwortlich.
    Dünen: von weiß bis braun
    Ein Sandstrand – etwa an der deutschen Ostseeküste – weist von der Uferlinie landeinwärts eine typische Zonierung auf. Der erste Abschnitt ist der Spülsaum. Er wird ständig von Brandungswellen unterspült und verändert andauernd seine Form. Durch die Überflutung mit Meerwasser ist er stark salzhaltig und enthält viel organisches Material wie Seegras, Algen und Muscheln. Sind genügend Nährstoffe und etwas Süßwasser vorhanden, entwickeln sich an ruhigen Strandabschnitten Meersenfgesellschaften. In seinen fleischigen, wächsernen Blättern speichert der Meersenf (
Cakile maritima
) Wasser und passt sich dadurch hervorragend an das salzige Milieu, das die Wasseraufnahme eigentlich erschwert, an. Weitere Vertreter der Spülsaumvegetation sind das Gewöhnliche Salzkraut (
Salsola kali
) und die Strandmelde (
Atriplex litoralis
).
    Auf den Spülsaum, der durch den angespülten Uferwall aus Sand (Strandwall) begrenzt

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